Gladbeck. Die A-Jugend der JSG ELE Gladbeck ist Verbandsligameister geworden. Welche Ziele das Team erreicht bzw. verpasst und was es ausgezeichnet hat.
Die A-Jugend der JSG ELE Junior Team Gladbeck beendete die Handballsaison als Verbandsligameister. Für die Nachwuchstalente war es ein schöner Abschluss im Jugendbereich, denn die Spieler des Jahrgangs 2004 laufen in der nächsten Spielzeit bei den Senioren auf. Im Gespräch mit der WAZ blickt Trainer Tobias Thiel nicht nur auf die Saison zurück, sondern er zieht auch eine erste Bilanz des Projekts JSG.
A-Jugend der JSG ELE Gladbeck hat hochgesteckte Ziele verfolgt
„Wir hatten uns das Ziel gesetzt, in die Oberliga zu kommen“, sagt Thiel. Die Mannschaft habe jedoch die entscheidenden Qualifikationsspiele gegen die TG Hörste (32:33) und gegen die HSG Werther Borgholzhausen (30:32) jeweils knapp und unglücklich verloren, weshalb der Meistertitel in der Verbandsliga 2 in Angriff genommen wurde – mit der Ambition, keinen Punkt liegen zu lassen.
Bei 16 Siegen und zwei Unentschieden haben die Gladbecker dieses Ziel knapp verfehlt. „Die Meisterschaft haben wir geschafft. Beim Rest können wir auch selbstkritisch sein“, so Thiel. Gerade in der Rückrunde habe die spielerische Qualität abgenommen. Thiel vermutet, dass das an dem frühzeitigen Titelgewinn und an der Doppelbelastung einiger Spieler gelegen habe. „Da ist einfach die Luft raus“, so der Trainer.
Nachwuchsschmiede JSG ELE Gladbeck
„Die Entwicklung der Mannschaft hat die oberste Priorität. Der Meistertitel ist schön, aber am Ende geht es darum, Spieler auszubilden“, betont Thiel. Das Projekt JSG ELE Junior Team Gladbeck solle genau diesen Aspekt verstärken.
Zur Erinnerung: Von der C- bis zur A-Jugend spielen die Jugendlichen seit dieser Saison nicht getrennt beim TV oder VfL, sondern gemeinsam in der JSG. In gemeinsamen Diskussionen mit den sportlichen Leitern entscheiden die Spieler schließlich, in welchem Verein und in welcher Mannschaft die Handballkarriere nach der A-Jugend weitergeht.
„Es wird natürlich niemand gezwungen, beim TV oder VfL zu spielen. Bisher waren aber alle Spieler mit unseren Vorschlägen einverstanden“, sagt Thiele. Das Projekt trägt erste Früchte, so Thiel. So spielen in der kommenden Saison Finn Kroese, Tobias Blömer und Jona Schröter bei VfL II, während auch die erste Mannschaft der Blauhemden Kaderunterstützung bekommt.
Stolz betont Thiel: „Wir verlieren das erste Mal keinen Spieler aus Gladbeck.“ Gerade das sei für den Gladbecker Handball ein unschätzbarer Gewinn.
A-Jugend der JSG ELE Gladbeck ist ein Team geworden
Die Saison hatte für Tobias Thiel viele denkwürdige Momente. Auch abseits des Erfolgs hat das Team ihn beeindruckt: „Die Jungs sind eine richtige Mannschaft geworden.“ Insbesondere die Mentalität und der Zusammenhalt zeichne die Truppe aus. Jeder kenne seine Aufgaben im Team und zeige „100 Prozent Herzblut“, so Thiel.
Besonders beeindruckend sei das Mannschaftslied gewesen. Die Spieler suchten sich ein Lied aus, das sie nach jedem Sieg gemeinsamen sangen. Thiel: „Vor dem Spiel in Schalksmühle hat man gemerkt, dass die Jungs nicht gut drauf waren. Nach meiner Ansprache haben wir einen Kreis gemacht und das Licht in der Kabine ausgeschaltet. Gemeinsam haben wir das Lied gesungen und alle haben einen richtigen Mentalitätsruck bekommen.“
Das Besondere: Es handelt sich bei dem Song um „Another Love“ von Tom Odell – ein ruhiges und gefühlvolles Lied und kein fetziger Partykracher. „Gänsehaut“, sagt Thiel.
Auch an die erste Meisterschaftsfeier oder die grandiose Abwehrleistung im Spitzenspiel gegen den VfL Eintracht Hagen II (nach 15 Minuten nur ein Gegentor) denkt Thiel gerne zurück: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Die Wege trennen sich – vorerst
Auch wenn die Saison erst seit kurzem vorbei ist, trainieren bereits die neuen Mannschaften. „In ein paar Wochen sind die Qualifikationsturniere der A-Jugend. Da bleibt kaum Zeit zum Hinterhertrauern“, erklärt Thiel. Die Meistermannschaft kommt noch einmal an diesem Samstag zusammen: Unter anderem findet ein Abschlussball für die Truppe statt.
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„Nach der Feier trennen sich die Wege so richtig. Das ist eine emotionale Geschichte“, verrät Thiel. Zum Abschluss hat der Trainer für den Nachwuchs noch ein paar letzte Worte: „Das war eine tolle Zeit. Ich wünsche den Jungs das Beste und weiß, dass sich die Wege wieder kreuzen durch gegenseitige Unterstützung und Zusammenhalt.“
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