Gladbeck. Christopher Winkelmann verpasste einen Großteil der vorigen Saison beim VfL Gladbeck. Jetzt ist er wieder fit und trifft, als wäre er nie weg gewesen.
Das erste Halbjahr verbrachte Christopher Winkelmann auf einem ungeliebten Platz. Nach seiner Ellbogen-Verletzung musste er die Spiele des VfL Gladbeck von der Tribüne aus verfolgen. Zu weit weg für seinen Geschmack. Mittlerweile ist der 22-Jährige wieder ganz nah am Geschehen beim Handball-Regionalligisten dran. Fit hatte er sich schon vor dem Saisonstart gemeldet. Aber blind drauflosspielen lag nicht in seinem Interesse. „Erstmal wollte ich wieder reinkommen“, sagt er, auch nachdem die Saison bereits vier Spieltage alt ist.
Das ist bislang gut gelungen. In drei Spielen erzielte er bislang 14 Treffer, fünf davon allein beim 33:29 des VfL Gladbeck gegen den TSV GWD Minden II am vergangenen Samstag, dem ersten Sieg in dieser Saison. In seiner erzwungenen Auszeit hat er wenig verlernt. Das Comeback freut auch VfL-Trainer Thorben Mollenhauer. „Er bringt noch einmal eine ganz andere Durchschlagskraft“, sagt er. „Er ist nicht nur groß, kann springen und fest werfen, auch durch seine Körperlichkeit bieten sich viele Möglichkeiten.“ Dass Winkelmann neben Max Krönung nun wieder fit ist, „ist super wichtig für uns“.
Christopher Winkelmann: „Lebe von meinen Mitspielern“
Vor dem ersten Saisonspiel habe Winkelmann aber noch eine gewisse Nervosität gespürt. „Ich bin öfter ein wenig nervös“, sagt er. „Das hat sich in den letzten Jahren eingepegelt. Aber Nervosität ist auch gut, das zeigt ja nur, dass es einem nicht egal ist, dass es einem um etwas geht.“ Und während des Spiels ist er genau wie seine Kollegen ohnehin „im Tunnel“.
Auch wenn sein Comeback in dieser Saison wichtig für den VfL Gladbeck ist, ins Rampenlicht will Winkelmann sich selbst nicht stellen. „Ich lebe ja auch von meinen Mitspielern“, betont er. „Gerade im Rückraum sind wir ja noch mit Fynn Blißenbach und Robin Kirsten sehr flexibel aufgestellt. Das hat auch gegen Minden super funktioniert.“ Er sieht auch gerne seine Nebenleute glänzen. Denn ein Ziel eint sie alle. „Wir wollen alles gewinnen, so viele Siege wie möglich einfahren. Dahinter stehe ich komplett.“
VfL Gladbeck: „Ist Feuer in der Halle“
Bei einem Sieg stehen die Gladbecker Handballer nun nach vier Spieltagen. Der zehnte Platz in der Regionalliga ist nicht der Anspruch von Winkelmann noch der seiner Teamkollegen. Der erste Saisonsieg gegen Minden soll nur der Anfangspunkt sein, um die den verkorksten Saisonstart möglichst schnell vergessen zu machen. Dabei sollen die beiden Comebacker Winkelmann und Krönung auch mithelfen. Letzterer hat nämlich auch schon bewiesen, dass er nach der von Ausfällen geprägten vergangenen Spielzeit in dieser Saison wieder einer der erfolgreichsten Torschützen des VfL sein kann. 26 Treffer hat er schon erzielt, allein sieben beim Sieg gegen Minden.
Dass der erste Sieg in dieser Saison gleich vor den eigenen Fans eingefahren werden konnte, begeistert auch Winkelmann. „Es macht Spaß, wenn richtig Feuer in der Halle ist“, sagt Winkelmann. Und endlich kann er dieses Feuer wieder auf der Platte in sich aufsaugen. Denn der Ellenbogen hält. Das ist gut für Winkelmann und gut für die Gladbecker. Aber mit Blick auf die Saison denkt er gar nicht so sehr an sich. „Gerade, weil ich es selbst erlebt habe, wünsche ich mir, dass sich niemand mehr verletzt.“ Die Plätze auf der Tribüne will er weiter den Zuschauern überlassen.
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