Gladbeck. Ben Humann ist erst seit kurzer Zeit für den BGSC Gut Schlag Gladbeck aktiv. Die Erfolgsbilanz des 14-Jährigen kann sich aber schon sehen lassen.
Ben Humann blickt auf einen klassischen Karrierebeginn zurück. Im zweiten Coronajahr spielte der Schüler häufig mit seiner Frau Mama im Wittringer Wald Minigolf. Auf der Anlage lernte der damals 13-jährige Schüler Gleichgesinnte kennen, die sich schließlich dem BGSC Gut Schlag Gladbeck anschlossen. Auch Ben Humann wurde zum 1. Januar 2022 Mitglied. Inzwischen darf er sich Deutscher Jugendmeister nennen und in gewisser Weise auch Weltrekordler.
Rainer Hanker, der Vorsitzende des an der Bohmertstraße heimischen Vereins, bezeichnet das große Talent als Weltrekordler. Der Jugendliche ist zurückhaltender. Er erläutert: „Ich habe in Wermelskirchen im Sterngolf ein Ergebnis erreicht, das bei einem Turnier noch nie gespielt worden ist. Ob das ein Weltrekord ist, ist schwer zu sagen, weil es dieses System nicht in jedem Land gibt.“
Ben Humann benötigt in Wermelskirchen für 18 Bahnen 19 Schläge
Fakt ist: Für die 18 Bahnen in Wermelskirchen hat Ben Humann nur 19 Schläge benötigt, lediglich auf der Bahn neun hat er eine Zwei gespielt. „Die Runde“, sagt der Schüler, „ist mir rausgerutscht, vorher habe ich Resultate zwischen 29 und 34 erreicht, da haben viele andere besser gespielt.“
Dann jedoch war keiner besser als Ben Humann. Nach acht Assen in Folge - schon das gilt auf dem System als ungewöhnlich - benötigte er zwei Schläge. Anschließend lochte er den Ball wieder auf jeder Bahn auf Anhieb ein. Ist er nicht irgendwann nervös geworden oder seine Hände zittrig? „Ich habe versucht, es auszublenden“, sagt Ben Humann.
Womit er eine Qualität bewiesen hat, die BGSC-Vorsitzender Rainer Hanker, der in aktiven Jahren selbst ein klasse Miniaturgolfer war, besonders hervorhebt, wenn er auf Humann angesprochen wird. „Ben“, sagt Hanker, „ist insofern ein Phänomen, weil er nicht nur jede Menge Talent mitbringt, sondern weil er sich darüber hinaus sehr gut konzentrieren kann.“
Miniaturgolfer müssen einen hohen Aufwand betreiben
Letztlich, betont der Gut-Schlag-Chef im Gespräch mit der WAZ, spiele man gar nicht gegen andere Bahnengolfer. „Man spielt gegen sich selbst“, ist Hanker überzeugt.
Worauf kommt es neben Talent und der Fähigkeit, sich total zu fokussieren, noch an, um richtig gut zu werden? Klar, aufs regelmäßige Training. Für Ben Humann steht die Schule an Nummer eins. „Deshalb ist es schwierig für mich, in der Woche zu trainieren“, betont er. Samstags und sonntags hat er aber immer den Schläger in der Hand und in den Ferien natürlich auch.
Miniaturgolfer müssen einen hohen Aufwand betreiben. Es ist nämlich nicht damit getan, auf der heimischen Anlage zu trainieren. Weil jede Anlage anders ist, weil beispielsweise auf Beton oder Filz gespielt wird, sind Ben Humann & Co. eigentlich immer unterwegs, um die verschiedenen Bahnen kennenzulernen.
Bei der Jugend-DM in München hat Ben Humann zweimal Gold gewonnen
Selbst in Schlechtwetterphasen ruht der Trainingsbetrieb nicht. „In Halver“, betont das Gladbecker Talent, „gibt es eine Indoorhalle.“
Erstmals auf sich aufmerksam gemacht hat Ben Humann im vergangenen Juli bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in München. Dort sicherte er sich in der Schülerklasse im Filzgolf mit 102 Schlägen den Titel. Außerdem gewann er in der bayerischen Landeshauptstadt in der Teamwertung mit seiner Vereinskameradin Isabella Gründer und Kiara Wittling (Osnabrücker MC von 1963) ebenfalls DM-Gold. Zudem erreichte er einige weitere vordere Platzierungen.
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Welche Ziele verfolgt Ben Humann in der Zukunft? „Ich möchte mich weiterentwickeln und weiter Spaß haben“, sagt der 14-Jährige und verweist auf Deutsche Meisterschaften, aber auch auf Europa- und Weltmeisterschaften, die im Miniaturgolf ja auch ausgetragen werden. Man darf also gespannt sein . . .
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