Ahlen/Gladbeck. Drittlligist VfL Gladbeck hätte von der Ahlener SG Bonuspunkte mitbringen können. Das klappte aus verschiedenen Gründen allerdings nicht.

Stark ersatzgeschwächt hat der VfL Gladbeck bei der Ahlener SG mit 25:29 (13:15) verloren und muss sich aller Voraussicht damit abfinden, dass er die Drittliga-Saison maximal als Tabellenelfter abschließen wird. Punkte beim Tabellensechsten wären im Abstiegskampf Bonuszähler gewesen, aber die Enttäuschung im VfL-Lager war trotzdem groß.

„Denn es wäre mehr möglich gewesen“, sagt Gladbecks Trainer Sven Deffte. „Aber wir haben unsere Chancen in entscheidenden Situationen nicht genutzt.“ Dazu kam, dass sich die äußerst angespannte Personalsituation im Spielverlauf noch verschärfte.

Auch in Überzahl nutzt der VfL Gladbeck seine Chancen nicht

Rückraumspieler Jan-Bernd Kruth musste von vornherein passen, Björn Sankalla verletzte sich in der zweiten Halbzeit. „Er hat dann noch sporadisch gespielt, aber nur noch in der Abwehr“, so Deffte. Auch Fynn Blißenbach, mit neun Treffern (vier Siebenmeter) wieder bester VfL-Schütze, überstand die Begegnung nicht ohne Blessuren. „Wir gehen personell auf der letzten Rille“, so Sven Deffte, der hofft, dass die Angeschlagenen die kommenden zwei Wochen nutzen können, um wieder fit zu werden.

Erst am 18. März müssen die Gladbecker wieder antreten, dann kommt der TuS 1882 Opladen in die Riesener-Halle. In Ahlen musste Linksaußen Nick Kalhöfer die zweite Hälfte in die Rückraummitte absolvieren. Im Kader stand auch Felix Brockmann, der vergangenes Wochenende nach langer Pause bei der zweiten Mannschaft ausgeholfen hatte.

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Die von Sven Deffte angesprochenen Chancen auf Zählbares in Ahlen boten sich mehrfach. So etwa kurz vor der Pause: Beim Stand von 15:13 für die Gastgeber geriet der VfL Gladbeck durch eine Zeitstrafe für den Ahlener Sebastian Damm in Überzahl. „Da hätten wir bis auf ein Tor herankommen können“, ärgerte sich Sven Deffte darüber, dass das nicht passierte. Denn die Gladbecker schafften es nicht, in den verbleibenden 25 Sekunden ihren 14. Treffer zu erzielen.

Schlimmer noch: Nach Wiederbeginn waren sie erneut in Ballbesitz und Überzahl, kassierten allerdings das 13:16. „Das darf eigentlich nicht passieren“, so Sven Deffte „Wir hatten aber auch nicht das Spielglück, das wir gegen ASV Hamm-Westfalen II hatten.“

Bis in die Schlussphase hinein lagen die Gladbecker zwar mit bis zu sechs Toren zurück, zum Beispiel beim 19:25 (52.), aber die endgültige Entscheidung fiel erst in der Schlussminute. Die Uhr zeigte 58 Minuten und 16 Sekunden an, als Ahlens Coach Frederik Neuhaus noch einmal eine Auszeit nahm. Da war beim Stand von 27:24 für die Hausherren theoretisch noch etwas möglich für den VfL Gladbeck, aber die Hoffnungen waren dann schnell dahin: Nico Horn sorgte mit zwei Treffern innerhalb von 37 Sekunden zum 29:24 für die Entscheidung, Florian Bach traf für die Gäste noch zum Endstand.

Die Hoffnungen des VfL Gladbeck, in der Tabelle in den verbleibenden drei Partien noch zu klettern, sind auf ein Mindestmaß gesunken. Denn sie haben zurzeit 13 Punkte auf dem Konto, der nächste Gegner TuS Opladen sowie LIT 1912 II deren 19 – bei jeweils noch vier Begegnungen. „Unser Hauptziel ist es jetzt, den elften Platz zu verteidigen“, sagt Sven Deffte. Der könnte zur Teilnahme an der Abstiegsrelegation oder zum gar dem direkten Klassenerhalt reichen.

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