Gelsenkirchen. Lucienne Sönnichsen hatte bei der Deutschen Meisterschaft im Tretrollerfahren ein Heimspiel - ging aber mit einem Handicap in den Wettkampf.

Michael Zurhausen, der aus Gladbeck stammende Organisator der offenen Deutschen Tretroller-Meisterschaft, hatte beim Wettkampf in Gelsenkirchen ein Auge immer auf die Platzierung der Lokalmatadorin Lucienne Sönnichsen gerichtet. „Sie hat das richtig gut gemacht und sich nach vorne gekämpft“, stellte Experte Zurhausen fest.

30 Grad bei der Meisterschaft in Gelsenkirchen

Die Gladbeckerin fightete auf dem 1,1 Kilometer langen Rundkurs um den Förderturm der Zeche Hugo nicht nur gegen die haushohe Favoritin Jule Prins und die hartnäckige Konkurrentin Yvette Frings (Dorsten), sondern auch gegen die knallende Sonne. Bei 30 Grad Außentemperatur war der Wettkampf im Herzen des Ruhrpotts besonders anspruchsvoll und forderte den Aktiven alles ab. Sönnichsen powerte sich in 1:25,36 Stunden ins Ziel und wurde damit Dritte hinter Titelverteidigerin Jule Prins, die 1:23,30 Stunden benötigte, dabei aber vier Runden mehr schaffte als „Lucie“ Sönnichsen. Vizemeisterin wurde Yvette Frings (1:25,34). Das Ziel, einen Deutsche Meisterschafts-Platz unter den Top-Drei zu erreichen, schaffte Sönnichsen damit.

Lucienne Sönnichsen zeigt sich zufrieden

„Ich bin trotzdem zufrieden mit dem Geleisteten“, meinte Sönnichsen im Gespräch mit der WAZ. Dass sie mit einem schmerzhaften Handicap ins Rennen ging, bekamen die Zuschauer am Streckenrand nicht mit. Lucienne Sönnichsen hatte sich am Vorabend der Deutschen Tretroller-Meisterschaft beim Spaziergang mit ihren Hunden am großen Zeh verletzt.

Die gebürtige Bremerin Jule Prins verteidigte ihren Meistertitel in Gelsenkirchen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Die gebürtige Bremerin Jule Prins verteidigte ihren Meistertitel in Gelsenkirchen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Röntgenaufnahme vom lädierten Zeh

Sie vermutet, dass der Zeh gebrochen ist. Eine Röntgenaufnahme soll darüber noch genauere Aufschlüsse liefern. „Wenn ich einen Schuh anhabe, dann geht es eigentlich“, sagt sie mit einem Lächeln. Dass sich die Gladbecker Footbikerin, die im Zughundesport für das Team SchwarzWild an den Start geht, vom Abbremsen auch noch zahlreiche Blasen an beiden Händen eingehandelt hatte, konnte ihre Gemütslage nicht trüben.

Sönnichsen: „Eine Kurve war etwas mies“

Auf der abwechslungsreichen Strecke, die sowohl eine lange Asphalt-Passage als auch Schotterwege mit einem etwas kniffligen Übergang beinhaltete, kam Sönnichsen unfallfrei durch. Bei den Männern stürzten gleich mehrere Teilnehmer im Rennen. „Ich habe mich mit meinen Mountainbike-Reifen sicher gefühlt“, sagt „Lucie“ Sönnichsen, „eine Kurve auf der Strecke war etwas mies, da musste man richtig aufpassen - und stark abbremsen.“ Unmittelbar nach dem Rennen gönnte sich Sönnichsen eine eiskalte Cola zur Erfrischung und blickte auf ihr Handy.

Darauf wurden Kamerabilder ihrer Hündin Malou (1) übertragen. Sönnichsen: „Malou war wegen der Hitze nicht mit bei der Deutschen Meisterschaft. Sie schafft es, zwei Stunden alleine zu bleiben. Unser Vermieter hat sich dann um sie gekümmert, als sie unruhig wurde.“