Hattingen / Sprockhövel. Nach Diskussionen wird 2020 vom WTV zur Übergangssaison erklärt. Auf die Vereine warten widersprüchliche Vorgaben und schwere Entscheidungen.

Es waren intensive Beratungen und durchaus konträr geführte Diskussionen zwischen dem erweiterten Präsidium des Westfälischen Tennisverbandes und seiner Bezirke OWL, Münsterland, Südwestfalen und Ruhr-Lippe. Aus gesundheitlicher, sportlicher und finanzieller Perspektive wurde diskutiert – und schließlichmehrheitlich entschieden, die Sommer-Wettspielrunde auszutragen.

Diese wird aber zu einer „sich streng nach den behördlichen Vorgaben, wie u.a. Hygiene- und Abstandsregelungen, zu richtenden Übergangssaison 2020“ erklärt.

Coronavirus: Vereine bekommen viele Möglichkeiten, den Spielplan zu ändern

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Der Bezirk Ruhr-Lippe hatte im Vorfeld dieser Entscheidung dem WTV noch die Absage der Mannschaftsspiele empfohlen. Diese können aber nun ab dem 8. Juni (geplant war der 2. Mai) auf freiwilliger Basis doch begonnen werden. Als Saisonende wurde der 27. September festgelegt.

Den Vereinen wurde die Möglichkeit eingeräumt, den Spielplan kreativ anzugehen also zeitlich zu verlegen, das Heimrecht zu tauschen oder Spiele auf Nachbaranlagen zu verlegen. Mannschaften, die aufgrund der Situation nicht am Spielbetrieb teilnehmen wollen, können ohne Sanktionen bis 20. Mai zurückziehen.

Sportlich wird es keine Absteiger, nur Aufsteiger geben

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Absteiger wird es nicht geben, auch abgemeldete Mannschaften behalten die Ligazugehörigkeit für die Saison 2021. Aufsteigen ist bei entsprechender Platzierung auf Wunsch aber möglich. Die Vereine aus Hattingen und Sprockhövel zeigten sich von der Entscheidung überwiegend überrascht.

„Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet. Wir müssen nun in kurzer Zeit abwägen, ob wir die sich auftuenden Schwierigkeiten in Kauf nehmen wollen und die Probleme bewältigen können“, erklärt Stephan Rath von der TG Hiddinghausen.

Hiddinghauser Sportwart stellt Widersprüchlichkeiten fest

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„Stand heute sieht es ja so aus, dass wir noch nicht einmal duschen und zu den Auswärtsspielen nur mit zwei Personen in einem Auto anreisen dürfen. Da müssten ja, wenn man schon den Wettspielbetrieb freigibt, eigentlich neue Regularien her“, zeigt der Sportwart stellvertretend die Widersprüchlichkeiten auf, mit denen sich die Vereine in den nächsten Tagen und Wochen befassen müssen.

Da gibt es bis zum 20. Mai noch viel Gesprächsbedarf – in allen Vereinen. Michael Ludvik, der Bezirksvorsitzende Ruhr-Lippe, hofft, dass möglichst viele Spiele durchgeführt werden können.

„Bleibt gesund“ – Bezirk mahnt weiter zu Vorsicht

In einem Anschreiben an die Vereine richtet er aber auch einfühlsame Worte an Klubs und die Spieler. Man schätze auch das Sicherheitsgefühl eines jeden Einzelnen. „Prüft kritisch eure Gegebenheiten, sei es im persönlichen Umfeld oder auf der Platzanlage. Vielleicht muss ja jetzt noch nicht die Mannschaft zurückgezogen werden, wenn es ausreicht einzelne Spiele abzusagen oder im August/September zu spielen?“

Am Ende müsse jede Mannschaft einen eigenen, vernünftigen Weg finden: „Sprecht mit euren Mannschaftskollegen und den Verantwortlichen in den Vereinen und trefft eure Entscheidungen. Im dem Sinne: bleibt gesund.“

Spielen oder nicht? Hier haben wir bei den Vereinen nachgefragt, wie ihre Meinung zum Spielbetrieb ist.

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