Hattingen. Die Arbeiten im Hallenbad Holthausen verzögern sich. Angebote fallen aus, Leistungssportler müssen unter erschwerten Bedingungen trainieren.
Als die Stadt Hattingen Anfang Oktober als Zeitpunkt der Wiederöffnung des Hallenbades Holthausen nannte, mussten einige Wassersportler schmunzeln. Es wurden sogar Wetten abgeschlossen, dass der Termin nicht eingehalten wird. Und sie sollten Recht behalten, auch wenn es sie enorm ärgert: Das Bad wird nach Reparaturen frühestens im November wieder für den Badebetrieb öffnen, plant die Stadt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Vereine eine längere Durststrecke ertragen. Schon mehrmals verzögerten sich Arbeiten am Bad. „Ich plane daher im Moment gar nicht damit“, sagt Kati Hämmerich, Trainerin der Leistungsschwimmer von der SG Ruhr, die sich auf wichtige Wettkämpfe im November vorbereiten müssen. Darunter die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Berlin. Sie weichen derzeit nach Bochum ins Unibad aus. Durch den SV Bochum 03, der neben der SG Welper zur Startgemeinschaft gehört, gibt es dort Wasserzeiten.
25 Leistungssportler auf zwei Bahnen
„Training kann man es zurzeit aber nicht wirklich nennen“, so Hämmerich. Denn auf den zwei Bahnen, die zur Verfügung stehen, knubbelt es sich. Bis zu 25 Schwimmer müssen sie sich teilen, eigentlich zieht das Trainerteam bei 15 eine Grenze, um effektiv arbeiten zu können. Die einfachen Schwimmkurse sind bei der SG Welper derzeit ausgesetzt. In den Herbstferien gibt es wieder ein Angebot für Nichtschwimmer, was nach Absprache in das Lehrschwimmbecken der Erik-Nölting-Schule verlegt werden konnte. Ansonsten findet laut Hämmerich, die der Fachschaft Schwimmen im Stadtsportverband vorsitzt, keine Kommunikation seitens der Stadt statt, was nicht nur sie kritisiert.
Vor allem ärgert es die Vereine aber, dass die Verzögerungen wiederholt auftreten. Der Deutsche Unterwasser Club (DUC) kann deshalb keine Tauchscheine anbieten, die DLRG keine Rettungsschwimmkurse. Stadtsprecherin Jana Golus erklärt dazu: „Jeder, der schon mal eine Baustelle miterlebt hat, weiß, dass sie sich verzögern kann. Natürlich ist es für die Vereine ärgerlich, aber wir sind auch auf externe Firmen, Gutachten und die Lieferung von Ersatzteilen angewiesen.“
Keine Rückmeldung auf die öffentliche Ausschreibung
Vor den Sommerferien verlor die Stadt rund einen Monat, weil sich auf die öffentliche Ausschreibung niemand meldete, Baufirmen seien derzeit schwierig zu bekommen. Dann folgte eine „beschränkte Ausschreibung“, bei der wenige Firmen gezielt angeschrieben wurden. Eine davon übernahm den Auftrag schließlich. „Wir sind froh, dass wir überhaupt eine Firma gefunden haben. Wir hätten nach der öffentlichen Ausschreibung auch entscheiden können, dass wir mit der Reparatur bis zum nächsten Sommer warten“, sagt Jana Golus.
Die Kreismeisterschaften im Schwimmen, die von der SG Ruhr am 3. Oktober ausgerichtet werden sollten, wurden verlegt. Eigentlich war der 1. November als Ersatz geplant, vielleicht fallen sie nun aus. „Wahrscheinlich melden wir auch eine Nachwuchsmannschaft vom NRW-Kids-Cup ab, da sie nicht trainieren konnte“, erzählt Hämmerich. Die SG Ruhr reagierte Ende August und hat kurzfristig für die Herbstferien ein Trainingslager in Barcelona angesetzt – um dort zu schwimmen.