Hattingen. Der Hattinger Günter Knippert wohnt mittlerweile in Remscheid und kann den Ball einfach nicht liegen lassen. Die Kinder sind höherklassig aktiv.
Er hat eigentlich nur Sport im Kopf und lebt für den Handball. Als kleiner Junge spielte er zwar noch gleichzeitig Fußball beim TuS Hattingen und Handball bei der DJK Märkisch Hattingen und war zudem noch als Ringer beim PSV Ennepe aktiv. Irgendwann musste sich Günter Knippert aber dann entscheiden und hat wohl den für sich einzig richtigen Weg gewählt und ist dem Handball treu geblieben. Seitdem legte er sowohl als Spieler, Trainer und auch als Schiedsrichter eine beachtliche Karriere hin.
Als Kind hatte Günter Knippert also irgendwann die Qual der Wahl, sich für eine Sportart zu entscheiden. Letzten Endes war es aber dann wohl sein Lehrer Wilfried Boskamp, der ihn damals in die Schüler- und Auswahlmannschaften der Realschule berief und ihn für den Handball begeisterte. „Er hat mich einfach davon überzeugt, dass Handball der beste Sport für mich ist“, blickt Knippert zurück.
Lange Jahre bei der DJK Märkisch Hattingen aktiv
Der Hattinger konzentrierte sich fortan, gemeinsam mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder Rainer, auf seine Handballkarriere. Er durchlief alle Jugendmannschaften der DJK Märkisch und stieg als B-Jugendlicher mit seinem Team unter Trainer Dirk Nonhoff sogar in die Bezirksliga auf. Sein erstes Seniorenjahr verbrachte Knippert dann bei der TSG Sprockhövel. Gleichzeitig machte er auch den Schiedsrichterschein, bevor es ihn noch mal zurück zu Märkisch zog.
„Dort spielten halt meine Kumpels wie zum Beispiel der langjährige Märkisch-Abteilungsleiter (heute Ruhrbogen Hattingen) Volker Schmuck und wir hatten dann auch ein paar tolle Jahre unter Trainer Siggi Kirsch“, erinnert sich der ehemalige Rückraumspieler. Danach wechselte Knippert für einige Jahre in die Ober- und Verbandsliga, weil er einfach zu gut für die unteren Klassen war. „Er war zu seiner Zeit der beste Spieler, den wir bei Märkisch hatten“, sagt Volker Schmuck heute.
Achillessehnenriss zwingt Knippert zu einer Pause
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Im Jahr 1990 war aber erst einmal Schluss mit Handball. Günter Knippert entschied sich dazu, die Meisterschule in Düsseldorf zu besuchen. Etwas später spielte er zwar noch einige Zeit in der „Legendentruppe TuS Hattingen III“ unter anderem mit Frank Osterloh zusammen, riss sich dann aber die Achillessehne und musste erneut eine Pause einlegen.
Knippert kämpfte sich noch mal zurück und schaffte es wieder bis in die Landesliga, wo er in der zweiten Mannschaft des TuS Hattingen auflief, bevor er schließlich als Spielertrainer ein weiteres Mal zur DJK Märkisch zurückkehrte.
Die Kinder bringen den Vater wieder zum Sport
Dann stand jedoch eine berufliche Veränderung an und Knippert zog nach Remscheid, wo er auch heute noch als Technischer Beamter arbeitet. Statt Handball stand die Familienplanung auf dem Programm und Knippert schnürte erst wieder die Schuhe, als seine drei Kinder Amelie, Luisa und Moritz in einer Minigruppe im Kindergarten ebenfalls anfingen, Handball zu spielen.
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Natürlich wurde Knippert irgendwann gefragt, ob er die Betreuung übernehmen könnte, dies wollte er aber nicht ohne eine Weiterbildung und eine Trainerlizenz tun. Gesagt, getan. Nachdem Knippert die C-Lizenz mit Auszeichnung abgeschlossen hatte folgte nur ein Jahr später direkt die B-Lizenz. Knippert begeisterte sich nunmehr für den Nachwuchs und trainierte vor allem mit viel Erfolg die Mädchenmannschaften beim BV Lüttringhausen.
Hattinger bietet Vereinen individuelles Handballtraining an
Schnell stellte sich aber auch heraus, dass Knipperts Kinder das Handball-Gen ebenfalls in die Wiege gelegt wurde. Vor allem Tochter Luisa wollte mehr und wechselte zu Bayer Leverkusen, wo sie 2015 Deutscher A-Jugendmeister wurde. Da aber auch seine beiden anderen Kinder immer erfolgreicher Handball spielten, entschied sich der Vater schließlich, nur noch Fahrer für seine Kids zu sein und diese ganz aktiv zu fördern.
Aus diesem Willen heraus ist auch ein Projekt entstanden, das er nun neben seinem Beamtenjob umsetzt: Unter dem Namen „Günnis Handballworkshops“ bietet der Inhaber der B-Lizenz individuelles Handballtraining für Vereine an – mit vielen verschiedenen strukturierten Inhalten und immer einem didaktischen Ziel.
Kinder spielen alle drei Handball, eine Tochter sogar Bundesliga
Aber noch mal kurz zurück zu seinen Kindern. Sohn Moritz (Verbandsliga in Wermelskirchen) und Tochter Amelie (wechselt von Zweitligist Solingen-Gräfrath zu Fortuna Düsseldorf in die 3. Liga) wollen sich zukünftig etwas mehr auf ihr Studium konzentrieren. Luisa Knippert jedoch läuft demnächst in der Frauen-Bundesliga für den VfL Oldenburg auf. „Da werden wir sicherlich ein paar mal im Norden übernachten müssen“, lacht Papa Günter nicht ohne Stolz.
Und dann sind da ja auch noch die Hobbies von Vater Günter selbst. Vor einigen Jahren hat er die Schiedsrichterei wieder angefangen und pfeift immer noch bis zur Bezirksliga. „Meistens werde ich als Routinier bei den Problemspielen eingesetzt. Das will ja sonst keiner machen“, lacht Knippert. Auch drei Marathons hat Günter Knippert bereits hinter sich. „Da wollte ich vor ein paar Jahren einfach noch mal meine sportlichen Grenzen austesten“, so Knippert weiter.