Gladbeck. Eray Ciplak ist einer von vier Neuen beim SV Zweckel. Er kann schon Oberliga-Erfahrung vorweisen, weiß aber auch, wie vergänglich Erfolg sein kann.

Der Platz auf der Tribüne gefiel Eray Ciplak so gar nicht. Da er beruflich verhindert war, konnte er die Gladbecker Hallenstadtmeisterschaft nur als Zuschauer verfolgen. So auch das Finale, das der SV Zweckel gegen Adler Ellinghorst verlor. „Das hat mich dann umso mehr geärgert“, sagt der 20-Jährige und fügt mit hörbarem Groll an: „Der zweite Platz ist auch in Ordnung.“ Viel lieber hätte er mit seinem neuen Verein aber den Titel geholt. Das hat er sich als Fernziel für das kommende Jahr schon mal notiert.

Nun gilt es für den Winter-Neuzugang des Gladbecker Bezirksligisten aber erst einmal wieder anzukommen. Schon in der Jugend hatte er für den SVZ gespielt, ehe es ihn in die Nachwuchsabteilungen von Rot-Weiss Essen und des FC Kray führte. „Zu Beginn meiner Karriere ging es steil bergauf“, sagt er. Bis ihn dann Verletzungen stoppten. So auch in der vergangenen Saison. Von Mai bis November absolvierte er nach einer Schulter-OP kein Spiel für den ESC Rellinghausen – nun ist er aber wieder fit und will unter Trainer Marc Bahl neu angreifen.

SV Zweckel „braucht solche Spieler“

„Ich will mit Zweckel so hoch wie möglich spielen“, sagt Ciplak. Das gilt erst einmal für die Restrunde in der Bezirksliga, in der der SV Zweckel derzeit auf dem neunten Platz steht. „Ich bekomme hier viel Unterstützung.“ So konnte er dann mit ein paar Wochen Verspätung doch noch sein Debüt für den SVZ feiern. Im ersten Testspiel des Jahres stand er beim 2:2 gegen Eintracht Erle in der Startelf.

„Man hat schon gesehen, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist“, sagt Bahl. „Aber er ist ein Spieler, der sehr viel Ruhe am Ball ausstrahlt. Er hat mich schon sehr positiv überrascht. Ich glaube, wir werden viel Spaß mit ihm haben.“ Ciplak ist eigentlich Linksverteidiger, kann aber auf mehreren Positionen eingesetzt werden. „Solche Spieler braucht man auch“, erklärt der SVZ-Trainer. „Bis zum ersten Spiel in der Liga ist er sicher wieder bei 100 Prozent.“

Eray Ciplak hat aus der Vergangenheit gelernt

Das dürfte auch Ciplak hoffen. Und noch wichtiger, er hofft, in dieser Saison ohne Verletzung zu bleiben. Auf dem Platz ist er trotz seiner erst 20 Jahre beinahe schon ein ganz Erfahrener. Beim FC Kray kam er zu drei Einsätzen in der Oberliga Niederrhein. „Das hat Spaß gemacht“, sagt er. „Aber ich hätte mich früher für den Weg in den Senioren-Kader entscheiden sollen.“ Das Angebot früher „oben“ zu spielen, schlug er aus, um noch etwas Zeit mit seinen Kollegen in der U19 der Essener zu verbringen. „So etwas realisiert man aber immer erst später“, erklärt er.

Obwohl Ciplak schon einiges an Erfahrungen – sowohl negative als auch positive sammeln konnte – steht er ja immer noch am Anfang seiner Karriere im Senioren-Fußball. Ob es ihn eventuell irgendwann zurück in die Fünftklassigkeit zieht, weiß er nicht. „Ich überlasse es meinen Leistungen, für mich zu sprechen“, sagt er. Und ohnehin hat er schon längst gelernt, „wenn die Gesundheit nicht mitspielt, bringt er Rest auch nichts“.

So fokussiert er sich stattdessen auf die nähere Zukunft. Die Winter-Vorbereitung, die Spiele in der Restrunde mit dem SV Zweckel – und wohl auch schon die kommende Hallenstadtmeisterschaft in Gladbeck. Dann will der bekennende Hallenfan Eray Ciplak mit dabei sein. Denn auf der Tribüne sitzen, passt ihm gar nicht mehr in den Kram.

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