Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel geht in starker Anfangsphase in Führung, gerät dann gegen Paderborn II in Rückstand. Doch sie schafft noch die Überraschung.
Andrius Balaika machte einen Luftsprung und jubelte laut nach dem Abpfiff. Seine Elf, die TSG Sprockhövel, war gegen den SC Paderborn II zum Auftakt in die neue Oberligasaison noch einmal zurückgekommen und hat einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg gedreht Gerechnet hätte Balaika damit nicht mehr.
Zu Beginn durfte die TSG schon früh jubeln. Als sie den Ball über die rechte Seite nach vorne trieb, wurde er im Strafraum erst geblockt und dann parierte Paderborns Keeper Michele Cordi ihn ebenso noch, lag aber auf dem Boden. Nazzareno Ciccarelli schob ihn ein. In der Folge näherte Sprockhövel sich öfter gefährlicher dem gegnerischen Tor als andersherum.
TSG Sprockhövel siegt in letzter Minute
Doch weder Ibrahim Bulut nach einem schnellen Konter (8.) noch Ciccarelli nach einem Solo (11.) brachten die Kugel erneut im Netz unter. „Wir waren komplett im Spiel und das bessere Team. In der Phase hätten wir das zweite Tor nachlegen müssen“, sagte Balaika später.
TSG Sprockhövel lässt nach 15 Minuten nach
Denn nach der Anfangsviertelstunde waren die Gäste aus Ostwestfalen besser im Spiel. Den ersten harten Schuss entschärfte TSG-Rückhalt Azmir Alisic per Flugeinlage. Doch kurz darauf war er geschlagen: einen zurückgelegten Ball lupfte Paderborns Kapitän Ioannis Tsingos gefühlvoll über die Sprockhöveler Abwehrreihe ans Fünfmeterraumeck, wo ihn Hendrik Mittelstädt vor Christian Antwi-Adjej an Alisic vorbei drückte.
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In einem ausgeglichenen Spiel brachte Marcel Weiß einen Freistoß ans Außennetz. Nach einem langen Ball spitzelte ihn SCP-Angreifer Vladimir Wagner vorbei an Alisic, legte ihn sich aber etwas weit an die Torauslinie vor, so dass ihn Johannes Sabah innen noch vor dem Tor abfangen konnte. In der 42. Minute waren die Sprockhöveler dann geschlagen, als sie Mittelstädt auf dem linken Flügel nicht angriffen und Gianluca Zentler bei dessen Hereingabe einen Schritt zu spät kam. Am zweiten Pfosten hielt Luis Ortmann den Fuß zum 2:1-Treffer hin.
SC Paderborn II legt nach der Halbzeit vor
Nach drei Paderborner Hereingaben von rechts netzte im dritten Versuch Wagner per Direktschuss in die kurze Ecke ein. Auf der anderen Seite kamen die Bälle nicht gut in der Spitze an. Jona Niemiec hatte nach einem Sprint beim Zuspiel zu wenig Kraft, zwischen Bulut und Ciccarelli stimmte die Absprache nicht. Die Bälle waren teilweise auch nicht genau genug. „Wir sind in Passivität verfallen, die bis zur 80. Minute angehalten hat. Das, was wir in der Vorbereitung gut gemacht haben, die Zweikampfführung, habe ich vermisst. In der Endphase haben wir aber trotzdem noch an uns geglaubt und auch ein bisschen Glück, dass der Gegner nicht das vierte Tor geschossen hat. Sonst wäre der Zug abgefahren“, so Balaika.
So haben sie gespielt
Sprockhövel - Paderborn II 4:3
Tore: 1:0 Nazzareno Ciccarelli (3.), 1:1 (18.), 1:2 (42.), 1:3 (50.), 2:3 Ibrahim Bulut (75.), 3:3 Jona Niemiec (80.), 4:3 Ibrahim Bulut.
TSG: Alisic, Antwi-Adjej, Sahin, Sabah, Bettermann (46. Dreßel), Zentler, Weiß (88. Ludwig), Niemiec (90. + 1 Anhari), Porrello (59. D’Hone), Ciccarelli, Bulut.
Doch die TSG kam noch einmal zurück. Und wie. Nachdem Paderborn den Außenpfosten traf, verkürzte Bulut auf 2:3. Einen Heber von Marcel Weiß in seinen Lauf hob er über den gegnerischen Keeper. Dann köpfte Niemiec eine Hereingabe von Ciccarelli ins Netz, in dem die Sprockhöveler Traube jubelte. Doch damit noch nicht genug. Alisic hielt hinten die noch kommenden gegnerischen Torversuche und in der Nachspielzeit brachte Lewin D’Hone einen kurzen Freistoß auf Bulut, der erneut den Ball ins Tor hob. Die TSG war außer sich vor Freude. „Auch, wenn noch nicht alles Gold war, was glänzte“, betonte Balaika.