Hattingen. Mit gerade einmal 19 Jahren ist der Fußballer der Hoffnungsträger im Abstiegskampf. Einen anderen Verein kennt er nicht, obwohl es Anfragen gab.

Er ist das einzige Gesicht, was es in der vergangenen Saison schon bei Hedefspor Hattingen gab. Er ist ein junger Bursche, der Talent hat und hinter seine, Verein steht. Und der setzt Hoffnungen in ihn, um in der Kreisliga A zu bleiben. Es geht um Firat Tiris, den Verteidiger der ersten Mannschaft, die als Schlusslicht in der Liga bisher immer noch ohne einen Sieg ist. Doch der 19-Jährige wird von Trainer Veli Kutlu gelobt.

„Er ist absoluter Leistungsträger und zurzeit in bestechender Form“, sagt Kutlu über seinen Schützling. Der Trainer war es, der Tiris in der Vergangenen Saison aus der A-Jugend zu in die erste Mannschaft holte. „Die ersten Wochen in der Vorbereitung waren schwer“, erinnert sich Tiris an seine Anfänge bei den Erwachsenen. „Du kommst in eine neue Mannschaft, spielst eine neue Position“, so Tiris, der von Kutlu in der Innenverteidigung eingesetzt wird. Davor war er im Mittelfeld oder auf der Außenverteidigerposition zu Hause. „Der Verein hatte die Ambitionen, aufzusteigen, hat Qualität verpflichtet. Da musste man sich durchbeißen, um Spielzeit zu bekommen“, so Tiris, der sich jedoch schnell akklimatisierte. „Nach einigen Spielen war alles ganz normal.“

Spieler will Verantwortung tragen

Als sich Hedefspor nach der vergangenen Saison nahezu komplett auflöste, war es Tiris, der als einziger blieb. „Ich wusste, dass der Verein in einer schwierigen Phase steckte“, so der Fußballer. „Ich habe mir dann gesagt, dass ich bleibe, um hier mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagt er. Heute ist Tiris nicht nur der vielleicht beste Spieler seiner Mannschaft, sondern bereits in seinem zweiten Jahr Führungsspieler und stellvertretender Kapitän. „Auf dem Feld bin ich der Laute“, sagt der zweikampfstarke Spieler über sich selbst.

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Erfreut über die Entwicklung von Tiris zeigt sich auch Kutlu. „Er ist sehr weit für sein Alter und zeigt einen überragenden Willen und Einsatz“, so der Trainer. „Neben dem Platz ist er ein ruhiger und fast schüchterner Junge. Sehr freundlich und angenehm. Ein super Typ“, sagt Kutlu über Tiris, der neben seiner Tätigkeit als Spieler auch schon eine Jugendmannschaft trainiert und künftig seine B-Trainerlizenz absolvieren möchte. „Aber auf dem Feld schaltet er um auf Kampf“, beschreibt Kutlu, dessen Mannschaft enorm von ihrem Defensiv-Talent profitiert. „Er kann ein Spiel lesen, fängt die Bälle ab und ist dazu extrem schnell“, so der Trainer und sportliche Leiter.

Firat Tiris hat Pläne und ist selbstbewusst

Tiris ist anzumerken, dass er bereits in jungen Jahren über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügt. „Ich verliere keinen Zweikampf“, sagt er von sich selbst. Doch aktuell läuft es sportlich für seine Mannschaft ergebnistechnisch noch nicht rund, erst einen Punkt hat die Kutlu-Elf auf dem Konto. „Die meisten Spieler sind gerade einmal zwischen 19 und 22 Jahre alt“, sagt Tiris. Sein Trainer zeigt sich aufgrund der jüngsten Entwicklungen optimistisch. „Wir haben oft Lehrgeld bezahlt. Aber gerade zuletzt haben wir hervorragend gekämpft. An diese Leistungen müssen wir anknüpfen.“

Ob Hedefspor jedoch auch zukünftig auf sein Toptalent bauen kann, ist derzeit noch völlig offen. „Ich habe mit ihm noch nicht über die Zukunft gesprochen“, sagt Kutlu. Doch auch im Falle eines Abstiegs in die Kreisliga B schließt Tiris einen Verbleib bei dem Klub, bei dem er seit den Mini-Kickern spielt, nicht aus. „Ich habe zwar auch die Ambitionen, mal höher zu spielen. Aber ich bin noch jung und deswegen würde auch ein Jahr in der Kreisliga B nicht schaden. Wenn der Verein die klare Maßgabe setzt, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, kann ich mir auch vorstellen zu bleiben“, sagt der Verteidiger.

Lob für den Trainer und sein Konzept

Laut Kutlu habe es im Sommer auch für ihn einige Anfragen gegeben, da die Leistung von der Konkurrenz nicht unentdeckt blieb, doch Tiris identifiziert sich mit einem Verein und findet auch für seinen Trainer lobende Worte: „Veli ist in diesem Verein omnipräsent, beteiligt sich überall. Als Trainer schätzt er uns junge Spieler sehr.“ Den eingeschlagenen Weg, auf junge Eigengewächse wie Tiris zu setzen, hält Kutlu für den einzig richtigen. „Die Jungs sind dann auch mit Herz und Seele dabei“, so der Trainer.