Hattingen. Es ist wieder Derbyzeit in Hattingen. Ein Spieler der Rot-Weißen hat zuletzt noch für die Welperaner gespielt und dort Verantwortung übernommen.
TuS Hattingen gegen SG Welper. Seit Jahrzehnten ist dieses Duell im Hattinger Fußball etwas Besonderes, eine Instanz. Am Sonntag ist es wieder soweit, die Grün-Weißen fahren an den Wildhagen und treffen dort auf die Rot-Weißen (14.30 Uhr). Ein Spieler steht dabei im Fokus, da er zuletzt noch für Welper auflief und nun beim TuS spielender Co-Trainer ist: Michael Baum.
Der Verteidiger freut sich darauf, einige seiner ehemaligen Mitspieler wiederzusehen. „Die, die noch in Welper geblieben sind, kenne ich natürlich alle“, sagt er und nennt unter anderem Marvin Grumann und Sidney Rast, zu denen Kontakt besteht. Auch den neuen SG-Trainer und Ex-TuS-Trainer Seung-Man Hong hat Baum noch kennengelernt. Denn Anfang April wurde offiziell, dass er ab Sommer die Verantwortung bei den Welperanern tragen wird. Verantwortung übernahm Baum am Ende, als er auch mal die Kapitänsbinde trug. Vor dem Wechsel von Baum gab es noch Gespräche mit Hong. „Wir haben zusammengesessen“, sagt der Spieler, dessen Vorstellungen andere waren und er sich deshalb dem Rivalen anschloss, wo er nun mit seinem engen Freund Marius Kundrotas das Trainerteam bildet.
Kein besonderes Gefühl
Echtes Derbygefühl kommt bei Baum allerdings nicht auf. Denn er misst solchen Vergleichen generell nicht so große Bedeutung zu, wie es andere tun. „Es ist auch nur ein Spiel, in dem wir gewinnen wollen und müssen“, sagt er. Natürlich gebe jeder in einem Derby ein paar Körner mehr, aber Baum ist im Vorfeld entspannt statt angespannt. Er verfolg seinen alten Verein auch nicht gesondert. „Wenn ich das bei allen Ex-Vereinen machen würde, hätte ich die gesamte Woche damit zu tun“, erzählt der mittlerweile 39-Jährige mit einem Lachen. Spielen will er aber doch gerne gegen Welper, statt von außen mit einzugreifen.
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In den vergangenen zwei Jahren, als er für Welper spielte, war er nur in zwei von vier Derbys dabei, die die SG beide gewann. Ein gutes Omen also für den TuS? Dazu äußert sich Baum nicht. „Den Derbys wird von außen immer sehr viel Aufmerksamkeit beigemessen, dabei sind sie nur ein Spiel wie jedes andere. Es zählen drei Punkte“, bedient er sich aus den bekannten Floskeln. Genauso wie bei der Frage, wie man gegen Welper gewinnen kann: „Indem wir ein Tor mehr schießen.“ Es gebe sicherlich Schwächen beim Gegner, die von der Tagesform abhängen würden und möglicherweise nicht zum Vorschein kommen.
Die Mannschaft des TuS Hattingen kennt sich länger
Und was kann der TuS besser als Welper? „Die Mannschaft ist in großen Teilen länger zusammen und kennt sich. Außerdem schmeckt unsere Bratwurst besser.“