Hattingen. .
Mit dem Boot gemeinsam auf dem Wasser eine Einheit bilden, das war schon immer der besondere Reiz, den Guido Lüning beim Rudern empfand. Seit 40 Jahren ist er nun für den Hattinger Ruderverein aktiv und nimmt auch noch im Masters-Bereich regelmäßig an Regatten teil.
Als er 1973 als Jugendlicher in den Ruderverein eintrat war für ihn schnell klar, dass er sich dem Leistungssport widmen würde. „Auf Wanderfahrten treibt man gemütlich auf dem Wasser und schaut sich die Landschaft an. Oft sitzen mehrere Personen in einem breiten Boot, das dann wackelt, wenn einer sich mal etwas rauslehnt“, erklärt Lüning. Das wär nichts für ihn gewesen, zumindest nicht auf Dauer. Er suchte den Wettkampf. Zudem gefiel es ihm, dass durch das Rudern die großen Muskelpartien des Körpers trainiert werden.
Hauptsächlich im Einer unterwegs
In mehreren Bootsklassen ist der Ruderer im Jugendalter und als junger Erwachsener angetreten. Einzeln, im Dreier, im Doppel-Zweier, im Vierer und auch im Achter. „Zu 90 Prozent habe ich davon aber im Einer gesessen“, sagt Lüning. Bei regionalen Regatten stellte er sein Können unter Beweis. Auf die nationale Ebene schaffte er es aber nicht, obwohl er ehrgeizig war. „Früher habe ich schon gekämpft bis mir schwarz vor den Augen wurde. Heute traue ich mich das nicht mehr, weil es ja auch gefährlich ist“, gibt der 54-Jährige zu.
Seit 2000 nimmt er aber wieder regelmäßig an Wettkämpfen in seiner Altersklasse teil, nachdem er zwischenzeitlich etwas kürzer getreten war.
Funktionär ab den 1980er Jahren
Denn er fungierte ab Mitte der 1980er Jahre im Hattinger Ruderverein als Trainer und Sportwart. Dabei kümmerte sich der Sprockhöveler mehr um den Nachwuchs als um sich selber. 2005 hat er seine Tätigkeiten jedoch abgelegt und sich wieder ganz dem eigenen Training gewidmet.
Bis zu sechsmal tritt er im Jahr auf nationaler Ebene an, da in den höheren Altersklassen nicht mehr so große Konkurrenz herrscht. „Ich gewinne auch jede zweite Regatta. Das liegt aber daran, dass manchmal nur ganz wenige Teilnehmer antreten. Trotzdem ist es anstrengend.“ Das Training braucht er, um seine Leistungen zu bringen. Drei bis vier Mal in der Woche versucht er, mit dem Boot auf der Ruhr zu trainieren. „Das gelingt aufgrund des Berufes aber nicht immer“, merkt der Kommunalbeamte an. Er merkt auch, dass die Leistung nicht mehr so gut ist wie in früheren Jahren, was ihn ärgert. Auch die Regeneration nimmt mehr Zeit in Anspruch. Das Training ist daher nicht mehr so intensiv wie vor zehn Jahren. „Das Alter zahlt irgendwann seinen Tribut“, so Lüning.
Ausgezahlt hat sich dagegen seine Arbeit als Trainer, da er einige seiner Schützlinge zu Erfolgen bei den Deutschen Meisterschaften geführt hat. Michael Sonnenschein oder Marcel van Delden haben beispielsweise in Endläufen Medaillen abgeräumt. Mit Nachwuchsruderern trainiert Lüning auch manchmal zusammen. Das spornt gegenseitig an. „Aber irgendwann überholen dich die Jugendlichen.“