Hattingen. Mit dem Team schafft der Strandsegler aus Hattingen bei der Europameisterschaft den Sprung aufs Treppchen. Im Einzel landet er auf Rang acht.
Dieses Mal ist er unversehrt dafür aber hoch dekoriert von einer Meisterschaft zurückgekehrt: Kurt Wachkamp, Strandsegler aus Hattingen, schaffte bei den Europameisterschaften auf der niederländischen Insel Terschelling mit der Mannschaft den Sprung aufs Treppchen. Der 68-jährige Sportler wurde mit dem Team Deutschland Vize-Europameister, im Einzel landete er auf Rang acht.
„Damit bin ich zwar nicht ganz zufrieden“, sagt Wachkamp, der sich eigentlich eine Platzierung unter den Top-Fünf vorgenommen hatte. „Aber der zweite Platz mit der Mannschaft entschädigt dafür alle Mal“, findet Wachkamp, der sich auf diese Meisterschaft ganz besonders vorbereitet hatte.
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Nach seinem Unfall bei den Deutschen Meisterschaften im Sommer, hatte er Bedenken, aus Respekt vor den Geschwindigkeiten, nicht mehr an alte Leistungen anknüpfen zu können. „Ich habe mich dann mit einem sogenannten ‘Wingwave-Coaching’ auf den Wettkampf vorbereitet“, verrät der Strandsegler. „Das hat mir enorm geholfen und mir viel Selbstvertrauen für das Rennen gegeben“, betont Wachkamp.
Über 100 Stundenkilometer schnell
Und das brauchte er bei der EM auf Terschelling auch: Bei Windstärken von 5 bis 7 Beaufort sausten die Strandsegelyachten schon am ersten Wettkampftag mit über 100 Stundenkilometern über den harten Sand. „Gar nicht meine Bedingungen“, sagt der Hattinger Strandsegler, der sich deshalb beim ersten Rennen für ein kleineres Segel entschied. Statt achteinhalb Quadraten Segelfläche ließ er sich nur von vier Quadratmetern vorantreiben.
„Aber ich war ganz einfach zu langsam.“ Also wechselte Wachkamp in den folgenden Rennen wieder auf das große. Und fuhr erfolgreich. Zwischenzeitlich sogar auf Rang vier. Aber abgerechnet wird bekanntlich am Schluss. Und so stand nach den sechs zu absolvierenden Regatten die Einzelplatzierung acht zu Buche. Eine kleine Enttäuschung, aber seine Teamkollegen, Jens Markowitz (Rang drei) und Christian Düber (Rang fünf) zeigten ebenfalls starke Leistungen und sorgten für den Vize-Titel hinter Frankreich und noch vor Belgien.
Strandsegeln in Frankreich Schulsport
Dass die Franzosen den Titel holen würden, war hingegen keine Überraschung, schließlich ist der neue Europameister Xavier Godet auch amtierender Weltmeister und sein Erbe steht schon in den Startlöchern. Bei seinem ersten großen Wettkampf raste der gerade einmal 22 Jahre alte Guillaume Baheux auf Platz zwei. „Sowas habe ich noch nie gesehen. Wie eine Rakete ist dieser junge Mann durchs Feld geschossen“, erzählt Wachkamp, der auch weiß, dass in Frankreich das Strandsegeln ganz anders gefördert wird. „Da ist es sogar Schulsport.“
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Einer hatte es in den vergangenen Tagen aber nicht ganz so eilig wie der Opa, Pardon, wie der „Papy“. „Wir sind oft in Frankreich und da heißt der Großvater eben Papy. Das klingt doch etwas flotter“, sagt Wachkamp und lacht. Der jüngste Wachkamp, der eigentlich schon am Wochenende auf die Welt kommen sollte, lässt sich noch ein bisschen Zeit.