Gladbeck. . Die Vorfälle um SVZ-Trainer Günter Appelt, der nach der Oberliga-Partie zwischen Zweckel und Hüls in den Fanblock stürmte und handgreiflich wurde, haben hohe Wellen geschlagen. Fanbeauftragte und Appelt selbst bezogen jetzt Stellung zu den Geschehnissen.

Günter Appelt wirkte am Montagnachmittag völlig ruhig und gefasst. „Für mich ist der Vorfall erledigt“, sagte der Trainer des SV Zweckel, nachdem er nach Abpfiff der Oberliga-Partie gegen den VfB Hüls in den Hülser Fanblock gestürmt und handgreiflich geworden war. Im Laufe des Telefonats mit der WAZ schilderte er seine Sicht der Dinge - eine Sicht, die in seinen Augen zu kurz gekommen ist in der bisherigen Berichterstattung. Dass er die Fassung verloren, streitet er auch gar nicht ab.

Das Warum sei ihm umso wichtiger: „Es ging nicht um Beleidigungen meiner Person. Es ging auch nicht darum, dass meine Tochter beleidigt wurde. Es ging darum, dass meine Tochter tätlich angegangen wurde.“ Das habe der Trainer der Grünhemden gesehen, dann sah er rot: „Es soll mir einer sagen, er hätte als Vater anders reagiert. In diesem Moment war das Vatersein an erster Stelle, nicht das Trainersein.“ Appelt beteuert: „So etwas hätte ich sonst nie und nimmer getan.“ Das habe er auch den VfB Hüls in Person des Ersten Vorsitzenden Wolfgang Muth am Montagmorgen wissen lassen.

Appelt schildert die Geschehnisse wie folgt: Ein junger Mann im Hülser Fanblock habe ihn während der 90 Minuten und darüber hinaus in Hörweite seiner Tochter fortlaufend beleidigt („Mir kann das nichts anhaben“), worauf diese nach dem Schlusspfiff den mutmaßlichen Verbal-Vandalen geohrfeigt habe. Der wiederum soll Appelts Tochter darauf geschubst haben - unter den Augen Appelts. Seine Reaktion ist bekannt, „ich wollte die beiden auseinanderhalten.“

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Fanbeauftragte verurteilen Appelt

Der Fanbeauftragte des VfB Hüls, Stefan Berger, und sein Amtskollege Philipp Retajski von der Hammer Spielvereinigung, die beide vor Ort waren, veröffentlichten am frühen Montagmorgen eine gemeinsame Stellungnahme. Darin ist die Rede von „drei Personen mit leichten bis mittelschweren Gesichtsverletzungen nach Faustschlägen, sowie ungeheuerlicher Weise ein 12-jähriges Mädchen, welches am Anfang der Auseinandersetzung nicht schnell genug aus der Menge flüchten konnte“.

Aufnahmen, die die Vorfälle dokumentieren, würden sie - sofern angefordert - Staatsanwaltschaft und Polizei als Beweismaterial zur Verfügung stellen, ferner auch „als Zeugen für alle Seiten“ bereitstehen. Dabei sprechen sie Appelt auch direkt an: „Sollte Ihre Familie wirklich beleidigt worden sein, so können wir uns als Fanbeauftragte dafür nur entschuldigen, trotzdem rechtfertigt es in keinster Art und Weise Ihr Verhalten.“