Gladbeck. Der SV Zweckel hat noch einen Spieler verpflichtet. Der Neue ist 22 Jahre alt, wurde bei RWE und RWO ausgebildet und hat in der Oberliga gekickt.
Es gleicht einem Transfercoup: Ein Spieler mit Oberliga- und Landesligaerfahrung, dazu ausgebildet bei Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen. Mit 22 Jahren zudem jung und entwicklungsfähig. In Mohammad Milad Sahebzada ist jetzt noch ein Offensivmann mit reichlich Potenzial zum Bezirksligisten SV Zweckel gewechselt.
Den Verein aus dem Gladbecker Norden kennt er bereits gut. Mohammad Milad Sahebzada stammt aus Afghanistan, flüchtete 2014 nach Deutschland. Mit seiner Familie kam er nach Gladbeck. Seine große Leidenschaft schon damals: der Fußball.
Er schloss sich als 13-Jähriger dem SV Zweckel an und bekam dort die Möglichkeit, in der C-Jugend zu kicken. An diese Zeit denkt der Außenspieler gerne zurück: „Als ich nach Deutschland kam, war der SV Zweckel meine erste Mannschaft. Die Zweckeler haben mich sehr gut aufgenommen. Es war wie meine zweite Heimat.“
Sahebzada wechselte vom SV Zweckel zu Rot-Weiss Essen
Beim SVZ erkannten die Verantwortlichen die fußballerischen Fähigkeiten von Sahebzada sofort. Mit 13 Jahren durfte der dribbelstarke Jungspund schon probeweise bei der ersten Mannschaft mittrainieren. Coach damals wie heute: Günter Appelt.
Sahebzada wagte aber schon bald den nächsten Schritt. Er wechselte zu Rot-Weiss Essen. Von da aus ging es weiter zu Rot-Weiß Oberhausen, wo er zwei Jahre lang in der U17 spielte.
„Mir wurde viel Fußballverständnis in Oberhausen beigebracht“, erzählt Mohammad Milad Sahebzada. Vorher habe er nur alleine gedribbelt, gibt er lachend zu. Dennis Czayka, damals Juniorentrainer bei RWO und mittlerweile Coach des SC Velbert, sei sein größter Förderer gewesen, findet der 22-Jährige.
Mohammad Milad Sahebzada studiert Informatik
Von Oberhausen ging es für ihn in die U19 des FSV Duisburg, seine ersten Seniorenstation war 2020 dann Landesligist Mülheimer FC. Vor der aktuellen Spielzeit wollte Sahebzada seine Karriere in Hamburg voranbringen. Er wechselte zu TuRa Harksheide in die Hamburger Oberliga.
Ein ganz neues Umfeld und vor allem das erste Mal ganz alleine ohne die Familie zu leben, machte dem Kicker zu schaffen. Hinzu kam, dass es mit dem Studieren nicht mehr so richtig klappte, wie Mohammad Milad Sahebzada einsehen musste. „Fußball steht nicht an erster Stelle“, betont der Informatik-Student.
In Gesprächen mit seinem Vater entschied er sich, zu seiner Familie nach Gladbeck zurückzukehren und auch zu seinen fußballerischen Wurzeln in Deutschland. „In meinem Kopf war nur der SV Zweckel“, so der Mittelfeldmann, der bei seiner Rückkehr ins Ruhrgebiet auch andere Angebote vorliegen hatte.
Sahebzada möchte schon gegen den FC Marl spielen
Die Grün-Weißen freut es, dass sich der Kreis bei Mohammad Milad Sahebzada schließt. Der Co-Trainer der ersten Mannschaft, Timon Reschke, erklärt: „Wir freuen uns natürlich, dass Milad sich entschieden hat, wieder in Zweckel zu spielen. Trotz seines jungen Alters konnte er schon viel Erfahrung in verschiedenen Ligen sammeln, was sicherlich immer gut ist. Wir sind gespannt, wie sehr er uns helfen kann, unsere sportlichen Ziele in diesem Jahr zu erreichen.“
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Sahebzada schließt übrigens einen Einsatz am Sonntag, 5. Februar, beim Rückrundenauftakt gegen den Tabellenzweiten FC Marl nicht aus. Seine Ziele für die nächsten Monate? „Ich erwarte, dass wir als Mannschaft Erfolg haben“, lautet die knappe Antwort. Jetzt möchte er aber erstmal auf den Platz an der Dorstener Straße zurückkehren.
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