Gladbeck. . Das Kreispokalspiel zwischen der A-Jugend des SV Zweckel und den Gladbeck wurde abgebrochen. Was im Käfig an der Dorstener Straße passiert ist.

Der Fußball hat mal wieder seine hässlichste Fratze gezeigt: Das Kreispokal-Derby zwischen den A-Junioren des SV Zweckel und Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck ist am Mittwochabend abgebrochen worden. Schiedsrichter Akram Boujjia wurde kurz vor dem Ende der Partie von einem Zuschauer geschlagen. Außerdem soll ein Spieler des SVZ geschlagen und ein am Boden liegenderZweckeler in den Rücken getreten worden sein, nachdem er zuvor rüde gefoult worden war.

Eckhard Schmücker, im Kreis zuständiger Staffelleiter für den Kreispokal-Wettbewerb der A-Jugend, wollte sich gegenüber der WAZ zu den Vorkommnissen nicht äußern: „Das ist ein schwebendes Verfahren. Fakt ist, dass es ein Freudenfest für die Spruchkammer sein wird.“ Auch Ulrich Sabellek, Sprecher der Schiedsrichter-Vereinigung des Kreises, mochte keine Stellungnahme abgeben.

Die Trainer nehmen Schlussphase unterschiedlich wahr

Marc Bahl ist der Trainer der A-Junioren des SV Zweckel.
Marc Bahl ist der Trainer der A-Junioren des SV Zweckel. © Heinrich Jung

Was genau ist im Zweckeler Käfig passiert? Die beiden Trainer der Klubs haben die Schlussphase des Ortsduells völlig unterschiedlich wahrgenommen. Während Marc Bahl, der Übungsleiter der Zweckeler, die Preußen für die Vorfälle verantwortlich macht, gibt SGP-Coach Adem Ben Mbarek dem SVZ die Schuld an den Ereignissen, die schließlich dazu führten, dass um 21.26 Uhr auch noch die Polizei an der Dorstener Straße auftauchte.

Marc Bahl: „Bis zur Halbzeit war es ein normales Spiel. Die Preußen sind dann in der Kabine aber so richtig heiß gemacht worden, man konnte sie gar nicht mehr beruhigen.“ Auf dem Platz sei es immer hektischer zugegangen und immer unfairer geworden. Eskaliert sei das Geschehen schließlich unmittelbar vor Spielende, nachdem seine Mannschaft das 3:2 erzielt habe.

Ein Zuschauer schlägt den Schiedsrichter

Der Zweckeler Trainer: „Bei einem Konter sind unserem Spieler Justin Klengel die Beine weggetreten worden. Ich bin darüber nach wie vor fassungslos, so etwas habe ich noch nie gesehen. Der Schiedsrichter hat dem Preußen-Akteur daraufhin die Rote Karte gezeigt.“ Dieser habe dann den noch am Boden liegenden Klengel in den Rücken getreten. Bahl: „Das war reine Körperverletzung. Justin ist jetzt krank geschrieben.“ Damit nicht genug. Ein Zuschauer stürmte auf den Platz und schlug den Schiedsrichter mit der Faust ins Gesicht.

Adem Ben Mbarek: „Wir haben 90 Minuten lang fair gespielt, die Zweckeler waren unfair. Eskaliert ist alles nach dem Tor zum 3:2. Wir sind von den Zweckelern als Hurensöhne und Bastarde beschimpft worden.“ Eine Teilschuld gibt der Trainer der Preußen dem Schiedsrichter: „Er war die Nummer zwölf der Zweckeler.“ Schwere Anschuldigungen erhebt Mbarek zudem gegen seinen Kollegen: „Nach dem Ende der Partie wollte einer meiner Spieler noch auf die Toilette. Der Zweckeler Trainer ist schnell hinter ihm hergelaufen und hat ihn kräftig geschubst. Ist das etwa normal?“

Zweckels Trainer will nicht mehr gegen SGP spielen

Marc Bahl bestreitet diesen Vorwurf: „Ich habe nichts gemacht. Und dafür gibt es viele Zeugen.“ Dem Vernehmen nach sollen die Zweckeler erwägen, Anzeige zu erstatten.

Weitere Partien zwischen den A-Junioren des SVZ und SGP wird es vorerst nicht mehr geben - auch nicht in der Meisterschaft. Dazu Marc Bahl: „So lange ich Trainer in Zweckel bin, werden wir nicht mehr gegen die Preußen spielen. Die sechs verlorenen Punkte nehme ich in Kauf, die Gesundheit meiner Spieler ist mir wichtiger.“