Hattingen. In einem zunächst zerfahrenen Spiel holen die Rot-Weißen noch auf und gleichen in der Schlussphase zweimal per Siebenmeter aus. Es war hektisch.

Die Auftaktbegegnung des 9. Spieltages der Handball-Verbandsliga Westfalen zwischen den zwei Tabellennachbarn OSC Dortmund und TuS Hattingen blieb am Freitagabend ohne Sieger. In einem Duell auf Augenhöhe schafften die Hattinger Gäste in einer turbulenten und überaus hektischen Schlussphase noch den Ausgleichstreffer zum 27:27. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Uli Schwartz fünfeinhalb Minuten vor Schluss noch mit 21:26 in Rückstand gelegen.

„Den Punkt nehmen wir gerne mit. Mit dem Ergebnis bin ich vollauf zufrieden. Mit unserer Leistung aber keineswegs. Wir sind in dieser Partie nicht im Entferntesten an die guten Trainingsleistungen herangekommen. Das gilt für alle Mannschaftsteile“, sagte Schwartz, der dem Auftritt seiner Mannschaft bei aller Freude über den Punktgewinn kaum etwas Positives abgewinnen konnte. Das Freitagabendspiel war allerdings auch von Dortmunder Seite her keine Offenbarung. Die Partie verlief äußerst zerfahren und litt laut Schwartz zudem unter zahlreichen zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen, unter denen besonders Sven Schmitz zu leiden hatte. Der „Trecker“ musste sogar vorübergehend mit einer Gesichtsverletzung pausieren.

Hattinger geraten zunächst ins Hintertreffen

Die Hattinger, die erwartungsgemäß auf Philipp Gräf und kurzfristig auch auf den ebenfalls erkrankten Peer Oberste-Lehn verzichten mussten, gerieten aufgrund eklatanter Abwehrschwächen und fahrigem Rückraumspiel mit schwachen Abschlüssen nach ausgeglichen verlaufener Anfangsphase bis zur 23. Minute noch mit 10:15 ins Hintertreffen. Bis zur Pause sorgten die Rot-Weißen aber noch für eine Ergebniskosmetik auf 12:15 und blieben bis neun Minuten vor Schluss den Hausherren auf den Fersen (21:23).

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Dann schien sich aber doch die Entscheidung zu Gunsten des OSC anzubahnen. Drei Treffer in Folge zum 26:21 ließen die Hoffnungen der Schwartz-Sieben auf ein Minimum sinken (55.). Zwei Zeitstrafen in unmittelbarer Folge spielten dem TuS dann aber urplötzlich in die Karten. In einer Auszeit hatte Schwartz kurz zuvor ohnehin die Abwehrformation viel offensiver ausgerichtet. Die Gastgeber versuchten in Unterzahl, „die Uhr herunterzuspielen“. Diese passive Gangart unterbanden die Schiedsrichter aber rigoros.

Jonas Kilfitt trifft zweimal per Siebenmeter

Der TuS nutzte die numerische Überlegenheit eiskalt aus und kam knapp anderthalb Minuten vor Schluss per Siebenmeter von Jonas Kilfitt tatsächlich zum 26:26. Nach dem erneuten Führungstreffer des OSC wurde es sogar noch chaotisch. Die Nerven lagen blank. Es folgten zwei Zeitstrafen, eine für jedes Team, und dann der erneute Ausgleich zwölf Sekunden vor Schluss durch einen weiteren Kilfitt-Siebenmeter.

Jonas Kilfitt verwandelte in der Schlussphase zwei Siebenmeter für den TuS Hattingen.
Jonas Kilfitt verwandelte in der Schlussphase zwei Siebenmeter für den TuS Hattingen. © Funke Foto Services | Biene Hagel

Doch damit nicht genug. Eine Regelwidrigkeit von Linus Grossmann führte noch zu einer Disqualifikation und zu einem Siebenmeter für die Dortmunder. Doch den parierte TuS-Keeper Valentin Bieber und rettete so seinem Team den glücklichen aber am Ende nicht unverdienten Punkt in einer schwachen, aber äußerst turbulenten Partie.

So haben sie gespielt

OSC Dortmund – TuS Hattingen 27:27

„Spielfilm“: 1:0, 4:4, 7:7, 10:10, 15:10, 15:12 (Hz.), 16:12, 18:17, 22:20, 26:21, 26:26, 27:26, 27:27.

TuS: Bieber, Frorath; Johannes, Bayer (2), Schmitz (2), Grossmann (3), Bothmann (3), Gusewski (1), Kilfitt (4/3), Delgado (2), Werthebach (4), Stecken (4), Cammann (2/1).