Hattingen. . Mike Gleisenberger ist seit 35 Jahren DJK-Mitglied. Sonntags sammelt er die Eintrittsgelder ein, außerdem ist er Spielertrainer der Reserve.
In Regenjacke, kurzer Hose und Fußballschuhen spaziert er gemächlichen Schrittes mit der Kasse in der Hand um den Fußballplatz an der Waldstraße. Er sammelt die Eintrittsgelder für das Kreisliga-C-Spiel der DJK Märkisch Hattingen ein. Für Mike Gleisenberger gehört das seit mehreren Jahren zu sonntäglichen Routine. Bevor er aber seine Aufgabe als Kassierer in Angriff nimmt, hat er als Spielertrainer für die zweite Mannschaft der DJK gespielt. Das erklärt auch die kurze Hose und die Fußballschuhe. Sein Sonntag beginnt an Heimspieltagen aber noch deutlich früher.
Erst um 17 Uhr ist der Märkisch-Tag beendet
„Wenn wir um 11 Uhr Anstoß haben, dann treffen wir uns um halb zehn“, sagt Mike Gleisenberger. „Davor hab’ ich aber schon die Trikots abgeholt. Und dann bauen wir den Platz auf.“ Heißt: Es müssen Linien gezogen und Eckfahnen aufgestellt werden. Dann geht’s weiter mit der Taktik-Besprechung und dem eigenen Spiel. Nach der Partie der ersten Mannschaft holt der 41-Jährige dann die Einnahmen der Verkaufsbude ab und entschwindet nach Hause, wo er alles zusammenzählt. Erst um 17 Uhr ist sein Märkisch-Tag beendet.
In der vergangenen Saison wurde es noch später, weil Märkisch noch eine dritte Mannschaft hatte. Und die hat erst ab 17 Uhr gespielt.
Gleisenberger durchlief alle Jugendmannschaften
Kassierer ist Mike Gleisenberger erst seit ein paar Jahren, Spielertrainer der zweiten Mannschaft schon etwas länger, aber insgesamt ist er seit fast 35 Jahren bei Märkisch Hattingen. „Ich habe damals in der Nähe des Sportplatzes gewohnt, da hat sich das angeboten. Und auch alle meine Freunde haben bei Märkisch gespielt“, sagt Gleisenberger, der als Betriebsaufsicht bei der Deutschen Post in Hattingen arbeitet. „Zu der Zeit hatte Märkisch eine tolle Jugendabteilung. Es gab immer mindestens zwei Mannschaften pro Altersklasse. Davon kann man ja heute nur träumen“, sagt Gleisenberger, der alle Jugendmannschaften der DJK durchlief und auf Anhieb den Sprung in die erste Mannschaft schaffte. In der spielte er lange Zeit sehr erfolgreich. „Irgendwann wollte ich mich dann als Spieler in die zweite Mannschaft verabschieden, und da kam Thomas Behling (damals Abteilungsleiter, heute Geschäftsführer der DJK, d. Red.) zu mir und hat mich dann gleich als Spielertrainer installiert“, so Gleisenberger.
Ein Wechsel des Vereins kam nie in Frage
Gedanken an einen Vereinswechsel kamen bei Mike Gleisenberger in den 35 Jahren seiner Mitgliedschaft eigentlich nie auf. „Das familiäre Umfeld finde ich einfach toll“, sagt er. „Der Verein hat auch nie Spielern von außerhalb Geld geboten, um hier zu spielen. Allen Spielern, die hier spielen und gespielt haben, ist Märkisch eine Herzensangelegenheit.“ Für Mike Gleisenberger selbstverständlich auch – und so verschwendet er auch noch keine Gedanken daran, eines Tages aufzuhören. „So lange die Leute, die damals mit mir angefangen haben, noch hier spielen, gibt es keinen Grund aufzuhören. Mein Bruder Sascha spielt ja auch bei uns in der Mannschaft“, so der Dauerbrenner.
Ohne Kunstrasen wird es in Zukunft schwierig
Für Märkisch und Mike Gleisenberger steht seit einiger Zeit das „Projekt Kunstrasen“ in der Behrenbeck an. „Das muss endlich realisiert und fertiggestellt werden“, sagt der DJK-Kassierer. „Andernfalls wird es für uns immer schwieriger. Auf Asche sind wir bald nicht mehr konkurrenzfähig.“
Für die Zukunft wünscht sich der 41-jährige, dass sich mehr Menschen für den Verein und das Vereinsleben interessieren. Mittelfristig müsse dann auch die erste Mannschaft wieder ein paar Klassen höher antreten. Denn so ein Traditionsverein wie Märkisch gehöre mindestens in die Kreisliga A.