Gladbeck. Adler Ellinghorst 3, SG Preußen Gladbeck 2. Im Gladbecker Kreisliga-A-Derby im Kröger Park wird es in der Schlussphase hektisch und hitzig.

Unmittelbar nach dem Nachholspiel gegen SG Preußen Gladbeck trommelte Alexander Goronczy, Trainer von Adler Ellinghorst, seine Mannschaft noch kurz zusammen. Er pfiff sie für die schwache Leistung in der ersten Halbzeit zusammen und lobte sie dann aber für die gute Vorstellung nach dem Seitenwechsel. Und dann tanzten Trainer und Team gemeinsam. Und sie sangen „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“

Mit 3:2 (0:2) rangen die Adler die Preußen im Kröger Park nieder und holten damit drei Bonuspunkte im Kampf um das Erreichen der eingleisigen Kreisliga A. Das Ortsduell hatte vieles geboten, fünf Tore, das letzte und entscheidende in der siebten Minute der Nachspielzeit, viel Kampf, etwas Krampf und eine Rote Karte (Vetim Dana, SG Preußen, 72. Minute) sowie eine Gelb-Rote Karte (Kevin Bartsch, Adler, 90.+ 2).

„Wenn wir schon verlieren“, sagte SGP-Chef Gerd Porsch, „dann gegen die Adler.“ Der Mann ist Schwarz-Gelber durch und durch, aber er ist eben auch ein Fan des Gladbecker Fußballs und drückt daher den Ellinghorstern die Daumen, dass auch sie ihr großes Ziel erreichen.

Goronczys Kabinenpredigt kommt bei den Adler-Spielern an

Nach dem Schlusspfiff stellte sich die Frage, was eigentlich in der Halbzeitpause in der Kabine von Adler Ellinghorst passiert ist. Denn im ersten Abschnitt waren die Gastgeber kaum präsent in den Zweikämpfen. „Ich bin“, verriet Alexander Goronczy, „lauter geworden und habe die Jungs an der Ehre gepackt.“

In den ersten 45 Minuten sei es ein Spiel zwischen einer Jugend- und einer Männermannschaft gewesen. Das habe er nicht nachvollziehen können. Der Adler-Trainer, der sich in der 59. Minute selbst für Justin Klink eingewechselt hatte, sagte mit dem Blick auf die Tabelle: „Das heute war für uns das wichtigste Derby des Jahres.“

Die Kabinenpredigt kam offenbar an. Nach dem Seitenwechsel spielte im Kröger Park nämlich zunächst nur noch Adler Ellinghorst. Und die Mannschaft belohnte sich schnell. Bereits in der 51. Minute erzielte Rouven Hauska, einer der Ex-Preußen im Aufgebot der Platzherren, den Anschlusstreffer.

Marvin Schulz zeichnet für den Lucky Punch verantwortlich

„Danach hat hier die Bude gebrannt“, so Goronczy. Sein Team drängte nun auf den Ausgleich, vor allem nach der 60. Minute boten sich den Adlern mehrere hochkarätige Chancen. Doch Sven Ingler, Marvin Schulz und Rouven Hauska schafften es zunächst nicht, das Runde noch einmal ins Eckige zu bringen.

Alexander Goronczy, Trainer von Adler Ellinghorst, wechselte sich im Kreisliga-A-Derby gegen SG Preußen Gladbeck selbst ein. Er lobte später seine Mannschaft für ihren unbändigen Kampfgeist.
Alexander Goronczy, Trainer von Adler Ellinghorst, wechselte sich im Kreisliga-A-Derby gegen SG Preußen Gladbeck selbst ein. Er lobte später seine Mannschaft für ihren unbändigen Kampfgeist. © FUNKE Foto Servicews | Heinrich Jung

In der 69. Minute glückte den Ellinghorstern dann aber doch der Ausgleich. Verantwortlich dafür zeichnete Routinier Sven Ingler, der von einem Abstimmungsfehler in der Preußen-Hintermannschaft profitierte.

Das war der Beginn einer hektischen und hitzigen Schlussphase. Vetim Dana sah nach einem Foulspiel Rot (72.), auch Kevin Bartsch musste vorzeitig wegen Meckerns runter (90.+ 2). Und dann schlugen die Platzherren ein drittes Mal zu. Verantwortlich für den Lucky Punch zeichnete Marvin Schulz. Er traf auf 18 Metern Distanz. Der Rest war schwarz-roter Jubel.

Zur Halbzeitpause führt Preußen Gladbeck mit 2:0

Danach hatte es in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ausgesehen. Adler Ellinghorst spielte im Kröger Park nicht wie Adler Ellinghorst, sondern, siehe oben, wie eine recht brave Jugendmannschaft. Die Preußen hatten alles im Griff und gingen verdientermaßen mit 2:0 in Führung.

Das 1:0 glückte ihnen bereits in der zweiten Minute nach einem Patzer von Dennis Goronczy. Valton Mehmeti hatte dadurch freie Bahn und keine Mühe, den Führungstreffer zu erzielen. Für das 2:0 zeichnete in der 38. Minute Tenzing Norbu Lama verantwortlich. Er setzte einen direkten Freistoß aus 17 Metern Distanz gekonnt in die Maschen des von Florian Strate gehüteten Adler-Tores.

Als es in die Halbzeitpause ging, führte Schwarz-Gelb mit 2:0. Was sollte noch passieren? Nun, eine ganze Menge. Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer im Kröger Park ein richtiges Derby und eine mit viel Leidenschaft kämpfende Mannschaft der Platzherren.

Adler Ellinghorst spielt nun beim SC Hassel II

Weiter geht es für die Adler nun am Sonntag, 12. Mai, um 13 Uhr mit der Partie bei der längst als Absteiger feststehenden Zweitvertretung des SC Hassel. „Dieses Spiel müssen wir gewinnen“, so Alexander Goronczy, „ansonsten war der Erfolg über Preußen nichts wert.“

Am Pfingstmontag (20. Mai) empfangen die Ellinghorster dann SuS 05 Beckhausen und am letzten Spieltag der Saison stellen sie sich noch bei der SpVgg Erle 19 vor, die sich wie der SC Hassel II nicht mehr für die eingleisige Kreisliga A qualifizieren kann.

SG Preußen Gladbeck genießt auf der Zielgeraden der Meisterschaft noch zweimal Heimrecht: Die Mannschaft von Naim Murici trifft auf dem Jahnplatz auf YEG Hassel II (So., 12. Mai, 15.15 Uhr). Außerdem geht es zu Hause noch gegen den SV Horst-Emscher 08 II (So., 26. Mai) - in dieser Partie könnten die Preußen den Adlern Schützenhilfe leisten. Und am Pfingstmontag tritt SGP beim Meister VfB Kirchhellen an.

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