Hattingen.. Die Sportlerin der SG Welper hat sich bei der Europameisterschaft Platz um Platz vorgekämpft. Dabei sah es im Vorfeld gar nicht gut aus.
Anke Trilling unterscheidet sich von anderen Sportlern. Bei höchsten Anstrengungen hat sie immer noch ein Lächeln im Gesicht, während andere verzerrte Mienen ziehen. Die Triathletin der SG Welper geht in ihren Wettkämpfen auf. Im Quadrathlon ist sie nun Vizeeuropameisterin geworden. Und musste sich dafür durchbeißen.
Rund um die Koberbachtalsperre in Sachsen ist die Europameisterschaft ausgetragen worden. Auf dem Programm standen 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 4,5 Kilometer Paddeln und abschließend 5 Kilometer Laufen. Beim Quadrathlon ergänzt das Paddeln einen Triathlon. Trilling war motiviert, im vergangenen Herbst wurde sie bereits Dritte bei der Weltmeisterschaft. Nun schob sie sich noch einen Platz vor. „Es ist schon ein tolles Gefühl, wieder bei einem internationalen Wettkampf vorne mitmischen zu können und dabei noch ein bisschen näher an die Führende, Lisa Teichert, heranzukommen“, freut sich die Vize-Europameisterin.
Verletzung bei der Deutschen Meisterschaft
Dabei waren die Vorzeichen gar nicht so gut. Denn: Die Familienmutter verletzte sich Anfang Juni bei der Deutschen Meisterschaft in Hannover an der Plantarsehne (unter der Fußsohle). „Ich musste das Lauftraining komplett einstellen. Aber zum Glück konnte ich mich daher umso mehr auf die anderen drei Disziplinen konzentrieren“, erzählt die EM-Zweite. Doch es lief beim Wettkampf dann verwunderlich gut, nahezu schmerzfrei konnte die 40-Jährige die Laufstrecke angehen. Das überraschte sie selbst ein bisschen.
Der Start erfolgte anfangs im durch die Hitze 28 Grad aufgewärmten Wasser, was bedeutete: die Sportler durften keinen Neoprenanzug tragen, der sie im Regelfall etwas schneller macht, aber auch die Wärme am Körper hält. Nach dem Schwimmen stieg sie als Fünfte aus dem Wasser. Danach schwang sich Trilling auf das Rad, trat auf einer hügeligen Strecke in die Pedale. „Das kam mir durchaus entgegen und ich war danach an Position drei“, merkt sie an. Ihre Stärke ist das Paddeln, weshalb sie im Kajak auf drei Runden mit je 1,5 Kilometern Gas gab und sich auf Platz zwei kämpfte.
Platzierung erst beim Überqueren der Ziellinie bekannt
Die Laufrunde durch die Talsperre war ebenfalls hügelig, machte Trilling aber kaum Probleme. So konnte sie ihren zweiten Platz hinter der Europameisterin halten. Da im Feld parallel auch die Männer starteten, wusste die Welperaner Triathletin erst beim Überqueren der Ziellinie nach 1:45,53 Stunde, dass sie Zweite ist. „Ich hatte die Konkurrenz aus Ungarn und aus Tschechien deutlich stärker eingeschätzt“, sagt Trilling. Sie brauchte eine Weile, um den Vizetitel zu realisieren. Dann strahlte sie über das ganze Gesicht.