Sprockhövel. In der Baumhof-Arena in Sprockhövel rollt der Ball wieder, trainiert wird mit Abstand und unter strengen Regeln. Der Verein ist zwiegespalten.
Nach intensiver Vorbereitung war es am Montag endlich so weit: Auf dem Spielgelände der TSG Sprockhövel rollte zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Einschränkungen wieder der Ball. Unter anderem die Fußball-C-Junioren machten unter dem Trainergespann Mats Ebbinghaus und Fabien Henning den Anfang. Die Entscheidung, das Training wieder freizugeben, war jedoch intern nicht unumstritten.
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Jugendkoordinator Patrick Rohde verrät: „Wir haben zwei Sitzungen abgehalten. Wir haben intensiv für und wider diskutiert und uns am Ende dafür entschieden, wieder anzufangen.“ Ausschlag bei der Entscheidung, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen, gab am Ende laut Rohde der Wunsch nach einer langsamen Rückkehr zur Normalität. Für diese stetige Rückkehr arbeitete der Verein ein Konzept unter der Leitung Rohdes aus, um neben der sportlichen Förderung auch die Gesundheit der Spieler zu gewährleisten.
TSG Sprockhövel hat sich an Empfehlungen orientiert
„Wir haben uns an dem Leitfaden des Deutschen Olympischen Sportbundes und an den Empfehlungen des DFB orientiert und das nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt“, so Rohde. Für die Spieler bedeutet dies: Körperkontakt ist beim Training in festen Kleingruppen tabu und die Abstandsregel von 1,50 Meter gilt es, einzuhalten. Auch sollen die Trainingsmaterialien nicht von den Kindern berührt werden, um eine mögliche Ansteckung über Oberflächen zu vermeiden. Kabinen bleiben geschlossen und sogar Gänge zur Toilette gilt es, zu vermeiden. Auf der Tribüne herrscht außerdem Maskenpflicht.
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Die Entscheidung, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen, wurde laut Rohde in Absprache mit den Eltern getroffen. „Die Eltern standen viel mehr dahinter, als wir gedacht haben“, erklärt Rohde. Die jüngsten Altersklassen unter zehn Jahren müssen sich jedoch vorerst noch gedulden. „Da können wir nicht erwarten, dass sie die Abstände einhalten“, so Rohde. Für den Jugendkoordinator hat die Inbetriebnahme der Spielstätte vor allem eine Funktion: „Fußballerisch ist es nicht so wichtig. Ich halte es aber für sozial und emotional für sehr wichtig für die Kinder“, so Rohde.
Vereine in Sprockhövel handeln verantwortungsvoll
Hinter der Entscheidung steht auch die zweite Vorsitzende des Stadtsportverbandes und TSG-Schatzmeisterin, Bärbel Stahlhut. Sie betont ebenfalls die Schwierigkeiten, mit denen Vereine konfrontiert werden: „Die Herausforderung, Hygienekonzepte zu entwickeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist groß. Aber die Vereine gehen sehr verantwortungsvoll vor.“
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Mit gemischten Gefühlen blickt die TSG-Kassiererin demnach auch auf die Wiederbelebung des Amateursports im Gesamten. „Einerseits hat sich natürlich jeder gefreut, dass wir wieder unseren Sport betreiben können. Aber natürlich haben wir immer im Hinterkopf, was passieren kann, wenn wir doch diesbezüglich Fehler machen“, gibt Stahlhut zu bedenken. Dem schließt sich Rohde an. „Ich bin da zwiegespalten. Ob es richtig war, werden wir erst in einigen Wochen sehen. Aber wenn die Infektionszahlen so sind wie sie aktuell dargestellt werden, halte ich es für die richtige Entscheidung.“