Sprockhövel. Der neue Co-Trainer schließt sich seinem Heimatverein an. Er bringt Erfahrung aus Nachwuchsleistungszentren von zwei Bundesligisten mit.
Die ersten Testspiele der TSG Sprockhövel sahen recht ordentlich aus – wenn es auch noch ein paar Stellschrauben gibt, an denen das Trainerteam feilen wird. Auf die schaut Trainer Andrius Balaika nicht alleine, er hat einen neuen Co-Trainer bekommen: Yakup Göksu steht ihm zur Seite und hat einen besonderen Blick aufs Spiel.
Der Neue ist ein alter Bekannter im Baumhof. Denn Göksu hat in der Jugend selbst für die TSG die Schuhe geschnürt und war später Jugendtrainer. „Das war ein Grund, warum ich mich für die TSG entschieden habe“, erzählt der 32-Jährige. Bereits im vergangenen sprach Patrick Rohde ihn an, damals noch für die U19. „Ich habe die vergangenen Jahre alle im Nachwuchsbereich gearbeitet und wollte nun in den Seniorenbereich wechseln. Das passte gut. Die Verbundenheit zu meinem Heimatverein ist groß, daher war es ein kleiner Jackpot für mich“, sagt Göksu.
Schwere Verletzung beendet die aktive Karriere
Auch interessant
Mit 16 Jahren trainierte er die E-Jugend beim Oberligisten. Als er aus der A-Jugend in den Kader der ersten Mannschaft aufgenommen werden sollte, verletzte er sich in der Vorbereitung schwer, sein Meniskus riss und ein Kreuzband wurde in Mitleidenschaft gezogen. Göksu beendete seine aktive Karriere und stieg zunächst bei der TSG ganz aus. Denn: „Parallel kam eine Anfrage vom BVB für einen Trainerposten im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Die kommt vielleicht auch nur einmal, deshalb habe ich zugesagt“, blickt der Inhaber der B-Elite-Lizenz zurück.
Bei Borussia Dortmund sammelte er viel Erfahrung. Er trainierte elf Jahre lang die U9 bis U11 und hospitierte bei der U19 und U17. „Das hat mir unheimlich viel gebracht und ich habe gesehen, wie professionell gearbeitet wird. Bei internationalen Turnieren habe ich gesehen, was für ein Fußball gespielt wird. Das ist schon außergewöhnlich“, schwärmt der neue Co-Trainer von seiner Zeit in Dortmund. Gleichzeitig reizte es ihn, nach vielen Jahren Jugend in den Seniorenbereich einzusteigen.
Vom FC Schalke zur TSG Sprockhövel
Start beim PSV Ennepe
Das Fußballspielen hat der neue Co-Trainer der TSG Sprockhövel beim PSV Ennepe gelernt. Der Verein hat seit 2008 keine Fußballabteilung mehr.
In der Jugend spielte Yakup Göksu dann kurze Zeit für die SG Wattenscheid 09. Darunter litten seine Schulnoten, weshalb er zu Märkisch Hattingen wechselte. Ab der C-Jugend spielte er für die TSG.
Erst war er aber noch ein Jahr lang Trainer in der Knappenschmiede des FC Schalke, bei der U12, ehe er jetzt der TSG zusagte. Dort hörte Martin Klinge als Co-Trainer auf und so landete Gösku bei seiner alten Liebe. „Ich musste nach einem Gespräch nur eine Nacht drüber schlafen und habe mich danach sofort entschieden“, sagt er. Welche Aufgaben er übernehmen wird, sei nicht explizit mit Andrius Balaika abgesprochen.
„Es wird sich einspielen. Wichtig war mir, dass ich nicht nur Hütchensammler bin, das wollen wir beide nicht“, betont Göksu. Er möchte den Cheftrainer an der Seitenlinie aktiv unterstützen und im Training selbst Einheiten leiten. Er bringt sogar noch eine zusätzliche Qualifikation mit: ein Zertifikat als Spielanalyst für den Amateur- und Nachwuchsbereich.
Langfristiges Ziel: Cheftrainer
Persönliche Ziele hat er kurzfristig nicht. „Ich bin froh, bei der TSG in den Seniorenbereich einzusteigen“, sagt er. Auf lange Sicht könne er sich vorstellen, bei einem Verein selbst Cheftrainer zu werden oder in einem NLZ als Co-Trainer Bundesliga-Nachwuchs zu trainieren.