Gladbeck. „Wir bringen nicht das auf die Platte, was wir können“, so Sven Deffte. Der VfL Gladbeck verlor auch gegen die Bergischen Panther – und das klar.

Die sechste Spielminute lief gerade erst, als Sven Deffte genervt die Auszeit nahm. 1:5 lag der VfL Gladbeck zu diesem Zeitpunkt gegen die Bergischen Panther zurück – und es wurde nicht besser: In der sechsten Drittliga-Partie kassierte der Aufsteiger eine 29:37 (9:20)-Pleite. Damit bleibt der VfL Gladbeck punkt- und sieglos.

Die Gegentore fielen gegen die Wuppertaler in der ersten Halbzeit zu einfach, und vorne leistete sich Gladbeck zahlreiche Fehlwürfe. Erst im vierten Angriff warfen die Rot-Weißen das erste Tor. Simon Schlösser, überragender Panther, hatte da schon dreifach getroffen.

VfL Gladbeck bekommt Simon Schlösser nicht in den Griff

Nachdem Deffte die Auszeit zog, kämpfte sich der VfL auf zwei Tore heran. Max Krönung erzielte das 4:6 in der zehnten Minute. Hoffnung keimte auf, die Zuschauer waren da in der Riesener-Halle, es ging ein Ruck durch die Mannschaft – das ließ sich aber auch über die Gäste sagen, die in den Folgeminuten kontinuierlich weiter trafen und nach 21 Minuten 13:7 führten. Es zeichnete sich bereits ab, dass die Bergischen im Ruhrgebiet punkten würden.

Brennpunkte beim VfL Gladbeck:

Die Elf-Tore-Führung zur Halbzeit war mehr als deutlich. Vor allem Schlösser bekamen die Gladbecker nicht in den Griff. Der markierte acht Treffer in Durchgang eins, alles schien zu klappen bei den Wuppertalern.

Sven Deffte brachte direkt nach dem Seitenwechsel den siebten Feldspieler. Abschlachten wollten sich die Gladbecker nicht, doch eines zog sich fort: die einfachen Gegentore. Zwischen der 34. und 36. Minute spielte der VfL in doppelter Überzahl – 1:1 ging er aus dieser Phase. Zu wenig, um den Bergischen Panthern noch einmal nahe zu kommen.

VfL Gladbeck: Schmiemann vergibt Siebenmeter kurz vor dem Ende

So entwickelte sich eine zweite Hälfte, in der Gladbeck zwar häufiger traf, den Rückstand aber nicht verkürzen konnte. Stets führten die Gäste, die einen Gang herunterschalteten, mit etwa zehn Toren Sicherheitsabstand. Nach knapp 45 Minuten stand es beispielsweise 22:33 aus Sicht der Gladbecker.

Zur Schlusssirene bekamen diese noch einen Siebenmeter zugesprochen. Jan Schmiemann vergab vom Punkt, und das war irgendwie symptomatisch für diesen gebrauchten Tag. Das 29:37 war am Ende deutlich und verdient.

Eine Nummer zu groß waren die Bergischen Panther an diesem Samstag für den VfL Gladbeck.
Eine Nummer zu groß waren die Bergischen Panther an diesem Samstag für den VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Es kam viel zusammen“, sagte Deffte nach der Partie. „Wir haben in der ersten Hälfte alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir waren vorne zu ängstlich. In der ersten Halbzeit haben wir die Eins-gegen-eins-Situationen, anders als in der zweiten Halbzeit, schlecht genutzt“, schob der Trainer nach. Seine Spieler hätten sich „vor der Entscheidung gedrückt“.

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Klar, vieles ist auch Kopfsache. Null Punkte nach sechs Spielen, das hatten sie sich beim VfL natürlich ganz anders vorgestellt. „Wir bringen“, so Deffte, „nicht annähernd das auf die Platte, was wir können. In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass die Verunsicherung nach den ersten Spielen groß ist.“

Nun haben die Drittliga-Handballer ein spielfreies Wochenende vor sich. Erst am 22. Oktober geht es bei LIT 1912 II weiter. Den Reset-Knopf drücken, durchatmen, neu sammeln – das ist jetzt der Plan der Gladbecker nach dieser herben Enttäuschung am Samstagabend.

VfL Gladbeck – Bergische Panther 29:37 (9:20).

VfL Gladbeck: Beckmann, Spierau – Arens (1), Brockmann (2), Sankalla (3), Winkelmann (3), Kalhöfer, Krönung (9), van Kampen, Dervisevic (2), Luggenhölscher, Prüßner (2), Schmiemann (2), Blissenbach, Kruth (1).

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