Hattingen. Die erste Mannschaft der SG ist aufgestiegen, in naher Zukunft rückt aber kein Jugendspieler auf. Zuletzt wurden aber junge Kicker eingebunden.

Die erste Mannschaft der SG Welper hat sich im vergangenen Jahr rasant entwickelt. Gleich in der ersten Saison unter Trainer Seung-Man Hong sind die Grün-Weißen von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen. Doch einen passenden Unterbau hat Welper aktuell nicht, die zweite Mannschaft spielt in der untersten Klasse, der Kreisliga C. Und eine A-Jugend konnte der Verein wegen Spielermangel in der nächsten Saison nicht melden.

„Das ist natürlich keine schöne Situation“, sagt Welpers Geschäftsführer Dino Carrafiello. „Es sind jede Menge Spieler aus der Jugend aufgrund ihres Alters in den Seniorenbereich gewechselt. Und wir haben nun nicht mehr genügend Spieler.“ Die wenigen Verbleibenden haben entweder aufgehört oder haben sich per Zweitspielrecht der A-Jugend der DJK Märkisch Hattingen angeschlossen.

Nicht nur SG Welper hat es bei Besetzung der A-Jugend schwer

Es sei nicht nur für die SG Welper schwer, die älteren Jugenden zu besetzten, sagt Carrafiello, der auch Fachschaftsleiter Fußball im Stadtsportverband ist. Das Problem haben viele Vereine. Natürlich hätte man gerne eine A-Jugend und man arbeite auch daran, bald wieder eine Mannschaft zu stellen, doch das sei eben gar nicht leicht.

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„Wenn man sich einmal in einem Negativkreislauf befindet, ist es schwierig da wieder herauszukommen. Vieles hängt von einem guten Trainer ab, der die Jungs bei der Stange hält und es ist wichtig, dass die Jungs sich gut verstehen. Freundschaften verhindern, dass Spieler den Verein wechseln. Nur so lässt sich langsam etwas aufbauen. Aber hat man das nicht, ist es eben sehr schwierig.“

Zwei Spieler sind in die erste Mannschaft aufgerückt

Zwei Lichtblicke sind hingegen Niklas Kanschik und Ben Sauer. Die beiden sind gerade der A-Jugend entwachsen und trainieren nun mit dem Landesligateam und haben in den Testspielen auch schon Einsatzminuten sammeln können. „Sie werden langsam an das Niveau in den Senioren herangeführt“, sagt Carrafiello. Bei den Testspielen haben sie keinen schlechten Eindruck hinterlassen. So sieht es auch Trainer Hong. „Sie sind auf einem guten Weg und in der neuen Saison im Kader“, sagt er.

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Ein dritter Spieler, der im Sturm viel Talent hat, ist Mirco Scarlata. Er hat jedoch aufgrund seiner Ausbildung weniger Zeit, das Training der ersten Mannschaft zu besuchen, so kommt er wahrscheinlich in der Reserve zum Einsatz. Dies ist der zweite Teil des Unterbaus. Das Problem dabei ist, dass zwischen den beiden Teams vier Ligen liegen, der Sprung von der zweiten in die erste Mannschaft und umgekehrt ist sehr hoch. Spieler, die in der untersten Kreisliga spielen, finden sich in der Landesliga wohl schwer zurecht.

Sprung zwischen erster und zweite Mannschaft ist groß

Und den Landesliga-Spielern, die eigentlich nach Verletzungen Spielpraxis benötigen, bringen Einsätze in der C-Liga nur bedingt etwas. Wobei es auch hierbei mit Robin Neuhaus ein Beispiel gibt, was die Regel aufhebt. Der Mittelfeldspieler war bis zuletzt in der dritten Mannschaft aktiv, ebenfalls in der Kreisliga C. „Er hat aber einige Male bei uns ausgeholfen und ist aktuell auch bei der ersten Mannschaft dabei“, erzählt Hong.

Welpers Robin Neuhaus (l.) ist im Kader der ersten Mannschaft, vorher spielte er mit der dritten Mannschaft in der Kreisliga C.
Welpers Robin Neuhaus (l.) ist im Kader der ersten Mannschaft, vorher spielte er mit der dritten Mannschaft in der Kreisliga C. © WAZ | Hendrik Steimann

„Am besten wäre es natürlich, wenn unsere zweite Mannschaft in der Kreisliga A spielen würde. Und da auch eher im oberen Drittel, damit sie ein guter Unterbau für die erste Mannschaft wäre. Das ist sicher ein Ziel von uns, aber der Weg ist weit. Wichtig wäre es, endlich aus der C-Liga herauszukommen“, so Carrafiello. Nur dann sei man wieder für andere Spieler interessant und man könne den nächsten Schritt gehen.

„Vielleicht schaffen wir ja in diesem Jahr den Aufstieg, wir haben eine junge Truppe, die zudem mit ein paar erfahrenen Alt-Welperanern bestückt ist. Dazu haben wir mit Florian Hoppen einen guten jungen Trainer. Nur wegen ihm sind die vielen jungen Spieler geblieben. Er hält sie bei der Stange. Und genau so ein Trainer fehlt uns aktuell eben in der A-Jugend.“