Witten/Hattingen. Die Ruderin Inken Passe vom Hattinger RV hat bei den Masters-Meisterschaften zwei Medaillen gewonnen. Ihr Aufstieg im Boot ist ungewöhnlich.
Gleich zwei Erfolge heimste die Hattinger Ruderin Inken Passe in Witten ein. Über 1000 Meter war sie bei den offenen Deutschen Masters-Meisterschaften in zwei Altersklassen schneller als ihre Konkurrentinnen. Und das bei ihrer Premiere.
Im Einer der weiblichen Masters C (Ü 43) lieferte sich die Sportlerin vom Hattinger RV bis zur Streckenhälfte ein starkes Rennen mit den Ruderinnen aus Meißen und Neuruppin. Dann erkannte sie jedoch, dass sie ganz vorn in den Titelkampf nicht mehr eingreifen kann und sicherte auf den folgenden 500 Metern den dritten Platz vor den Ruderinnen aus Waltrop und Greifswald. Und fast wäre es doch noch die Silbermedaille geworden: Am Ende hatte Inken Passe nur drei Sekunden Rückstand auf die Zweitplatzierte.
Ein Fehler kostet den Sieg
Hannah Euler gewinnt
Noch weniger Rennerfahrung hat Hannah Euler. Die 12-Jährige hat das Rudern erst im vergangenen Jahr erlernt.
Beim Ruhr-Sprint in Witten machte sie ihre Sache aber sehr gut und konnte ihre drei Gegnerinnen aus Gelsenkirchen, Essen und Düsseldorf mit großem Vorsprung auf die hinteren Plätze verweisen.
Hochgemeldet in die jüngere Altersklasse B (Ü 36) hatte zunächst neben Inken Passe lediglich eine Ruderin aus Hamburg. Am ersten Wettkampftag entschied sich die bei den Masters C auf den vierten Platz verwiesene Waltroperin, bei den B-Masters nachzumelden. Hier entbrannte ein packendes Rennen, bei dem die Hattingerin durch eine Unsauberkeit beim Ausheben der Ruderblätter für einige Augenblicke aus dem Tritt gekommen war. Diese Chance nutze die Waltroperin, sich einen kleinen Vorsprung zu errudern. Inken Passe wurde Vizemeisterin.
Guido Lüning, Sprecher vom Hattinger RV freut sich über die Medaillen seiner Kollegin: „Es ist eine ganz tolle Leistung von Inken, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie nach sehr langer Ruderabstinenz erst vor vier Jahren wieder im Training eingestiegen ist.“ Zwar steigen viele Ruderer nach ihrer aktiven Jugend später wieder in den Sport ein, aber bei der Hattinger Starterin ist es etwas ganz Besonderes. Sie hat sich in der kurzen Zeit seit ihrem Einstieg rapide gesteigert und nun mit ihren Medaillen ihren Trainingsfleiß belohnt.
Lob aus dem Vereinsvorstand
„Sie rudert quasi so viel wie wir anderen zusammen“, lobt Bastian Gesche, der zweite Vorsitzende des Rudervereins. Dafür, dass sie lange nicht auf dem Wasser war, macht sie umso mehr. „Das ist nicht alltäglich und ungewöhnlich“, so Gesche. Er schätzt, dass Inken Passe im Jahr auf rund 2000 Kilometer im Boot kommt. Normal seien in ihrer Altersgruppe etwa 600 Kilometer.
Ebenfalls in Witten auf 500 Metern erfolgreich war Guido Lüning. Im Master Einer E (55+) gelangen ihm zwei Siege.