Hattingen. Niederbonsfelds Damen schaffen es nicht, ihren Kreispokal-Titel auf heimischem Platz zu verteidigen. Es gibt einen entscheidenden Unterschied.
Wie üblich in einem Pokalfinale gab es Jubel auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite. Die Damen des SuS Niederbonsfeld unterlagen im Finale des Essener Kreispokals mit 2:4 der DJK Blau-Weiß Mintard und haben die Titelverteidigung damit verpasst.
„Wir sind schon alle enttäuscht“, äußerte sich SuS-Trainer Jörg Schwarz nach Spielende. „Vor allem wollten wir uns vor heimischer Kulisse und den vielen Leuten gut verkaufen. Es sind ja selten so viele Zuschauer hier“, sagte Schwarz. Etwa 150 Zuschauer verfolgten das Endspiel auf Niederbonsfelds Spielanlage aufmerksam und feuerten die Angriffe des Heimteams kräftig an. Doch trotz der Unterstützung sollte es am Ende nicht sein für den SuS.
Die DJK Blau-Weiß Mintard geht schnell in Führung
Nach schläfrigem Start gingen die Gäste von der DJK schnell mit 1:0 in Führung. Ein einziger Doppelpass hebelte die gesamte SuS-Abwehr aus und Jule Hupe vollendete präzise. Sichtlich angeschlagen taumelten die Blau-Weißen durch die ersten Spielminuten, spielten immer wieder Fehlpässe im Spielaufbau. Trotzdem blieb die erste halbe Stunde weitestgehend ohne Großchancen. Einzig SuS-Akteurin Paulina Schwarz traf aus einiger Distanz den Außenpfosten.
So haben sie gespielt
SuS Niederbonsfeld – DJK Blau-Weiß Mintard 2:4
Tore: 0:1 Jule Katharina Hupe (2.), 0:2 Lara Masloch (45.), 0:3 Jule Katharina Hupe (53.), 1:3 Paulina Schwarz (81.), 1:4 Joelina Schuster (82.), 2:4 Marie Lümmer (90.).
SuS: Schwetz, Schwarz, Thiele (73. Lenz), Birkel (68. Jost), Klimas (55. Grabowski), Lümmer, Blömer-Wessel (35. Lutter), Werwer, Feer, Brüntjen, Farkas.
Zuschauer: 150.
Mintard kam dann nach einer guten halben Stunde gleich dreimal zu Großchancen. Doch entweder scheiterten die überlegenen Gäste am Pfosten, oder schlossen zu lasch vor dem Tor ab. Kurz vor der Pause gingen sie dann jedoch mit 2:0 in Führung. Ein erneuter SuS-Ballverlust im Spielaufbau ließ Mara Masloch an den Ball kommen, die diesen aus 18 Metern sehenswert in den Winkel schob. „Man hat bei den ersten beiden Gegentoren die Nervosität gesehen. Dabei hätte eigentlich niemand nervös sein sollen“, so der Trainer des SuS, dessen Mannschaft bereits im vergangenen Jahr im Pokalfinale stand und für Schwarz leicht favorisiert ins Spiel gegangen war.
SuS Niederbonsfeld nach der Halbzeit besser im Spiel
Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte begann die Schwarz-Elf eigentlich besser, wirkte souveräner als noch im ersten Durchgang. Doch nach 52 Minuten war die Heimmannschaft erneut in der Defensive offen und Mintard erhöhte auf 3:0. Auch der SuS kam im zweiten Durchgang vermehrt zu Chancen, blieb aber zu harmlos im Abschluss. Nach 80 gespielten Minuten wurde die Schwarz-Elf dann aber dafür belohnt, sich nach dem 0:3 nicht hängen gelassen zu haben. Natascha Feer legte in einem schnellen Gegenangriff den Ball vor dem Strafraum quer auf Paulina Schwarz, die fasste sich ein Herz und traf platziert ins Tor.
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Wären dann nicht erneute Abwehrfehler geschehen, die zunächst im 4:1, dann beinahe noch im 5:1 endeten, wäre möglicherweise mehr für die Bonsfelderinnen drin gewesen. „Wir haben es neben individuellen Fehlern auch nicht geschafft, den Gegner zuzustellen und haben Mintard hier zu viele Räume gegeben. Das haben sie ausgenutzt“, so Schwarz. Doch immerhin konnten auch die Damen des SuS noch Ergebniskosmetik betreiben: Ein starker Pass aus der Abwehr raus von Pia Grabowski fand Marie Lümmer, die vor dem Tor den Ball reinwuchtete.
Marie Lümmer wuchtet den Ball rein
Das Tor zum 2:4 Endstand. Ein Treffer, der für Trainer Schwarz nicht unwichtig war. „Dass wir hinten raus noch einmal zwei Tore machen konnten gibt uns ein besseres Gefühl. Ein 2:4 ist am Ende besser als ein 1:4“, so der Trainer, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte.
„Wir haben uns nicht so viel vorzuwerfen und das haben wir den Mädels eben auch noch gesagt. Wir haben hinten rausgekämpft bis zum Umfallen und noch zwei Tore gemacht“, so Schwarz. Doch auch der SuS-Trainer musste am Ende der DJK einfach den besseren Tag und einen verdienten Pokalsieg bescheinigen. „Sie waren einfach besser und cleverer heute“, lobte Schwarz.