Gladbeck. Eine denkwürdige Partie: Schwarz-Blau Gladbeck III siegt 30:1 gegen Erle II – doch Coach Thomas Wolters lobt den Gegner. So lief das irre Spiel.

„So etwas habe ich in meinen 62 Jahren noch nicht erlebt“, gesteht Thomas Wolters, Trainer der Dritten von Schwarz-Blau Gladbeck. Der C-Ligist hat die SpVgg Erle II am Sonntag nach allen Regeln der Kunst abgeschossen und 30:1 gewonnen. Schon zur Pause stand es 13:0. Wie bitteschön kam es dazu?

Nun, die Erler waren schon vor der Partie punktloser Letzter. Die Gladbecker, Zweiter in der Tabelle, waren somit der klare Favorit. Die Gäste kamen schließlich mit nur neun Mann an der Roßheidestraße an – Schwarz-Blaus dritte Mannschaft trat mit elf Spielern an und legte direkt los.

Schwarz-Blau Gladbeck III: Sen erzielt neun Tore

Nach sechs Minuten besorgte Emrah Sen das erste Tor für den Kreisligisten. Es sollten acht weitere folgen. Er war der beste Gladbecker Schütze in diesem denkwürdigen Spiel. Pascal Strahlmann markierte „nur“ fünf Tore, Dennis Güdding, Jannik Duddeck und Leon Wojtych jeweils einen Hattrick.

Warum SuS nicht selbst mit nur neun Akteuren auflief? „Alle meine Spieler waren total heiß auf die Partie. Wenn das nach hinten losgegangen wäre, dann hätte ich mir das nicht selbst verzeihen können“, meint Wolters. Meisterschaft sei eben Meisterschaft, Punkte zählen – da habe der Trainer nichts riskieren wollen. Zumal die Erler früh an der Anlage aufkreuzten und sich hochmotiviert einspielten. Wolters hatte gehörigen Respekt und wollte lieber auf Nummer sicher gehen.

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So war es ein total einseitiges Spiel – Wolters jedoch lobt in erster Linie den Gegner aus Gelsenkirchen, der durch Tim Knorr den Ehrentreffer erzielte. „Wir rechnen es der Erler Mannschaft hoch an, dass sie das Spiel 90 Minuten durchgezogen hat. Es ist eine neue Mannschaft mit vielen jungen Spielern. Sie haben eine ganz tolle Moral gezeigt“, sagt der Trainer und schiebt nach: „Für uns selbst war das ja kaum zu ertragen.“

Schwarz-Blau Gladbeck gegen Erle: Faire Gewinner, faire Verlierer

Der Schiedsrichter, Monir Nasiri, habe ebenfalls einen guten Job gemacht und zahlreiche Trinkpausen eingelegt, damit die Erler durchschnaufen konnten. Nach der Pause reagierte dann auch Wolters, er nahm zwei Spieler vom Platz.

„Wir haben uns wirklich sehr gut mit dem Gegner verstanden“, betont er. Nach der Partie ließen Spieler beider Teams den Nachmittag noch gemeinsam auf der Anlage ausklingen. „Das war schon freundschaftlich“, sagt Wolters über das Verhältnis zum klar unterlegenen, aber sportlich vorbildlichen Gegner. Kein Wunder, dass der Gladbecker den Erlern „alles Gute“ für die weitere Runde wünscht. Und künftig mehr Spieler im Kader.

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