Gladbeck. Nach dem Erfolg von Gabriel Clemens bei der WM ist die Darts-Begeisterung groß. In Zweckel platzt die Abteilung schon jetzt aus allen Nähten.

Die Darts-Weltmeisterschaft im berühmten „Ally Pally“, dem Alexandra Palace in London, ist vorbei und hat in Gabriel Clemens auch einen Deutschen Helden hervorgebracht. Clemens war der erste deutsche Darts-Spieler in einem WM-Halbfinale. Auch beim 1. Zweckler Dartverein hat man die Erfolge des Deutschen verfolgt, ob sie allerdings für einen Boom des Darts in Deutschland sorgen, ist für den Klub allerdings eher zweitrangig ­- dort ist dieser Boom nämlich schon längst da. In Zweckel tummeln sich Woche für Woche in verschiedenen Mannschaften mehr als 100 aktive Darter.

Ganz Deutschland war begeistert von Gabriel Clemens, der es bis in die Runde der letzten Vier gegen den späteren Weltmeister Michael Smith schaffte. Clemens fing mit 18 Jahren an, Darts zu spielen. Einer, der erst viel später damit startete, ist Sebastian Schroer. Der Abteilungsleiter sagt über „seine“ Zweckler Darter: „Irgendwann hat sich das in den letzten Jahren so entwickelt und nun ist es in Zweckel alles so groß geworden. Der Hype ist allerdings schon lange da.“

E-Darter weichen schon aus

Der Darts-Sport in Zweckel ist zwar noch recht jung, aber dafür schon sehr erfolgreich. Im Sommer 2017 fing es mit der ersten Mannschaft im Deutschen Sportautomatenbund (kurz: DSAB) im E-Darts an, mittlerweile verteilen sich die Darter auf vier E-Darts-Mannschaften und zwei Steeldarts-Teams. Und der Platz wird langsam knapp: „Größer können wir aktuell nicht mehr werden“, sagt der Abteilungsleiter. Es ist sogar schon so weit, dass die Steel-Darter ihre Heimspiele vorübergehend in Schreber’s Eventgastronomie in Essen austragen. „Da haben wir einfach die besseren Kapazitäten und in Dave Bury einen Inhaber der Gastronomie, der selber auch bei uns im Verein spielt. Wir sprechen uns gut ab“, erklärt Schroer.

Wer trotzdem jetzt - vielleicht durch die WM - Lust bekommen hat, Pfeile zu werfen, muss sich keine Sorgen machen. Sebastian Schroer sagt: „Es ist nur, weil wir nicht größer werden können, keinesfalls so, dass wir einen Aufnahmestopp haben. Wir freuen uns natürlich über jeden, der uns in diesem Sport weiterhelfen kann. Kontakt kann man jederzeit mit uns über Facebook aufnehmen, oder uns auf diversen Turnieren oder an Spieltagen ansprechen.“

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Auch wenn Gabriel Clemens nun allen gezeigt haben sollte, dass Darts alles, aber kein reiner Kneipensport ist - für manche hat die Sportart diesen Ruf immer noch. In Zweckel allerdings wird durchaus ambitioniert gespielt. Die erste E-Darts-Mannschaft ist aktuell in der Bezirksoberliga und damit der zweithöchsten deutschen Spielklasse zu Hause. Im vergangenen Januar verloren die Zweckler nur ganz knapp das Finale und verpassten so den Aufstieg in die Bundesliga.

Die Zweckler Abteilung unter Sebastian Schroer platzt aus allen Nähten.
Die Zweckler Abteilung unter Sebastian Schroer platzt aus allen Nähten. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Sie haben aber nicht lockergelassen und bekommen aller Voraussicht nach bald schon ihre nächste Chance auf den Klassensprung. Denn die Meisterschaft in der Bezirksoberliga scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein: Alle Saisonspiele wurden bislang gewonnen, jetzt winkt die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga und die findet am 21. Januar in Lünen statt. Und dort werden die Zweckler Darter alles dafür tun, diesen Sprung endlich zu schaffen.

Aber nicht nur bei den Mannschaften könnten sie bald weitere Erfolge feiern. In der kommenden Woche findet in Kalkar die sogenannte Q-School statt, bei der es darum geht, sich für den Profi-Dartszirkus zu qualifizieren. Dort werden auch mehrere Zweckler dabei sein und ihr Bestes geben, um vielleicht schon bald auf den großen Bühnen der Darts-Welt gegen Spieler wie Clemens oder auch den neuen Weltmeister Michael Smith zu spielen. Der Weg dahin ist allerdings sehr, sehr lang . . .