Gladbeck.. Im November 2018 befasste sich der Gladbecker Sportausschuss einmal mehr mit dem Thema „Gewalt im Fußball“. Anlässe zu der Debatte gab es einige.


Gladbeck, 14. Oktober. Am Hartmannshof in Brauck zeigte der Fußball mal wieder sein hässliches Gesicht. Das Spiel in der Kreisliga A1 zwischen F.S.M. Gladbeck und Eintracht Erle wurde kurz nach der Pause von Schiedsrichter Nick Schitzik abgebrochen. Der Grund: Der Erler Spieler Christian Fischer, der zudem Vorsitzender des Fußballkreises 12 ist, war von einem F.S.M.-Akteur geschlagen worden. Es kam zu einer Rudelbildung, in deren Folge Fäuste flogen.

Fischer sagte nach dem Spiel: „Wir haben geführt, der Ball wurde ins Aus geköpft, und die Gladbecker haben ihrem Frust und ihren Aggressionen freien Lauf gelassen. Das war kein Geschubse, kein Gerangel, sondern es gab einen richtigen Schlag. Total grundlos. Dann hat sich eine Schlägerei entwickelt, viele Leute kamen auf den Platz gerannt, der Schiedsrichter hat das Spiel abgebrochen.“

Sportgericht hat drastische Strafen verhängt


Das Sportgericht verhängte später drastische Strafen. Die Gladbecker Spieler Emre Alkac und Hussein Sarray wurden für zehn bzw. 15 Monate gesperrt, der Erler Matthias Wogersien für acht Wochen. Das Spiel wurde zudem mit drei Punkten und 2:0 Toren für die Eintracht gewertet. Darüber hinaus stehen die Gladbecker bis zum Ende der laufenden Saison unter Kreisaufsicht.

Das war anno 2018 nicht der einzige Vorfall dieser Art im Gladbecker Fußball. Schon bei der Feldstadtmeisterschaft war es nach dem Spiel zwischen Wacker und Schwarz-Blau zu Handgreiflichkeiten gekommen - und bei einem Vergleich der A-Junioren des SV Zweckel und Schwarz-Gelb Preußen wurde der Schiedsrichter geschlagen, offenbar von einem Wacker-Spieler.

Gladbecker Sportausschuss verabschiedet Erklärung




Mario Sommerfeld (SPD) ist der Vorsitzende des Gladbecker Sportausschusses.
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Grund genug für den Sportausschuss, im November einmal mehr über das Thema „Gewalt im Gladbecker Fußball“ zu diskutieren.
Am Ende der fast zweistündigen Debatte verabschiedeten die Sportpolitiker einstimmig eine vom Ausschussvorsitzenden Mario Sommerfeld (SPD) verfasste Erklärung, in der alle Beteiligten aufgefordert werden, gemeinsam zu handeln: „Wir erwarten konkret, dass sich die Verantwortlichen in Gladbeck, die Fachschaft Fußball, alle Vereinsvorsitzenden und der Fußball-Verband an einen Tisch setzen und ein gemeinsames Handeln etablieren, das den Fußballsport wieder zu einem Volkssport macht, in dem Fairness und solidarisches Verhalten im eigenen Team genauso gelebt wird wie im Wettstreit mit dem gegnerischen Team.“

Sportdezernent Rainer Weichelt sieht den Ball auch im Feld des Deutschen Fußball-Bundes liegen: „Wir müssen das Thema auf diese Ebene tragen. Da muss Geld herkommen für Projekte und Maßnahmen, da müssen Menschen herkommen und Konzepte.“