La Plagne/Frankreich. Die besten Bob-Athletinnen der Welt legen wieder los. Mit dabei: Neele Schuten aus Gladbeck. Sie geht mit diesen Perspektiven in die Saison.
Nachdem der geplante Auftakt in China mangels Teilnehmerinnen ausgefallen ist, beginnt nun mit dreiwöchiger Verspätung für die weltbesten Bob-Athletinnen die Weltcup-Saison. Los geht’s im französischen La Plagne. Mit dabei ist Neele Schuten. Die für den TV Gladbeck Kufe startende 23-jährige Anschieberin geht mit Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) am Sonntag, 10. Dezember, an den Start.
Zunächst einmal wird Neele Schuten in den ersten beiden Weltcuprennen (La Plagne, Innsbruck) mit Laura Nolte ein Team bilden. Ob Nolte und Schuten auch im neuen Jahr und schließlich bei der Weltmeisterschaft in Winterberg im März gemeinsam starten werden, steht indes noch nicht fest.
Die angestammte Anschieberin der Winterbergerin, Deborah Levi, befindet sich nämlich nach einem Knorpelschaden noch im Aufbautraining. Sollte sie rechtzeitig fit werden und an alte Leistungsstärke anknüpfen können, droht Neele Schuten im schlimmsten Fall bei der WM im eigenen Land die Rolle der Zuschauerin.
Für Neele Schuten stehen bereits drei Weltcupsiege zu Buche
Laura Nolte sagte zum „Fall“ Levy kürzlich in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau dies: „Das wird sich im Januar abzeichnen. Da muss man in den Körper reinhören. Das große Ziel sollte sein, 2026 bei Olympia zu fahren und deshalb sollte man vorsichtig an das Ganze herangehen. Es ist ja noch Zeit bis Anfang März.“
Im Lager des TV Gladbeck Kufe bleiben sie ebenfalls ganz gelassen. „Darauf“, so Neele Schutens Heimtrainer Heiner Preute, „haben wir ja keinen Einfluss. Neele kann nur gute Leistungen anbieten.“ Die Voraussetzungen dafür sind laut dem Medaillenschmied gegeben: „Laura und Neele haben ja bereits in Winterberg bei den Deutschen Meisterschaften gezeigt, dass sie am Start auf einem guten Niveau unterwegs sind.“
Sollten am Ende Nolte und Levi, die ja bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking Gold gewonnen haben, bei der WM ein Team bilden, muss das nicht zwangsläufig das Aus für die Gladbeckerin bedeuten. Die 23-Jährige, die 2022/2023 in ihrer ersten Saison als Bob-Anschieberin immerhin drei Weltcupsiege, den Gewinn von EM-Gold und den Erfolg bei der Anschub-WM gefeiert hat, könnte auch in einem anderen deutschen Schlitten zum Einsatz kommen. Bundestrainer René Spies dürfte im Fall des Falles dabei auch ein Wörtchen mitreden.
Gladbeckerin Kira Lipperheide verpasst den Saisonauftakt
Doch das ist Zukunftsmusik. Nun beginnt erst einmal die Weltcup-Saison. Und das Rennen in La Plagne ist natürlich für alle Starterinnen auch eine Standortbestimmung nach der langen Pause. Einmal mehr zählen die Deutschen, also die Bobs von Laura Nolte, Kim Kalicki (sie startet in Frankreich mit Anschieberin Leonie Fiebig) und Lisa Buckwitz (Vanessa Mark) zu den Favoritinnen. Auf dem Zettel muss man aber auch andere Aktive haben. So kehrt nach der Geburt ihres zweiten Kindes die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor in den Weltcupzirkus zurück.
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Die zweite Anschieberin des TV Gladbeck Kufe, Kira Lipperheide, verpasst dagegen verletzungsbedingt den Weltcup-Auftakt. „Kira“, sagt Heiner Preute, „ist wieder im Training und arbeitet an ihrer Rückkehr.“ Frühestens in der zweiten Saisonhälfte dürfte mit der zweimaligen Vizeweltmeisterin (2020, 2023) wieder zu rechnen sein.
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