Hattingen/Gelsenkirchen. Die .
königsblaue Knappenschmiede genießt gerade in diesen Tagen einen hervorragenden Ruf. Die Nachwuchsarbeit des FC Schalke 04 wurde zuletzt sogar von den Verantwortlichen des großen Rivalen Borussia Dortmund ausdrücklich gelobt. In dieser Knappenschmiede wird zurzeit auch ein Hattinger ausgebildet. Nämlich der 16-jährige Luke Hemmerich.
Hemmerich spielt aktuell in der U16-Mannschaft von Schalke 04. Sein Trainer ist Frank Fahrenhorst. Im nächsten Jahr, wenn Hemmerich in die U17 aufrückt, wird sich dann mit Christian Wörns ein ehemaliger Nationalspieler um die Förderung des jungen Hattingers kümmern.
Auf das außergewöhnliche Talent von Luke Hemmerich sind die Späher der großen Vereine schon sehr früh aufmerksam geworden. Bei einem Turnier in Essen-Überruhr fiel der Knirps den Scouts von Bayer Leverkusen auf. „Luke war damals gerade sieben Jahre alt“, sagt Vater Dirk Hemmerich, der seinen Sohn in Niederwenigern zu Bambini-Zeiten trainierte.
Probetraining in Leverkusen
Luke Hemmerich wurde also angesprochen, doch danach herrschte zunächst einmal wieder Funkstille zwischen Niederwenigern und Leverkusen. Erst Monate später kam die Einladung zum Probetraining. Danach aber wieder nichts - ehe Luke Hemmerich als Gastspieler zu einer Partie des Bayer-Nachwuchses geladen wurde. Offensichtlich hat er dabei überzeugt, denn es kam zum Wechsel. Luke Hemmerich spielte fortan für die U 8 von Leverkusen. Sieben Jahre blieb er bei Bayer. „In dieser Zeit ist er natürlich gut ausgebildet worden“, sagt Vater Dirk. Doch eine Wachstumsverletzung stoppte den aufstrebenden Jungen dann vorerst. „Das war schon bitter, ich musste fast ein Jahr lang pausieren“, sagt Luke Hemmerich, der, als er wieder richtig auf den Beinen war, zu Rot-Weiss Essen wechselte. Eineinhalb Jahre blieb er bei Rot-Weiss. Bis die nächste Anfrage kam - diesmal von Schalke 04. Seit Anfang dieses Jahres ist der Hattinger Luke Hemmerich also ein Königsblauer.
Der Knappenbus wartet vor der Tür
Der Fußball ist sein großes Hobby. Und das ist auch gut so, denn viel Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen bleibt ihm nicht. Morgens um 6.30 Uhr muss er aus den Federn, dann geht es zur Schule, zum Gymnasium Waldstraße.
Nach dem Unterricht dann wieder schnell nach Hause. Es bleibt gerade Zeit zum Kleiderwechsel, ehe vor dem Heim der Hemmerichs schon der Kleinbus der Knappenschmiede vorfährt. Luke Hemmerich wird von Schalke 04 abgeholt und nach dem Training nach Hause gebracht. Neun Uhr am Abend ist es dann schon. Viermal in der Woche wird trainiert, am Wochenende stehen dann die Spiele an.
Ein großer Aufwand also. Aber Luke Hemmerich betreibt diesen Aufwand gerne. „Es ist ein bisschen leichter, wenn man Ziele hat“, sagt der 16-Jährige und nennt dann, wenn er auf dieses Ziele angesprochen wird, zunächst einmal die Schule.
Das Abitur hat Vorrang
„Ich werde mich jetzt voll reinhängen, um in den nächsten Jahren mein Abitur zu machen“, sagt Hemmerich. Und natürlich will er sich auch noch fußballerisch weiterentwicklen. Er lerne zurzeit viel von Trainer Frank Fahrenhorst, sagt Hemmerich. „Der Trainer nimmt sich Zeit und macht uns auf unsere Fehler aufmerksam. Wir arbeiten auch mit den Physios zusammen, das ist sehr professionell“, so der Offensivspieler, der sich am liebsten im linken oder rechten Mittelfeld bewegt. „Zentral geht es aber auch“, so Luke Hemmerich, dem trotz dieses Einsatzes auch noch Zeit für seine Freunde bleibt. Es gibt ja schließlich auch noch ein Wochenende.
Und vielleicht erfüllt er sich ja irgendwann doch – der große Traum vom Fußball-Profi. Vater Dirk hält den Ball aber flach. „Natürlich träumen fast alles Jungs davon“, sagt Hemmerich senior. Doch es schaffen halt nur drei oder vier Prozent. Wichtig ist, dass Luke Spaß am Fußball hat.“ Und das hat er. Und ein Vorbild hat er bei den Gelsenkirchenern auch. Dieses Vorbild ist gar nicht einmal viel älter als der Hattinger, der die Spielweise von Max Meyer mag. Und Meyer ist auch erst 18 Jahre alt.
Vater Dirk dreimal Stadtmeister
Wenn sein Sohn um Meisterschaftspunkte kämpft, dann ist meist auch Dirk Hemmerich unter den Zuschauern. Meist, aber halt nicht immer. Denn auch der 50-Jährige ist immer noch ein leidenschaftlicher Fußballer. „Wenn ein Spiel von Niederwenigerns Altherren ansteht, dann will ich natürlich auch selbst spielen“, sagt der Vater, der im Winter richtig auf Titeljagd gegangen ist. Drei Hallenmeisterschaften gewann er zuletzt mit den Sportfreunden - mit den Altherren, den Altligisten und den Super-Altligisten. Da muss der Sohn also erst einmal nachlegen. Doch in dieser Hinsicht hat Luke Hemmerich noch Zeit. Denn bis er diese Altersklassen erreicht, wird noch viel Wasser die Ruhr herunterfließen.