Hattingen. Paul Schütte ist zum einem Lehrgang der Futsal-Nationalmannschaft eingeladen. Er überzeugte in der Bundesliga – ist aber noch nicht am Ziel.

Für einen Fußballer der Sportfreunde Niederwenigern geht ein Traum in Erfüllung: Paul Schütte kickt nebenbei sehr ambitioniert auch Futsal und ist für den kommenden Sonntag und Montag zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen worden.

„Jeder hat als Fußballer den Traum, mal für Deutschland zu spielen. Ich konnte es erst gar nicht glauben, dass ich dabei bin, als ich die Einladung bekommen habe“, gesteht der 19-Jährige, der stolz ist. Der Lehrgang ist eine Vorbereitung für das WM-Qualifikationsspiel gegen Portugal im Oktober. Bis dahin wird es noch weitere Lehrgänge geben. Schütte hat nun die Möglichkeit, sich zu beweisen und noch stärker in den Fokus der Trainer zu spielen. Denn: „Man weiß nicht, ob man nun schon zum Kader für das Qualispiel gehört“, erklärt der junge Fußballer.

Spieler möchte im Blickfeld bleiben

Ein normaler Fußball (l.) ist etwas größer als der Futsal.
Ein normaler Fußball (l.) ist etwas größer als der Futsal. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Er möchte im Blickfeld bleiben, macht sich aber nicht zu viele Gedanken und auch nicht zu viel Druck, wie er sagt: „Ich gehe in den Lehrgang rein, will alles geben und schaue dann, ob es klappt. Wenn es noch nicht klappt, dann vielleicht nächstes Jahr.“ Er möchte auf jeden Fall dran bleiben. Einige Spieler kennt er aus den Partien der Bundesliga, viele sind ihm aber unbekannt. „Einige kommen aus dem Raum Hamburg und Berlin. Vom Niederrhein bin ich der Einzige“, erzählt Schütte. Aus NRW sind noch Kölner sowie ein Münsteraner dabei.

In der Futsalliga West steigt er in zwei Wochen mit dem SC Bayer Uerdingen in die neue Meisterschaftsrunde ein. Bis zum Sommer spielte er noch beim Primero Club de Futsal Mülheim. Die Mannschaft stieg aus der Bundesliga ab, Schütte entschied sich zum Wechsel. Zumal er in Uerdingen mit Shahin Rassi den Trainer hat, der ihn auch schon in der Niederrheinauswahl trainiert.

Vom Auswahltrainer hat er viel gelernt

„Ich halte viel von ihm, er ist in Deutschland bekannt und ich habe von ihm unglaublich viel gelernt“, sagt Schütte, der gerade sein Abitur gemacht hat. Sein Trainer hatte ihm auch gesagt, dass er eine gute Perspektive im Futsal hat. Die Nationalmannschaft sei möglich – und das, obwohl der Defensivspieler der Sportfreunde erst in seine zweite Saison geht.

Der Spagat zwischen Fußball und Futsal gelingt ihm gut, er ist auch den Sportfreunden dankbar, dass er sein Training absprechen kann. „Ich muss mich manchmal entscheiden, zu welchem Training ich gehe, es kollidiert schon mal“, gesteht Schütte. Doch die Absprache in Niederwenigern, wo er zum Oberliga-Kader gehört, funktioniere gut. Es gab auch schon Tage, an denen er nach der Einheit auf dem Glückauf-Sportplatz noch zum Futsal-Training gefahren ist. Die Spiele am Wochenende werden im Futsal samstags ausgetragen, der Fußball rollt in der Regel sonntags.

Schütte gefällt Mischung aus Futsal und Fußball

Den Spagat zwischen Fußball und Futsal schafft Paul Schütte gut.
Den Spagat zwischen Fußball und Futsal schafft Paul Schütte gut. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

Was er lieber spielt? Das sei schwer zu sagen. „Ich wurde es schon oft gefragt. Ich glaube, ich fahre mit dem Mix zwischen Fußball und Futsal ganz gut und möchte weder auf das eine noch auf das andere verzichten. Es gibt Wochen, in denen gefällt mir Futsal besser und es gibt Wochen, in denen ich Fußball lieber mag“, gibt Schütte zu.

Das Spiel unterscheide sich am meisten hinsichtlich der Intensität. Futsal sei viel schneller. „Die Aktionen sind intensiver, das Tempo viel höher“, beschreibt der Kicker selbst und fügt an: „Beim Futsal gibt man für kurze Zeit Vollgas und ist nach zwei, drei Minuten erstmal platt. Wir wechseln dort öfter, die Auswechselspieler können sich kurz erholen und dann wieder spielen.“ Sein großer Einsatz in der Halle hat sich nun mit der Einladung bestätigt.