Filderstadt. Pia Meßing vom TV Gladbeck fährt nach Peru zur U20-WM als Weltranglisten-Zweite. Warum sie trotzdem nicht komplett mit sich im Reinen ist.

  • Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaft: Pia Meßing aus Gladbeck hat sich beim internationalen Mehrkampf-Meeting in Bernhausen für die U20-Weltmeisterschaft in Peru qualifiziert und belegt aktuell den zweiten Platz der Weltrangliste.
  • Wettkampfbedingungen und persönliche Bestleistungen: Trotz schwieriger Wetterbedingungen mit Regen und Wind stellte sie persönliche Bestleistungen über 100 Meter Hürden (13,73 Sek.) und im Kugelstoßen (12,59 Meter) auf. Im Hochsprung und Speerwurf hatte sie jedoch einige Schwierigkeiten.
  • Ausblick auf die WM: Pia Meßing ist zufrieden mit ihrer Qualifikation und hofft, bei der WM in Lima ihre Leistungen weiter zu verbessern. Ihr Trainer, Oliver Sell, glaubt, dass unter besseren Bedingungen sogar viel mehr gewesen wäre.

Pia Meßing darf im Spätsommer bei der U20-Weltmeisterschaft in Peru für den Deutschen Leichtathletik-Verband an den Start gehen. Die Siebenkämpferin des TV Gladbeck löste beim internationalen Mehrkampf-Meeting in Bernhausen ihr Ticket für die WM in Lima sehr souverän. Mit 5879 Punkten verwies sie die Konkurrenz in ihrer Altersklasse deutlich auf die Plätze. Zur Einordnung: Mit 5879 Punkten belegt die TVG-Athletin derzeit den zweiten Platz der Weltrangliste.

Ungeachtet dessen war Pia Meßing mit ihren Leistungen in Bernhausen nicht 100-prozentig zufrieden. „Mit dem zweiten Tag“, sagte die U20-Vize-Europameisterin des vergangenen Jahres, „bin ich nicht ganz im Reinen.“ Der erste sei dagegen „für die Bedingungen echt gut“ gewesen.

Womit ein entscheidender Punkt angesprochen wäre. Das Wetter spielte in Bernhausen nämlich an beiden Wettkampftagen überhaupt nicht mit. Immer wieder regnete es zum Teil auch heftig, es war vergleichsweise kühl (13, 14 Grad) und auch die Windverhältnisse waren alles andere als optimal. So mussten Meßing und Co. über die 200 Meter zunächst gegen den Wind anrennen.

Pia Meßing stellt zwei persönliche Bestleistungen ab

Und doch stellte die von Oliver Sell trainierte Pia Meßing zwei persönliche Bestleistungen auf. Das gelang ihr gleich zum Auftakt über die 100 Meter Hürden (13,73 Sek.) und außerdem im Kugelstoßen (12,59 Meter). Über 200 Meter verpasste sie in 24,75 Sek. ihre Hausmarke nur um eine Hundertstel.

U20-Weltmeisterschaft in Lima (Peru): Pia Meßing aus Gladbeck ist dabei.
U20-Weltmeisterschaft in Lima (Peru): Pia Meßing aus Gladbeck ist dabei. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Probleme bereitete der Gladbeckerin dagegen der Hochsprung. Am Ende meisterte sie zwar 1,65 Meter - „das ist in Ordnung“, urteilte Sell - aber die 1,56 Meter hatte Pia Meßing erst im dritten Versuch übersprungen und es damit sehr spannend gemacht.

Am zweiten Wettkampftag sprang Pia Meßing zunächst 6,00 Meter weit, im Speerwurf erreichte sie, nachdem sie in der laufenden Saison bereits auf 50plus Meter gekommen ist, „nur“ 46,97 Meter. Und im abschließenden Lauf über 800 Meter war zwar die Luft noch da, „aber die Beine haben nicht mehr zugelassen“, so Meßing mit Blick auf ihre Zeit von 2:21,29 Minuten.

U20-Weltmeisterschaft: Im August fliegt Pia Meßing nach Peru

Im Gespräch mit TV-Gladbeck-Trainer Oliver Sell: Pia Meßing.
Im Gespräch mit TV-Gladbeck-Trainer Oliver Sell: Pia Meßing. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Pia Meßing: „Ich bin froh, dass es geschafft ist. Ich hoffe, dass ich in Lima noch viel drauflegen kann. Ich weiß, dass noch viel in mir steckt!“ Oliver Sell betonte, auch mit Blick aufs schlechte Wetter: „Grundsätzlich war das ein guter Wettkampf von Pia. Bei besseren Bedingungen wäre eine persönliche Bestleistung (5915 Punkte, d. Red.) drin gewesen und sogar die magischen 6000 Punkte. Am Ende hat sie sicher das Ticket für Lima gelöst.“ Und das sei schließlich das Ziel gewesen.

Los geht das Unternehmen Weltmeisterschaft, das steht bereits fest, am 21. August. Der Siebenkampf wird am 27. und 28. August ausgetragen, am 3. September geht es dann wieder nach Hause. Vor der WM wird Pia Meßing wahrscheinlich keinen Siebenkampf mehr bestreiten.

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