Hattingen. Das Team von Veli Kutlu steht ohne Punkt auf dem letzten Platz der Kreisliga A. Der Trainer musste die Elf zusammenwürfeln und glaubt an sie.

Neun Spiele, neun Niederlagen. Fünf erzielte Tore, 36 Gegentore. Null Punkte. Das ist die erschreckende Bilanz von Hedefspor nach dem Saisonstart in die neue Runde der Kreisliga A. Es läuft nicht gut an der Munscheidstraße – auch, wenn die Mannschaft spielerisch auf einem guten Weg ist.

„In der Mannschaft kommen schon erste Zweifel auf“, gibt Veli Kutlu zu. Er hatte sich Anfang der Saison dazu bereit erklärt, das Traineramt zu übernehmen, weil der Verein einfach keinen Nachfolger für den ausscheidenden Engin Tuncay gefunden hatte. Der Start war sehr schwierig für Hedefspor, dessen erste Mannschaft komplett neu zusammengestellt werden musste. Denn bis auf Firat Tiris haben alle anderen Spieler den Verein verlassen, der in der vergangenen Saison mit Ambitionen in die Kreisliga A gestartet war und am Ende Vierter wurde.

Vor vier Jahren noch in der Westfalenliga

Nun steht der Verein, der vor vier Jahren noch in der Westfalenliga angetreten ist, vor einer ganz neuen Situation mit neuem Weg. Er setzt auf den Nachwuchs, große Ambitionen seien derzeit ohnehin nicht umsetzbar, lassen die Verantwortlichen durchblicken. Als Ziel hatte Kutlu deshalb auch klar den Klassenerhalt ausgegeben und geschätzt, dass es schwierig werden wurde. Mit neuen Niederlagen zum Auftakt hatte er zwar nicht gerechnet, doch den Mut hat er noch lange nicht verloren.

Denn die Mannschaft hat sich trotz der jüngsten Niederlagen etwas mehr gefunden und spielerisch gesteigert. „Wir haben gesehen, dass wir mithalten können und es schaffen können, wenn wir noch mehr investieren“, so Kutlu, dessen Kader aus der alten zweiten und dritten Mannschaft besteht. „Damit haben wir natürlich auch der Reserve ihre Spieler weggenommen“, merkt der Trainer der Ersten an. Die steht nach vielen ähnlichen Fehlern immer wieder mit leeren Händen da. „Die ersten Partien haben wir zum Teil unglücklich verloren. Dann kam eine Phase, in der wir schnell zurücklagen und sich die Mannschaft aufgegeben hat. Deshalb kamen hohe Ergebnisse zustande“, erklärt Kutlu.

Trainer sieht Potenzial in seiner Mannschaft

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Er sieht Potenzial in der Truppe und glaubt, dass sie stärker werden kann, wenn sie auf Dauer zusammenbleibt. Auch der neue Torwart habe zuletzt gut gehalten und dem Team nochmal einen Schub gegeben. Jungen Spielern fehle aber teilweise noch die Erfahrung. „Wir sind nicht abgezockt. Und ich weiß nicht, ob es am Ende eines Spiels Nervosität, Angst oder Frust ist, dass wir durch Kleinigkeiten doch noch verlieren“, fragt sich Kutlu. Als älteste Spieler halfen bislang die Brüder Ilhan (36) und Bayram (34) Tas aus, sonst ist Hasan Cenk mit 27 einer der Ältesten. Die meisten Spieler sind erst um die 20 Jahre alt.

Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nur drei Punkte, daher sieht Kutlu sein Team nicht abgeschlagen. „Wir haben Schritte in die richtige Richtung gemacht und müssen geduldig sein. Das sind zwar Durchhalteparolen, aber ich glaube wirklich an meine Mannschaft.“