Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat das Oberliga-Topspiel gewonnen. Einer, der vorangeht, ist Fynn Blißenbach. Das sagt er über sein Team und dessen Chancen.

Am Ende entschied der Wille das Spitzenspiel der Handball-Oberliga zwischen dem VfL Gladbeck und dem VfL Eintracht Hagen II. Die Gastgeber wollten dieses Match unbedingt gewinnen - und sie gewannen es schließlich auch mit 27:26. Der Co-Kapitän der Gladbecker, Fynn Blißenbach, ging dabei voran.

Der Rückraummann ist nicht nur personifizierter VfLer, sondern zudem der personifizierte Siegeswillen. „Auch als wir fünf Minuten vor Schluss mit 22:25 hinten lagen, habe ich noch an uns geglaubt“, sagte er später. Und: „Ohne diesen Glauben drehst du dieses Spiel nicht mehr.“

Diesen starken Worten waren noch stärkere Taten vorausgegangen. Der Anschlusstreffer zum 24:25, erzielt von Fynn Blißenbach in der 55. Minute, war einer dieser Taten. Der Ur-Gladbecker hatte in der eigenen Hälfte den Ball erobert, hatte sich, schon auf der vorletzten Rille laufend, weil er gesundheitlich angeschlagen auf die Platte gegangen war, unwiderstehlich durchgetankt und hatte schließlich auch noch erfolgreich abgeschlossen. 24:25, Rot-Weiß war wieder dran und die Fans in der Riesener-Halle tobten!

Der VfL Gladbeck ist seit sieben Spielen ungeschlagen

Und so ging es weiter: 25:25, 26:25, 26:26 - es waren noch 14 Sekunden zu spielen. Auszeit Gladbeck! Die Gastgeber brachten einen siebten Feldspieler. Der Ball kam zu Fabian Neher, der stieg hoch und traf. 27:26! Und dann war Schluss.

In Aktion: Fynn Blißenbach vom VfL Gladbeck (am Ball) im Oberliga-Topspiel gegen den VfL Eintracht Hagen II.
In Aktion: Fynn Blißenbach vom VfL Gladbeck (am Ball) im Oberliga-Topspiel gegen den VfL Eintracht Hagen II. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Nach der bitteren Saison-Auftaktniederlage bei der TSG Harsewinkel (28:29) hat der VfL Gladbeck in den folgenden sieben Partien nur noch einen Punkt (27:27 beim CVJM Rödinghausen) abgegeben. Die Heimspiele gegen die als Topaufstiegsfavoriten gehandelten TSV GWD Minden II (27:21) und VfL Eintracht Hagen II konnte die Mannschaft von Trainer Thorben Mollenhauer jeweils gewinnen. Stellt sich die Frage, was in dieser Runde möglich ist für Rot-Weiß?

Antwort Fynn Blißenbach: „Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir oben mitspielen wollen. Das machen wir jetzt auch. Wenn wir 100 Prozent erreichen, sind wir nur ganz schwer zu schlagen.“ Entscheidend dafür, dass es so gut laufe, sei der große Zusammenhalt im Team. Jeder kämpfe für den anderen, keiner sei sauer, wenn er mal nur kurz oder vielleicht auch gar nicht zum Einsatz komme. Er betont: „Ohne diesen Zusammenhalt wären wir gegen Hagen nicht zurückgekommen.“

Fynn Blißenbach nennt die Kaderbreite als wichtigen Erfolgsfaktor

Insofern kann Fynn Blißenbach sogar den Partien in Harsewinkel und Rödinghausen noch etwas Positives abgewinnen. „Diese Spiele haben uns geholfen“, sagt er. Auf WAZ-Nachfrage, was damit gemeint wohl sei, erklärt der Co-Kapitän: „Wir sind dadurch noch enger zusammengerückt.“

Als weiteren wichtigen Faktor nennt Fynn Blißenbach die Breite des Kaders. „Die“, ist er überzeugt, „unterscheidet uns von vielen Mannschaften in der Oberliga. Und deshalb sind wir am Ende oft den Ticken stärker.“

Zur Erinnerung: In den Spitzenspielen gegen Hagen und in der Woche davor gegen den TuS Bommern (34:24) mussten die Gladbecker in Max Krönung und Christopher Winkelmann zwei starke und enorm torgefährliche Rückraumspieler ersetzen. Das gelang dank des breiten Kaders tatsächlich bestens!

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Der VfL Gladbeck geht gegen Hagen II am Ende volles Risiko

Noch einmal zurück zum Topspiel, noch einmal zurück zu dieser irren Begegnung mit dem VfL Eintracht Hagen II: Wie hat Fynn Blißenbach reagiert, als Trainer Thorben Mollenhauer in seiner Auszeit 14 Sekunden vor Schluss beim Stand von 26:26 gefragt hat, ob das Team mit einem siebten Feldspieler voll auf Sieg gehen wolle? Prompte Antwort: „Ich habe mich sofort dafür ausgesprochen!“

Klar, Fynn Blißenbach wollte den Vergleich mit dem Tabellenführer schließlich unbedingt gewinnen . . .

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