Lanzarote/Gladbeck. Frank Wiedenhöfer und Giuseppe Zuddas (Gladbeck 13) sind in die Saison gestartet. Der Erstgenannte dürfte bei der WM ran. Warum er nicht startet.
Der Saisoneinstieg 2023 ist gelungen. Frank Wiedenhöfer, Triathlet des SV Gladbeck 13, sicherte sich auf Lanzarote in der Altersklasse 55 über die Mitteldistanz mit 1,9 km Schwimmen, 90 km Rad fahren und 21 km Laufen den fünften Platz. Den möglichen Slot für die Weltmeisterschaft in Lahti/Finnland aufgrund seines fünften Ranges, schlug er aber aus.
Seine kurze und knappe Begründung: „Wäre zu teuer und zu aufwendig.“ Der Berufsfeuerwehrmann weiter: „Ich habe mich über mein gutes Ergebnis gefreut. Ist auch schön.“
Neben Frank Wiedenhöfer ging auf Lanzarote bei einem der anspruchsvolleren Triathlonrennen auch der 13er Giuseppe Zuddas an den Start. Er belegte den 34. Platz von 126 Teilnehmern in der AK 50.
Wettkampftag für die Gladbecker beginnt um 4 Uhr
Der Wettkampftag begann für die Gladbecker bereits um 4 Uhr in der Früh. Die Wechselzonen wurden mit Rad und Laufschuhe eingerichtet, die Nase probehalber in den Wind gehalten und sich über Böen von 50 km/h überrascht. Verwundert waren Wiedenhöfer und Zuddas zudem darüber, dass der Atlantik gar nicht so kalt wie vermutet war. „Da hat das Schwimmen Spaß gemacht, obwohl es leichte Wellen in der Bucht gab“, berichtet Zuddas.
Der schwierigste Teil des Tages stellte sich auf dem Rad mit 1.200 Höhenmetern, rauem Asphalt und ordentlich Wind mit Extra-Böen dar. Wiedenhöfer: „Aber landschaftlich war die Strecke teilweise sehr schön und abwechslungsreich. Allerdings war es nicht ganz ungefährlich, als wir durch den Nationalpark Timanfaya runter zur Wechselzone fuhren, wo wir Geschwindigkeiten von 80 km/h erreichten. Hier mussten wir gehörig auf die Böen achten.“
Insgesamt war die zweite Hälfte der Strecke aufgrund des Rückenwindes, bei denen ein Schnitt von 60 km/h gehalten werden konnte, die schnellere. Für die komplette, nicht ganz 90 km lange Runde benötigten die Gladbecker keine drei Stunden. Dies bedeutete für Wiedenhöfer die viertbeste Zeit in seiner AK.
Zuddas und Wiedenhöfer bekommen Probleme mit dem Laufrhythmus
Der „Geschwindigkeitsrausch“ erhielt auf der Laufstrecke laut Zuddas jedoch einen Dämpfer: „Mit den Steigungen rechneten wir ja, aber der Untergrund war für so einen internationalen Wettkampf grauenhaft. Der Wind wurde stärker und zu der Jahreszeit waren wir trotz Mallorca-Vorbereitung noch nicht auf soviel Sonne eingestellt. Kurzum, wir bekamen Probleme mit unserem Laufrhythmus und der Kraft.“
Insgesamt war es aber ein gelungener früher Saisonauftakt, mit dem die beiden 13er zufrieden waren. Giuseppe Zuddas: „Meine Trainingsergebnisse waren bereits sehr gut und die 70.3 auf Lanzarote waren für mich der Start in die Saison. Als Vierter aus dem Wasser zeigt, dass gerade das Schwimmtraining gefruchtet hat. Mit der windigen Situation bin ich als Leichtgewicht auch gut klar gekommen. Nur meine stärkste Disziplin, das Laufen, gibt mir noch ein Rätsel auf, da hat mir jemand zu schnell den Stecker gezogen. Hier, auf Lanzarote, werde ich noch einmal antreten. Die Zeit lasse ich für meinen inneren Frieden nicht so stehen.“
Die intensive Vorbereitungen der beiden Trainingskollegen hatten im November des vergangenen Jahres begonnen. Sie „probierten“ einem neuen Trainingsplan aus und erhöhten die Trainingsmengen. „In den Wintermonaten ist es in unseren Breitengraden nicht ganz einfach, wettkampfgerecht zu trainieren“, spielt Wiedenhöfer auf die fehlenden Freigewässer-Kilometer an.
Frank Wiedenhöfer erreicht in seiner AK die zweitbeste Schwimmzeit
Zuddas: „Eigentlich haben wir ja draußen genug Erfahrung, aber im Atlantik zu schwimmen, ist zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes.“ Mit rund 200 Bahnenkilometer in der Traglufthalle bereiteten sich die beiden auf die Wellen des Atlantiks vor. Die Zeiten von 28:56 Min (Wiedenhöfer) und 31:13 Min (Zuddas) über die fast zwei Kilometer Meerwasser, konnten sich trotzdem sehen lassen, zumal Wiedenhöfer als AK-Zweiter aus dem Wasser stieg.
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Wetterbedingt fand das Radtraining auf Crossrädern statt. Die wettkampfspezifischen Einheiten, zu denen die harten Einheiten als auch Intervalle gehören, wurden auf dem Wettkampfrad auf der Rolle zu Hause im Keller gefahren. 3.400 Rad-Trainingskilometer kamen für jeden vorweg zusammen.
Bleibt die Laufvorbereitung: 800 km standen hier jeweils zu Buche. Die wurden fast ausschließlich draußen gelaufen.
Zur Belohnung gönnen sich die 13er ein Trainingslager auf Mallorca
Zur Belohnung gönnten sich die 13er ein achttägiges Trainingslager auf Mallorca. „Das musste sein“, so Wiedenhöfer, „wenn man oben in der Spitze mitfahren will. Da gibt es entschieden mehr Berge und die Ausfahrten sind ohne durchzufrieren länger möglich.“ Abgerundet wurde das Training durch Athletik- und Yoga-Einheiten.
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