Gladbeck. Der SV Zweckel kämpft schon wieder um den Erhalt der Bezirksliga. Für SVZ-Trainer Marc Bahl gibt es dafür vor allem drei Gründe.
Bei der Saisoneröffnung Ende Juli schlugen Spieler und Verantwortliche des SV Zweckel, ganz anders als im Vorjahr, leise Töne an. Die Schwarz-Grünen, die in der Runde 2022/2023 ja erst am letzten Spieltag und nur dank der Schützenhilfe des FC Marl den Erhalt der Bezirksliga feiern konnten, wollten bloß in ruhiges Fahrwasser kommen. Am Ende des Jahres, nach 15 absolvierten Partien, steckt der SVZ jedoch schon wieder im Abstiegskampf.
Ungeachtet dessen zieht Trainer Marc Bahl eine positive Zwischenbilanz. Das ist aus seiner Warte durchaus nachvollziehbar. Denn Bahl ist erst seit Ende September für die Mannschaft verantwortlich, am 1. Oktober bestritt sie ihr erstes Meisterschaftsspiel unter seiner Regie. Zur Erinnerung: Als er an der Dorstener Straße Nachfolger von Günter Appelt wurde, der Mitte September nach einer 0:1-Heimniederlage gegen den SC Hassel seinen Hut genommen hatte, war der SV Zweckel mit nur zwei Punkten auf der Habenseite Tabellenletzter.
Der SV Zweckel überwintert auf einem Nichtabstiegsplatz
Inzwischen sieht die Fußball-Welt im Gladbecker Norden etwas freundlicher aus. Der SVZ hat nämlich 15 Zähler auf dem Konto und überwintert mit drei Punkten Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz, den Firtinaspor Herne belegt, auf dem elften Tabellenplatz. „Die Jungs“, lobt Marc Bahl seine Mannschaft, „haben in den vergangenen Wochen gut gearbeitet. Hätte mir bei meinem Amtsantritt jemand gesagt, dass wir in der Winterpause über dem Strich stehen, hätte ich das sofort unterschrieben.“
Warum ist der SV Zweckel eigentlich schon wieder im Kampf um den Klassenerhalt verstrickt? Für Marc Bahl gibt es dafür vor allem drei Gründe:. „Erstens ist da die mangelnde Chancenauswertung. Uns fehlt ein Knipser, der von jetzt auf gleich auch mal ein Tor macht. Zweitens ist die Trainingsbeteiligung zu nennen. Wir haben einige Schichtarbeiter im Kader, wir hatten Verletzungspech und zuletzt einige Krankheitsfälle. Und drittens erlauben wir uns in den Spielen immer wieder Persönlichkeitsfehler, die auf fehlende Konzentration zurückzuführen sind.“
Auch die marode Platzanlage ist für Marc Bahl mitverantwortlich dafür, dass nicht immer der Großteil des Aufgebots zu den Übungseinheiten vorbeischaut: „Zuletzt mussten wir auf einer Wiese trainieren, die unter Wasser stand.“
Zweckels Trainer Bahl betont: „Ich bin Realist“
Ungeachtet aller Schwierigkeiten und ungeachtet aller Probleme ist der Trainer aber „sehr zufrieden“ damit, wie sich seine Mannschaft seit Ende September/Anfang Oktober entwickelt hat. „Wir hatten“, sagt Bahl, „ein hartes Programm und haben trotzdem seit Oktober 13 Punkte geholt. Es hätte sogar noch der eine oder andere mehr sein können.“ Der Trainer denkt da vor allem an das erste Spiel unter seiner Regie gegen den VfB Hüls (0:0; Bahl: „Das hätten wir gewinnen müssen“), er denkt aber auch ans Gladbecker Derby gegen den BV Rentfort, das unglücklich mit 1:2 verloren ging.
„Wir haben“, betont der Coach, „dazugelernt und, einmal abgesehen vom letzten Spiel gegen die Übermannschaft FC Marl (0:5, d. Red.), weniger Tore kassiert als noch zu Beginn der Saison.“ Daran gelte es anzuknüpfen, wenn ab Februar 2024 wieder um Punkte gespielt wird.
Welches Ziel verfolgen Spieler und Trainer im neuen Jahr? „Ich bin realistisch“, betont Bahl, „und sage, dass es für uns um den Klassenerhalt geht. Ich möchte nicht erleben, dass wir am letzten Spieltag noch nicht gerettet sind.“ Das sei eine realistische Perspektive: „Wir haben ja keine schlechte Mannschaft. Wenn wir weiter zusammenhalten, bin ich ganz optimistisch.“
Bahl wünscht sich fürs Restprogramm einen neuen Stürmer
Hat Marc Bahl eigentlich Wünsche fürs neue Jahr? Klar hat er die! Er möchte nämlich gerne zwei Spieler verpflichten. „Einen Stürmer“, sagt er wenig überraschend, „und einen Mann fürs Mittelfeld. Damit wäre uns schon geholfen.“
Einen weiteren Angreifer braucht der SV Zweckel auf jeden Fall noch, weil zwei in 2024 nicht mehr zum Aufgebot gehören werden. Zum einen hat sich, das ist schon länger bekannt, Miguel Quijada Garrido dem A-Ligisten Schwarz-Blau Gladbeck angeschlossen. Und zum andern plant Bahl zukünftig nicht mehr mit Justin Walendy. „Justin kommt ja nie zum Training, zuletzt konnte ich ihn nicht einmal telefonisch erreichen.“
Spannend wird zudem werden, wer ab Februar den Kasten der Schwarz-Grünen hüten wird. Unter der Regie von Marc Bahl gab es bislang keinen Stammtorwart. Mal kam Dario Schierenberg zum Einsatz, mal Leon Hawlitzky und mal Timo Kulak.
„Das wird sich ändern, ich werde mich nach der Vorbereitung und den Testspielen in Absprache mit unserem Torwarttrainer Rüdiger Groschke auf eine klare Nummer eins festlegen. Wer es wird, kann ich jetzt noch nicht sagen.“ Es wird somit einen Zweikampf zwischen Schierenberg und Hawlitzky geben, weil Kulak dem SV Zweckel künftig ja auch nicht mehr zur Verfügung steht.
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