Hattingen. Die NRW Staatssekretärin war in Hattingen zu Gast und sagte beim Sportgespräch Unterstützung zu. „Kommunale Kümmerer“ könnten eine Lösung sein.

Gut gefüllt war das Vereinsheim des Schützenvereins Holthausen am Abend. Rund 90 Vertreter von Sportvereinen und lokaler Politik drängten sich in dem kleinen Klubheim. Sie wollten dabei sein, bei diesem besonderen Neujahrs-Sportgespräch, zu dem in diesem Jahr auch Andrea Milz (CDU), NRW Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, zu Gast in Hattingen war.

Im Eingangsbereich des Klubhauses wurden an einer Tafel Fragen an die Staatssekretärin gesammelt, die nach ihrem Vortrag zum Thema „Zukunft der Sport- und Ehrenamtsentwicklung in NRW, und die Konsequenzen für die Entwicklung im Kreis, in den Kommunen und in den Vereinen“ auch an der Podiumsdiskussion teilnahm.

Pakt für den Sport soll erneuert werden

Los ging’s mit einer Begrüßung durch Michael Heise (Stadtsportverband Hattingen), der auch den Abend moderierte. Zu Beginn bedankte er sich bei Andrea Milz für das Projekt „Moderne Sportstätten“, das bereits 744.000 Euro nach Hattingen brachte. Dabei betonte er auch, dass der Pakt für den Sport in diesem Jahr erneuert werden wird.

Heise gab auch gleich drei Wünsche an die Staatssekretärin weiter: „Wir haben hier in Hattingen zu wenig Schwimmzeiten“, betonte er. Nicht das letzte Mal, dass das Thema Schwimmen an diesem Abend auf den Tisch kommen sollte. Des Weiteren hoffe er auf eine größere Unterstützung der Kreissportbünde. Außerdem wünschte Heise sich stellvertretend eine Entschuldung der Kommunen, weil dann wieder mehr Geld unter anderem für den Sport und die Sportstätten ausgegeben werden könne.

Bürgermeister Dirk Glaser pflichtete Heise beim Thema Entschuldung bei und brachte das zweite große Thema des Abends auf den Plan: Bürokratie. „Meines Erachtens nach ist es schon fast skandalös, vor welche bürokratischen Hürden Vereine und Ehrenamtler gestellt werden“, sagte Glaser.

„Sport ist eine gesamtgesellschaftlicher Aufgabe“

Brachte ein kleines Präsent mit: NRW Staatssekretärin Andrea Milz
Brachte ein kleines Präsent mit: NRW Staatssekretärin Andrea Milz © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Zu diesem Problem konnte Staatssekretärin Milz direkt Besserung versprechen: „Keine Angst vor bürokratischen Hürden“, betonte sie. Sie werde sich darum bemühen, dass in Zukunft eine Art „Kommunale Kümmerer“ Vereine bei diesen Herausforderungen unterstützen sollen. Sie sei guter Dinge, dass das gelingen kann. „Sport ist eine gesamtgesellschaftlicher Aufgabe und wird auch parteiübergreifend positiv gehandhabt“, so Milz, bevor es mit der Podiumsdiskussion losging.

Bei der sprachen nicht nur Andrea Milz, Landrat Olaf Schade, Sportausschussvorsitzender Achim Paas, KSB-Vorsitzender Dirk Engelhard und Matthias Tacke (Fachbereichsleiter Schule und Sport) sondern auch die beiden Vereinsvertreter Jochen Lumbeck (SV Hattingen) und Jörg Hillebrand (SG Welper) über die derzeitigen Probleme im Hattinger Sport.

Engpässe bei den Schwimmzeiten

Jochen Lumbeck brachte noch einmal die Engpässe bei den Schwimmzeiten auf den Plan. „Momentan ist die Warteliste für einen Platz in einem Anfänger-Schwimmkurs bei 40 bis 50 Kindern.“ Jörg Hillebrand betonte, dass die jungen Leute, die sich für ein Ehrenamt interessieren, auch nach Kräften unterstützt werden müssten: „Es kann nicht sein, dass diejenigen aus eigener Tasche auch noch teure Weiterbildungen bezahlen müssen.“

Bei teils angeregten Diskussionen mit dem Publikum wurden auch Themen wie „Welchen Stellenwert hat das Ehrenamt heutzutage noch“, oder „Muss sich das Ehrenamt professionalisieren?“ besprochen.

Philipp Topp vom KSB fasste drei zentrale Punkte des Abends so zusammen: Wichtig ist für die Vereine in Hattingen der Abbau der bürokratischen Hürden. Außerdem wichtig: Neue Wege zu finden, junge Leute für das Ehrenamt zu begeistern und auch die Kommunikation mit den Hattinger Sportlern auszubauen.

Und einen Wunsch an Andrea Milz hatte Michael Heise zum Ende des Abends noch. „Sie müssen noch einmal wiederkommen und sich die Stadt und die Sportstätten im Hellen ansehen.“