Hattingen. Die SG Hill Hattingen feiert ihr Vereinsjubiläum. Der Verein ist kleiner geworden und blickt mit etwas Sorge in die Zukunft.
Es gibt sie noch – und es wird sie wohl auch noch eine ganze Weile geben. Gemeint ist die SG Hill, die für den kommenden Samstag (15 Uhr) zu ihrem Vereinsfest auf den Platz an der Waldstraße und für Freitag, 7. Juni, zur Jahreshauptversammlung ins Vereinsheim einlädt.
Vereinsfeier am 1. Juni
Bei der Vereinsfeier soll das 50-jährige Bestehen der Hiller gefeiert werden. „Wir haben auch noch einige Gründungsmitglieder in unserem Verein“, erinnert der Vorsitzende, Georg Tietz, an den 17. Oktober des Jahres 1969, als 13 Lkw-Fahrer der Firma Heinrich Hill eine Betriebssport-Fußballmannschaft ins Leben riefen und dann auch dem BKV-Ruhrtal beitraten.
Nach 22 Jahren geht’s zum DFB
„Wir sind damals von den DFB-Vereinen ein bisschen belächelt worden, wir hatten im Betriebssport aber eine schöne Zeit und immer auch eine große Vereinsfamilie“, so Georg Tietz. 22 Jahre nach der Gründung wurde die SG Hill dann Mitglied des Fußball-Verbandes Westfalen und damit auch Mitglied des Fußball-Kreises Bochum und des Hattinger Stadtverbandes für Leibesübungen.
„Auch da hat man uns keine große Zukunft zugetraut, denn wir waren ja nur die kleinen Betriebssportler“, so Tietz, der dann anfügt: „Durch unseren familiären Geist sind wir aber immer stärker geworden und haben uns auch einiges an Achtung erarbeitet.“
Im Finale der Stadtmeisterschaft
Höhepunkte waren sicher der Aufstieg in die Kreisliga B und die Finalteilnahme bei der Hattinger Stadtmeisterschaft. Zwischenzeitlich hatten die Hiller zwei Senioren-Mannschaften und engagierten sich zudem im Nachwuchsbereich.
Doch diese Hochzeiten sind vorbei, und im Frühjahr dieses Jahres hatte Georg Tietz schon einige Zweifel, ob die SG Hill eine Mannschaft für die Hattinger Stadtmeisterschaft würde stellen können.
Suche nach einem Nachfolger
Zudem war Tietz auf der Suche nach einem Nachfolger für die Vorstandsarbeit. Den hat der 77-Jährige bisher noch nicht gefunden, und wenn sich bis zum 7. Juni kein Kandidat für den Posten findet, dann will sich Tietz noch einmal zur Wahl stellen. „Geplant war das eigentlich nicht. Ich sage schon seit zwei Jahren, dass ich einen Nachfolger suche. Wenn es aber keinen Interessenten geben sollte, dann stelle ich mich halt erneut zur Verfügung. Ich hoffe, dass ich mit einem neuen Vorstand dem Verein eine gute Zukunft ermöglichen kann“, so Tietz.
Die Zeiten werden nicht leichter
Georg Tietz weiß allerdings auch, dass die Zeiten nicht leichter werden. So ist dem Verein die komplette Jugendabteilung weggebrochen, und im Seniorenbereich gibt es nur noch eine Mannschaft. „Unser Problem ist, dass immer mehr Vereine auf Kunstrasen spielen, wir aber immer noch auf Asche“, sagt Georg Tietz „Wenn es regnet, dann werden die Kinder zwar auch auf Kunstrasen nass, doch sie kommen dann wenigstens sauber vom Platz. Wie man aussieht, wenn man auf einem durchweichten Ascheplatz gespielt hat, wissen wir ja alle noch aus eigener Erfahrung.“
Die Jugend ist weggebrochen
RSV Hattingen Meister
Die SG Hill Hattingen hatte in der vergangenen Saison noch eine Mannschaft im Spielbetrieb. Die war in der Staffel 5 der Bochumer Kreisliga C angesiedelt und belegte den elften Platz. Fünf Spiele wurden gewonnen, 17 verloren. Zudem gab es vier Unentschieden.
Meister der Kreisliga C wurde übrigens der RSV Hattingen. Der RSV ist damit in die Kreisliga B aufgestiegen.
Eine Jugendmannschaft gibt es also nicht mehr, die Seniorenmannschaft sieht Georg Tietz aber gut aufgestellt. „Das passt schon, und mit Cahit Akkan und Sergej Saibel haben wir auch engagierte Trainer, aber natürlich ist man als Spieler einer ersten Mannschaft auch mehr in der Verantwortung als bei einem Großverein, der drei Mannschaften stellt. Und Verantwortung wollen heutzutage ja nicht mehr so viele Menschen übernehmen.“
Sorge um die kleinen Vereine
Georg Tietz glaubt aber dennoch an die Zukunft der SG Hill Hattingen, trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen. „Das größte Problem ist der Ascheplatz, aber dieses Problem haben ja fast alle kleinen Vereine“, sagt der Vorsitzende, der eigentlich keiner mehr sein will. „Ich weiß nicht, wie es in zehn Jahren aussieht. Vielleicht gibt es dann nur noch drei, vier Großvereine in Hattingen.“