Sigulda/Gladbeck.
Dass der TV Gladbeck über ein Ergebnis aus Lettland jubelt, gibt es wohl nur im Bobsport. Aber völlig zurecht: Neele Schuten schob Zweierbob-Olympiasiegerin Laura Nolte in Sigulda zum dritten Weltcup-Sieg dieser Saison und dem Triumph in der Gesamtwertung an. Das Duo baute den Vorsprung auf die zweitplatzierte Pilotin Kim Kalicki damit im letzten Rennen noch einmal aus.
„Sie hat geschrieben, sie sei völlig überwältigt und erschöpft“, sagt Schutens Gladbecker Trainer Heiner Preute, der die 23-jährige Anschieberin beim Übergang von der Leichtathletik zum Bobsport begleitet hat und immer noch betreut. „Man hat auch am Fernseher gesehen, wie erleichtert alle waren, dass sie es nach Hause gebracht haben.“ In der diesmal recht langen Pause zwischen den beiden Läufen habe er mit Neele Schuten noch Details besprochen, um den Anlauf im zweiten Durchgang noch besser zu machen.
TVG-Athletin Janika Baarck wird Vize-Europameisterin
Und das fruchtete: Nach dem ersten Lauf führten Neele Schuten und Laura Nolte zwar das Feld an, aber die Abstände waren gering. Der Vorsprung von Schuten/Nolte auf Kalicki/Anabel Galander sowie die zeitgleichen Kaillie Humphries/Kaysha Love (USA) betrug lediglich 0,09 Sekunden. „Da war es toll zu sehen, dass der Anlauf im zweiten Lauf noch einmal deutlich besser war“, so Heiner Preute. Schuten und Nolte verbesserten sich auf den ersten Metern um 0,08 Sekunden. Und das war wohl auch notwendig, denn exakt im gleichen Maß steigerte sich auch das Team Kim Kalicki.
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Laura Nolte steuerte den Bob am Ende mit noch einmal 0,05 Sekunden Vorsprung durch die gefürchteten Kurven der Eisbahn – und damit zu ihrem ersten Weltcup-Gesamtsieg.
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Der erste war es selbstredend auch für Neele Schuten, die erst Anfang Dezember 2022 in Park City in den USA ihren ersten Weltcup-Start absolviert hatte. Mit Nolte an Lenkseilen zusammen hat sie in den vergangenen zweieinhalb Monaten seit ihrer Weltcup-Premiere jetzt schon drei Weltcup-Siege sowie den Erfolg in der Gesamtwertung feiert. Man kann also kaum darüber hinwegsehen, dass dieses Duo bestens harmoniert.
Harmoniert hat am Wochenende auch noch eine zweite Anschieberin vom TV Gladbeck mit ihrer Pilotin: Beim Europacup inklusive Junioren-Europameisterschaft in Winterberg war Janika Baarck, in dieser Saison bisher immer Ersatzfrau, mit Maureen Zimmermann die Zweitschnellste und bejubelte so die Vize-Europameisterschaft. Lediglich das französische Duo Margot Boch/Talia Solitude war noch schneller und hatte 0,06 Sekunden Vorsprung vor der Deutschen U20-Meisterin im Siebenkampf von 2018.
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