Hattingen/Sprockhövel. Einige Sportvereine in Hattingen und Sprockhövel sind bereits auf mögliche kurzfristige Lockerungen der Corona-Regeln vorbereitet.

Die Hattinger und Sprockhöveler Sportler brennen darauf, ihren Sport wieder auszuüben.

Einige Vereine sind bereits auf eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln, die am Mittwoch bei der Ministerpräsidentenrunde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Tagesordnung steht, vorbereitet.

Die Stadt Hattingen und andere Vereine wollen und müssen zunächst abwarten, welche Vorgaben umgesetzt werden müssten.

Abwarten, was Bund und Länder beschließen

„Hattingen wird abwarten, was genau der Bund und die Länder beschließen. Danach wird geschaut, was dies für den Hattinger Sport bedeutet und dann gehandelt. Eins steht aber fest: Die Hallen- und Freibäder bleiben geschlossen“, sagt Jessica Krystek, Pressesprecherin der Stadt Hattingen.

Michael Heise (li.), Vorsitzender des Stadtsportverbandes Hattingen.
Michael Heise (li.), Vorsitzender des Stadtsportverbandes Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Unklar ist, welche Sportarten im Freien bald wieder ausgeübt werden dürfen. „Im Breitensport sollte wieder einiges möglich sein, also in den Sportarten, bei denen kein Körperkontakt entsteht und Abstand gehalten werden kann“, sagt Michael Heise, Vorsitzender des Stadtsportverbands Hattingen. „Die Vereine gehen sensibel mit dem Thema um und handeln umsichtig.“

Mannschafts- und Kontaktsportarten wieder zu ermöglichen, halte er aber für schwierig, so Heise.

Hans-Jürgen Piorrek: Sportler nicht länger und generell bevormunden

Hans-Jürgen Piorrek, der Vorsitzende des Stadtsportverbands Sprockhövel, hat ähnliche Ansichten: „Einzelsportarten könnte man wieder anbieten, egal, ob draußen oder in der Halle. Da müsste man nur die Anzahl der Personen begrenzen.“

Eine längere und generelle Bevormundung aller Sportler halte er für falsch, so Piorreck.

Tennisspieler wollen endlich wieder loslegen

Die Tennisspieler in Hattingen und Sprockhövel drängen darauf, so schnell wie möglich wieder loszulegen. Die TG Rot-Weiß Hattingen ist auf eine Wiederaufnahme des Tennissports bestens vorbereitet.

Erst am vergangenen Sonntag wurden die Plätze hinter dem Gymnasium an der Waldstraße hergerichtet. Verhaltensregeln wurden auf der Homepage veröffentlicht und an den Plätzen plakatiert. Mit Dr. Volker Bick wurde ein Corona-Beauftragter ernannt.

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„Wir erwarten ein positives Signal am Mittwoch“, sagt Michael Wiederholt, Vorstandsmitglied der TG. „Wir haben alle möglichen Maßnahmen getroffen, damit der Freizeit- und Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann.“

Gewöhnen müsse man sich nur daran, dass man sich nicht am Platz duschen und umziehen könne, so Wiederholz.

Klarer Plan für den Wiedereinstieg

Die TSG Sprockhövel hofft ebenfalls darauf, die Tennisanlage schnellstmöglich öffnen zu können. „Das wäre absolut möglich“, erklärt Jürgen Zang, Vorstandsmitglied der TSG und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. „Auch andere Sportarten, die die TSG anbietet, könnten wieder ausgeübt werden.“

Der „GuFiT“, der Gesundheits- und Fitnesstreff der TSG, bereitet sich seit einigen Tagen auf einen Wiedereinstieg vor.

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Die Verantwortlichen um den Leiter der Gesundheits- und Fitnessabteilung, Alfons Eilers, haben einen klaren Plan ausgearbeitet, um die vereinseigenen Fitnessstudios eröffnen zu können.

„Wir würden den Trainierenden einen Zeitslot von 75 Minuten einräumen, danach würden wir 15 Minuten nutzen, um die Sportgeräte zu desinfizieren. Die Trainer würden mit Mundschutzmasken arbeiten“, sagt Eilers. Es sei möglich, alle Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.

„Bei uns wird ja auch und vor allem Gesundheitssport ausgeübt und das ist schon wichtig“, führt Eilers aus.

SG Welper: Fußball in gewissem Rahmen möglich – vorbereitet ist aber noch nichts

Auch die Boule-Gruppe der TSG Sprockhövel hofft auf eine schnelle Wiederaufnahme ihres Sports. Die Spieler, die an zwei Standorten in Sprockhövel spielen, nämlich im Baumhof und an der Glückauf-Trasse, haben Plakate vorbereitet, auf denen die Verhaltensregeln für die Spieler, aber auch für den Publikumsverkehr, der an der Trasse herrscht, aufgeführt sind.

Michael Boehnke, Präsident der SG Welper, kann sich vorstellen, dass der Kanusport und auch die Leichtathletik ihren Betrieb wieder aufnimmt. „Fußball ist in einem gewissen Rahmen auch möglich, allerdings muss man dabei auf Zweikämpfe verzichten, da wäre dann die Kreativität der Trainer gefragt“, erklärt Boehnke. Vorbereitet sei aber noch nichts.

Sportabzeichenabnahme und Walken in kleinen Gruppen

Elke Fuhrmann, Abteilungsleiterin der Welperaner Turner, ergänzt, dass auch die Abnahme des Sportabzeichens möglich sei. Zudem könnte auch das Walken in kleinen Gruppen stattfinden.

„Aktuell steht bei uns alles still“, sagt Georg Dölger, Vorsitzender des Zucht-Reit- und Fahrvereins Auf der Gethe.

„Wir mussten zwei Reitturniere absagen, auf die der Verein finanziell angewiesen ist. Das Turnier im September planen wir mit einem Extra-Tag ein, um alles zu entzerren. Ob wir nach den Lockerungen wieder Gruppenunterrichtsstunden geben können, wissen wir nicht. Aber natürlich wollen wir loslegen.“