Gladbeck. Handballtrainer Klaus Förster hat sich vom VfL Gladbeck verabschiedet. Zu seinen Schützlingen zählten spätere Profis und sogar ein Weltmeister.
33 Jahre lang war er Handballtrainer beim VfL Gladbeck. Jetzt hat sich Klaus Förster von den Rot-Weißen verabschiedet. Zu seinen Schützlingen gehörten etliche Topspieler. Zuletzt hat sich der heute 66-Jährige um den Frauen- und Mädchenhandball in „seinem“ VfL verdient gemacht.
Den Zeitpunkt für seinen Abschied hat Klaus Förster ganz bewusst gewählt. „Mir war wichtig, dass wir bei den Damen und auch in der Jugend gut aufgestellt sind.“ Dies sei der VfL Gladbeck. „Die Verantwortlichen wie Sebastian Sprenger und Kai Brockmann“, sagt Förster, „und auch die Trainer brauchen meinen Rat nicht mehr.“ Im vergangenen Herbst habe er seinen Schritt intern bereits angekündigt. „Und jetzt habe ich ihn auch durchgezogen.“
Als Klaus Förster, der waschechter Gladbecker ist, beim VfL Trainer wurde, sah die Handballabteilung noch ganz anders aus als heutzutage. Vor allem im Nachwuchsbereich lag seinerzeit vieles im Argen. Peu à peu ging es unter der Regie von Jugendleiter Peter Janko aufwärts, was auch an den Trainern lag, die sich engagierten, was auch an Klaus Förster lag. Der erwies sich nämlich als ein echter Talentschmied.
B-Jugend des VfL Gladbeck wurde 2006 unter Försters Regie Westfalenmeister
Michael Hegemann gehörte zu seinen Schützlingen und auch Frank Schumann. Später lotste Klaus Förster Timo Marcinowski nach Gladbeck, noch etwas später förderte, forderte und formte er etwa Thorben Mollenhauer und Christopher Klasmann und viele andere Spieler, die schließlich den Sprung in die erste Mannschaft schafften.
Nur zur Erinnerung: Michael Hegemann und Frank Schumann wurden Bundesliga- und Nationalspieler, der Erstgenannte, mittlerweile Trainer des Zweitligisten Tusem Essen, anno 2007 sogar Weltmeister. Auch Christopher Klasmann schaffte den Sprung in den Profihandball, Timo Marcinowski und Thorben Mollenhauer blieben dagegen dem VfL treu und waren für Rot-Weiß in der Regionalliga West beziehungsweise 3. Liga und in der Oberliga Westfalen aktiv.
Thorben Mollenhauer, zweifellos einer der talentiertesten Spieler, die aus der VfL-Jugend hervorgegangen sind, war auch Kopf der erfolgreichsten Mannschaft von Klaus Förster. Die Rede ist von der B-Jugend, die anno 2006 Westfalenmeister wurde. Im Halbfinale hatte das Team den Nachwuchs des Bundesligisten TSV GWD Minden ausgeschaltet und im Endspiel den TuS Bielefeld-Jöllenbeck bezwungen.
Ab 2015 hat sich Klaus Förster im Mädchen- und Frauenhandball engagiert
„Das“, sagt Klaus Förster, „wäre heute gar nicht mehr möglich.“ Der Kern dieser erfolgreichen Mannschaft qualifizierte sich schließlich für die A-Jugend-Regionalliga (heute: A-Jugend-Bundesliga). Zwei Jahre lang mischten die Gladbecker unter Försters Regie in der höchsten deutschen Spielklasse mit.
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Im Jahr 2015 orientierte sich Klaus Förster noch einmal neu. Beim VfL widmete er sich nun nämlich dem Mädchen- und Frauenhandball. Mit Erfolg, die unter seiner Federführung und ausschließlich aus Eigengewächsen bestehende neu gegründete Damenmannschaft startete sofort durch. Auf Anhieb feierte sie den Aufstieg in die Kreisliga, weiter ging es in die Bezirks- und schließlich auch in die Landesliga.
Vor zwei Jahren schließlich wurde Förster Trainer des neuen zweiten Frauenteams. Auch das schaffte sofort den Sprung in die Kreisliga.
Klaus Förster wird im VfL Gladbeck Erfolgstrainer genannt
„Klaus“, sagte einmal VfL-Handballchef Tim Deffte, der als Jugendlicher natürlich auch unter Försters Regie das Torwartspiel erlernt hat, „hat Pionierarbeit geleistet. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass er in der Abteilung von allen Erfolgscoach genannt wird.“
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