Sprockhövel. Zum Ortsderby haben sich die Rivalen im Pokal getroffen. Nach spätem Ausgleich der TSG Sprockhövel bezwingt sie der SC Obersprockhövel doch noch.
Dem SC Obersprockhövel ist eine Überraschung im Kreispokal-Viertelfinale gelungen: der Landesligist hat Oberligist TSG Sprockhövel besiegt. Dazu ging es ins Elfmeterschießen, was die Grünen schließlich mit 6:5 und so insgesamt 7:6 gewannen.
Zu Beginn der Partie waren beide Teams eher zurückhaltend, große Torchancen gab es nicht. Dafür lieferten sich die Ortsrivalen harte Zweikämpfe. Einmal kam es auch zu einer Rudelbildung nach einem von diesen an der Außenlinie. Die Atmosphäre eines Derbys war also gegeben. Die TSG als Favorit hatte schon mehr Ballbesitz und versuchte, das Spiel zu lenken. Doch der SCO hielt körperlich dagegen, spielerisch tat er sich zunächst noch schwer.
Harte Zweikämpfe und kaum Chancen
Große Chancen hatte der SCO nicht, immer war noch ein Fuß der Gegner dazwischen, ein Freistoß von Adrian Wasilewski blieb zudem in der TSG-Mauer hängen. Aber auch auf der Gegenseite dauerte es eine ganze Weile, bis die die Baumhof-Elf dem gegnerischen Tor näherte. Nach einem Ball von Lewin D’Hone in die Schnittstelle der Abwehr tauchte Jona Niemiec plötzlich vor dem SCO-Tor auf, schoss den Ball jedoch rechts neben den Pfosten ins Aus. Da war schon eine halbe Stunde gespielt. Auch ein Ball von D’Hone selbst strich nur knapp am Gehäuse von Aaron Kuhlmann vorbei.
So haben sie gespielt
SC Obersprockhövel – TSG Sprockhövel 7:6 n.E.
Tore: 1:0 Mortiz Schrepping (52.), 1:1 Antonio Porello (90. + 1).
SCO: Kuhlmann, Seitz, Diame, Sow, Schrepping (86. Henning), Niedergethmann, Monse, Özkan, Gremme, Wasilewski, Dytko.
TSG: Alisic, Sabah, Stojan, Bulut, Antwi-Adjej, Femia, D’Hone, Anhari (58. Porrello), Weiß, Niemiec, Ciccarelli.
Im Elfmeterschießen trifft der SCO sechsmal, die TSG nur fünfmal.
Dann zappelte der Ball plötzlich im Netz hinter TSG-Keeper Azmir Alisic, kurz nach dem Seitenwechsel. Niklas Niedergethmann hatte sich über die rechte Seite bis zum Strafraum vorgearbeitet und Moritz Schrepping per Flanke bedient, die sein Kollege per Seitfallzieher versenkte. Das kam etwas überraschend, aber trotzdem nicht unverdient. Die TSG drückte danach, um den Ausgleich und im besten Fall noch mehr Tore zu schießen. Sie spielte sich immer wieder mal an den gegnerischen Strafraum.
SC Obersprockhövel verpasst die vorzeitige Entscheidung
Die Obersprocköveler waren allerdings sehr wach, der letzte Pass wurde doch noch abgefangen, so dass die Niedersprockhöveler es gar nicht einfach hatten. Einmal schoss Nazzareno Ciccarelli den Ball aus zentraler Position über das Tor. Durch die offensive Spielweise der Blauen stand die Defensive etwas offener, wodurch sich für den SCO ein paar Kontermöglichkeiten boten.
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Einmal brachte Niedergethmann den Ball über rechts in die Mitte, wo Mert Özkan zu hoch zielte. Hätte er die Kugel durchgelassen, hätte hinter ihm Patrick Dytko, der von der TSG zum SCO gewechselt ist, freigestanden. Dytko hatte in den Schlussminuten dann noch mal eine Chance, brachte den Ball aber auch nicht im Tor unter.
Porrello trifft für die TSG Sprockhövel in der Nachspielzeit
Das wurde dann doch noch von dem Oberligist bestraft: in der Nachspielzeit traf Antonio Porrello zum 1:1, nachdem der Ball im Gewusel heraus im Strafraum zu ihm gelangte. Der Schuss landete dann im rechten oberen Toreck. Dann war Ende, Elfmeterschießen folgte.
Die Elfmeterfolge
Als Erster schoss SCO-Kapitän Felix Gremme, versenkte den Ball links unten. Kuhlmann hält darauf den Ball von Marcel Weiß.
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Adrian Wasilewski trifft, obwohl Alisic noch dran war. Johannes Sabah schießt in die Mitte und trifft.
Saliou Sow trifft locker rechts unten. Kuhlmann hält erst den Ball von Ciccarelli, lässt ihn aber doch noch durchgleiten.
Lamine Diame hat keine Probleme. D’Hone behält ebenfalls die Nerven.
Dytko schießt hoch über das Tor. Ibrahim Bulut hält die TSG im Spiel.
Jonas Seitz trifft, Christian Antwi-Adjej auch.
Niedergethmann trifft ebenfalls, Jasper zielt rechts ins Ecke, wo Kuhlmann aber hinhechtet und dem SCO den Sieg festhält.
Die Stimmen
Andrius Balaika (Trainer TSG Sprockhövel): „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel, vor allem mit der zweiten Halbzeit, da haben wir uns sehr auf das gegnerische Tor fokussiert. Es muss dann auch fallen. Nach dem Gegentor sind wir wach geworden. Die Moral meiner Mannschaft war überragend. Das Elfmeterschießen war dann Glückssache, der SCO ist verdient weitergekommen.“
Robert Wasilewski (Trainer SC Obersprockhövel): „Wir haben oft Bälle verschenkt und sind dadurch erst nicht richtig ins Spiel gekommen. In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass beide Mannschaften vier Monate kein Pflichtspiel bestritten haben. Wir haben uns dann gesagt: wir haben nichts zu verlieren. In der letzten Viertelstunde standen wir vielleicht etwas zu tief und er Ausgleich der TSG war dann glücklich. Aber wir sind im Endeffekt verdient weitergekommen, weil wir 90 Minuten dagegengehalten haben. Ich bin wirklich richtig stolz.“