Region. Die Mehrheit beim Staffeltag der Fußball-Oberliga hat eine klare Position zur 21er-Staffel. Der Vorschlag des Verbands verwundert deshalb viele.

Jetzt ist klar: es gibt in der neuen Saison eine eingleisige Oberliga Westfalen mit 21 Teams. Das hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) am Mittwochabend auf seiner Online-Staffeltagung gemeinsam mit den Vertretern der Vereine beschlossen. Doch noch nicht klar ist, wie genau der Spielmodus dabei sein wird. Bis Sonntag sollen die Vereine nun abstimmen, eine Entscheidung wird am Montag erwartet.

Vergangene Woche hatte sich der Verband zunächst erst festgelegt, dass es wie gewohnt nur eine Staffel geben soll. Doch dann deutete der Staffelleiter Reinhold Spohn Ende der Woche plötzlich an, dass es womöglich auch zu einer Teilung kommen könnte. Seitens der Vereine, die in der Oberliga spielen, gab es dann in der Videokonferenz ein klares Meinungsbild: 15 der 21 Klubs stimmten für eine eingleisige Liga, fünf Vereine dagegen. Unter den Gegnern einer eingleisigen Liga war etwa der 1. FC Kaan-Marienborn.

FLVW überrascht die Vereine mit zweitem Szenario zum Spielmodus

Doch dann gab es eine Überraschung. Denn der FLVW schlug plötzlich ein zweites Szenario vor, dass es nach dem Ablauf der Hinserie mit je zehn Heim- und zehn Auswärtspartien für jeden Verein eine Art Play-Offs geben soll. Das machte die Vereine stutzig, wie André Meister, Geschäftsführer der TSG Sprockhövel erzählt.

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„Es scheint so, als ob sich Verbandsfunktionäre etwas anderes erhofft hatten. Ich finde es traurig, dass sie so einen Weg gehen möchten. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Meister und fügte in Bezug auf die Eingleisigkeit noch hinzu: „Ich bin froh, dass wir Vereine da zusammen gearbeitet und in eine Richtung argumentiert haben.“ Auch Staffelleiter Reinhold Spohn soll sich für die eingleisige Variante ausgesprochen haben.

Kritik an der zweiten Abstimmung zur Oberliga

Die 15 Vereine, die als Zweidrittelmehrheit die eingleisige Liga durchgesetzt haben, fühlten sich durch den Verbandsvorstand übergangen. „Es gab eine Mehrheit, aber sie wurde nicht als solche wahrgenommen. Wenn wir abstimmen, kann das Ergebnis doch nicht einfach unter den Tisch fallen gelassen werden, nur weil es seitens des Verbandes andere Pläne gab“, betont Thomas Riedel, Sportlicher Leiter des TuS Ennepetal.

Auch der SC Westfalia Herne ist für die Saison mit 40 Spieltagen – das stellte Trainer Christian Knappmann am Rande des Testspiels in Mülheim am Mittwochabend klar.

Christian Pozo y Tamayo, Sportvorstand der SG Wattenscheid 09, sagte, er habe großen Respekt vor der Aufgabe des Verbandes. „Das ist in meinen Augen eine Mammut-Aufgabe, und es ist unmöglich, allen gerecht zu werden. Wir dürfen nicht erwarten, dass eine Lösung präsentiert wird, mit der alle glücklich sind. Welche Entscheidung auch immer dann gefällt wird, werden wir akzeptieren und respektieren.“

Wattenscheid mit geographischen Vorteil

Die SG Wattenscheid 09 habe das große Glück, geographisch gesehen einen kleinen Standort-Vorteil zu haben. „Wir haben keine Hammer-Fahrten wie zum Beispiel die Sportfreunde Siegen, die nach Rheine müssen.“ Pozo y Tamayo glaubt, dass eine Rückrunde im Playoff-Stil eine feine Sache werde, „weil es dann für jede Mannschaft noch einmal richtig um etwas geht, egal wie die bisherige Saison gelaufen ist. Das ist gut. Und auch für die Trainer ist es mit Blick auf die Belastungssteuerung ganz gut“.

Die Wattenscheider haben sich intern noch nicht festgelegt, wie sie sich entscheiden. Pozo y Tamayo: „Eine Liga im Normal-Betrieb fühlt sich zwar endlich wieder wie Fußball an. Aber wir können bislang noch nicht sagen, für welche Lösung wir stimmen. Das werden wir in Ruhe besprechen.“

Die grundsätzliche Entscheidung zur eingleisigen Liga steht also. Nun soll also abgestimmt werden, ob es eine gewohnte Oberliga-Runde mit dann 40 Spieltagen geben soll oder ob eben nach der Hinrunde die Liga geteilt wird und die Vereine danach entweder um den Aufstieg oder gegen den Abstieg spielen.

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