Hattingen.
Der TuS Hattingen ist auf der Suche nach einem neuen Trainer für sein Landesligateam.
Der bisherige Coach, Günter Knippert, hat nach nur drei Spielen mit 2:4-Punkten den 1. Vorsitzenden der Handballabteilung, Franz Schäfer, darum gebeten, den Vertrag zum Ende des Monats September aufzulösen. Der Verein kam diesem Wunsche nach.
Günter Knippert hatte das Traineramt vor dem Saisonstart von Bernd Vatter übernommen. Vatter hatte seinen Vertrag beim TuS nicht verlängert und die Hattinger nach geschafftem Ligaerhalt verlassen, um die Oberliga-Damen der SG Überruhr zu übernehmen. Zuvor war die Mannschaft aber schon in einen regelrechten Negativstrudel hineingeraten. Große Personalprobleme führten dazu, dass die Mannschaft aus den letzten 17 Saisonspielen lediglich vier Punkte holte und nur dank des blendenden Saisonstarts mit 15:3-Zählern am Abstieg vorbeischrammte.
Mit dem in der Hattinger Handballszene bekannten Günter Knippert sollte es nun wieder aufwärts gehen. Knippert, der früher beim TuS Hattingen, der DJK Welper, der TSG Sprockhövel und der DJK Märkisch Hattingen spielte, wollte sich eigentlich eine schöpferische Pause gönnen. Doch gleich die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen beim TuS Hattingen überzeugten den B-Lizenz-Inhaber davon, den reizvoll erscheinenden Neuaufbau der Zweitvertretung, gepaart mit der Weiterentwicklung talentierter A-Jugendspieler, anzunehmen.
Unterschiedliche Auffassungen
„Nach kurzer Zeit habe ich aber schon bemerkt, dass sich das nicht umsetzen lassen würde. Die Trainingsbeteiligung der Führungsspieler und vor allen Dingen auch der A-Jugendlichen ließ derart zu wünschen übrig, dass sie meinen Ansprüchen an den Leistungssport in keiner Weise gerecht wurden. Ich habe das immer wieder angemahnt, geändert hat sich das aber nicht. Auch ein von Franz Schäfer initiiertes Gespräch mit den Spielern konnte mich nicht mehr überzeugen. Unsere Ansichten lagen einfach zu weit auseinander. Der Spagat für einen Kompromiss wäre für mich zu groß gewesen. Es war halt ein Missverständnis“, sagte Günter Knippert, der sich nun – allerdings ohne Groll – schon nach wenigen Wochen wieder vom TuS verabschiedet hat.
„Einfach schade“, findet das Hattingens Vorsitzender Franz Schäfer. Schäfer: „Da sind Profi- und Hobbydenken aufeinandergetroffen. Eine Konstellation mit ausschließlichem Leistungssportgedanken können wir im Moment nicht bieten. Unsere zweite Mannschaft besteht aus vielen Spielern, die nicht regelmäßig trainieren können, aber dennoch Handball spielen wollen. Und für die Jugendlichen wäre es die vierte Trainingseinheit in der Woche gewesen. Stünde uns die immer noch geschlossene Kreissporthalle zur Verfügung, hätte das klappen können. Doch bei den bekannten Hallenproblemen haut das nicht hin.“
Während Knippert nun doch viel früher als erwartet seine schöpferische Pause antreten wird, steht der TuS II erst einmal ohne Trainer da. Zudem liegt die geplante engere Verzahnung zwischen A-Jugend, zweiter und erster Mannschaft weiterhin auf Eis.