Gladbeck. Das Gladbecker Derby ist für Kutsal Türkel ein besonderes Spiel. Er verrät, warum er zum BVR gewechselt ist und was das Team erfolgreich macht.

Kutsal Türkel, Spieler des BV Rentfort, freut sich auf das Stadtduell gegen den SV Zweckel. An das immergrüne Derby der beiden Gladbecker Fußball-Bezirksligisten hat der Stürmer aus vergangenen Tagen gute Erinnerungen – da trug er allerdings noch das Trikot des Gegners. Mit dem BVR will er daran anknüpfen, auch wenn es gegen viele gute Kollegen geht.

Es dürfte wohl niemanden im Kader des BV Rentfort geben, der vor dem Gladbeck-Derby so viel über den Gegner erzählen kann wie Kutsal Türkel. Der 27-Jährige hat schließlich zwei Jahre für Schwarz-Grün Rivalen gespielt (2018 bis 2020).

Dazu kommt, dass einige, die seine Gegenspieler sein werden, Jugendfreunde sind: „Yasin Karaca, Tolga Koca, Ahmet Cicek und Enes Aldirmaz - wir haben alle zusammen in Horst gespielt.“ Bei den 08ern war Türkel in der Jugend am Ball, mit seinen Kollegen zog es ihn im Seniorenbereich nach Gladbeck zu FSM und eben nach Zweckel.

Kutsal Türkel warnt davor, den SV Zweckel zu unterschätzen

Nun läuft er gegen seine Kumpel auf, macht das das Derby noch einmal spezieller? „Natürlich, darauf freue ich mich am meisten“, sagt der Rentforter, „da hat man richtig Bock drauf.“ In seiner Zeit beim SVZ, erinnert er sich, „hat man sich schon ein, zwei Tage vorher richtig vorbereitet auf das Spiel gegen Rentfort.“ Im Kopf geblieben ist Türkel vor allem ein 3:0-Heimsieg seines Ex-Clubs gegen den BVR anno 2019, in dem er eine Torvorlage beisteuerte.

Jetzt soll sich der Spieß umdrehen, wenn es am als Gast an die Dorstener Straße geht. „Wir dürfen Zweckel aber nicht unterschätzen“, mahnt Kutsal Türkel. „Bei Zweckel läuft es gerade nicht rund, das sieht man ja, aber das Derby ist immer was anderes.“

Ein Bild aus seiner Zweckler Zeit: Es zeigt Kutsal Türkel (rechts) in einem Bezirksliga-Heimspiel gegen den SV Vestia Disteln.
Ein Bild aus seiner Zweckler Zeit: Es zeigt Kutsal Türkel (rechts) in einem Bezirksliga-Heimspiel gegen den SV Vestia Disteln. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Was unterscheidet die beiden Vereine eigentlich? „Was mich wirklich positiv in Rentfort überrascht hat, ist der Zusammenhalt der Mannschaft. Die meisten Jungs sind schon seit der Jugend da. In Zweckel war das nicht der Fall, jede Saison wird die Mannschaft neu gemischt.“

Viele Gespräche: Kutsal Türkel hatte vor der Saison die Qual der Wahl

Dieser Zusammenhalt war auch ausschlaggebend dafür, dass der Mittelfeldakteur sich vor der Saison dem BV Rentfort anschloss. „Ich wollte was Neues in meinem Leben und ich kannte die Mannschaft in Rentfort. Ich wusste, dass da richtig trainiert wird.“

Bei FSM, wo es Kutsal Türkel nach seiner Zeit in Zweckel wieder hinzogen hatte, war das im vergangenen Jahr nicht allzu häufig der Fall. „Vernünftiges Training, eine vernünftige Mannschaft“, das hat dem 27-Jährigen gefehlt.

Nach dem Bezirksligarückzug von FSM hatte der Maschinenanlagenführer quasi die Qual der Wahl. „Es kamen sehr viele Vereine auf mich zu, vor allem aus der Liga.“ Zweckel, Hassel, Rentfort, Buer II und Hessler seien im Gespräch gewesen. Ein weiteres Hin-und-Zurück zwischen FSM und dem SVZ wollte Türkel nicht mehr, er wechselte in den Gladbecker Westen.

Für den BV Rentfort ist der Saisonstart erfolgreich verlaufen

Unter Trainer Marc Schäfer läuft es seitdem gut, vor einer Woche erzielte der Angreifer gegen Hessler 06 (2:1) sein erstes Saisontor. Insgesamt verlief der Start positiv, der BVR ist Tabellendritter (und der SV Zweckel Schlusslicht). „Wenn ich ehrlich sein muss“, so Türkel, „habe ich das nicht so erwartet.“

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Vor allem beim 4:0-Ausrufezeichen am dritten Spieltag gegen Erle 08 habe er gemerkt, was in der Truppe drinsteckt: „Das kann ich nicht vergessen. Wir waren wirklich präsent, Erle hatte kaum eine Torchance.“ Gegen einen ähnlichen Spielverlauf in der Begegnung mit seinem Ex-Verein hätte Kutsal Türkel sicherlich nichts einzuwenden.

Anstoß: Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr, Dorstener Straße.

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