Gladbeck. Nach neun Monaten wird wieder Tischtennis gespielt. Es geht mit dem Derby los. So ist die Lage bei GW Schultendorf und der TTG Gladbeck-Süd.
Der Spielplanbauer hat es so gewollt: Gleich zu Beginn der Bezirksliga-Saison 2022/2023 kommt es zum Lokalderby zwischen dem TTV Grün-Weiß Schultendorf und der DJK TTG Gladbeck-Süd. Ausgetragen wird der Vergleich der beiden derzeit besten Gladbecker Tischtennismannschaften am Freitag, 2. September, um 20 Uhr in der Halle an der Woorthstraße in Schultendorf.
Ein knappes dreiviertel Jahr Pause liegt hinter den Tischtennisteams. Ende des vergangenen Jahres war die Runde 2021/2022 vom Westdeutschen Tischtennis-Verbandes wegen Corona ausgesetzt und im Februar dann erneut abgebrochen worden. Kein Wunder also, dass sich Schultendorfs spielender Vorsitzender Sebastian Hermanski und Süds spielender Sportwart Torsten Rose vor allem wünschen, mal wieder eine komplette Saison absolvieren zu dürfen.
Torsten Rose betont im Rückblick: „Die letzten zwei Jahre waren eine Farce.“ Und Hermanski sagt: „Ich bin seit Ende der 80er Jahre aktiv. An eine so lange Pause kann ich mich nicht erinnern.“ Glücklicherweise verlerne man das Tischtennisspielen nicht, auch wenn die Automatismen noch nicht wieder da seien.
GW Schultendorf hat keine Damenmannschaft gemeldet
Alles in allem ist der TTV Grün-Weiß Schultendorf laut Hermanski ganz gut durch die Coronazeit gekommen: „An ein, zwei Stellen mussten wir abspecken, aber es hat keine substanziellen Verluste gegeben.“ Eine Damenmannschaft haben die Grün-Weißen jedoch nicht mehr gemeldet. Die verbliebenen Frauen spielen nun zum Teil in den Herrenteams. In der neuen Saison ist der Klub mit insgesamt sechs Männer- und zwei Jungenmannschaften vertreten.
Die DJK TTG Gladbeck-Süd schickt in der neuen Runde vier Herren- und zwei Jungenteams an die Platten. Das kann sich ebenfalls sehen lassen. Das Aushängeschild, die Erstvertretung in der Bezirksliga, geht allerdings mit einem ganz anderen Ziel als in der jüngeren Vergangenheit an den Start. Nachdem die Braucker zuletzt immer den Aufstieg in die Landesliga angepeilt hatten, dabei jedoch von Corona ausgebremst worden sind, backen sie nun viel kleinere Brötchen.
DJK TTG Gladbeck-Süd baut auf Youngster Leon Gralla
„Unser Ziel ist es, nicht abzusteigen“, sagt Torsten Rose mit Verweis auf den aktuellen Kader. Der ist nämlich längst nicht mehr so stark besetzt wie ehedem. Der in der Zweiten Liga erprobte Patrick Lautenschläger hat die DJK ebenso verlassen wie die Mallach-Brüder. „Diese Abgänge wiegen zu schwer“, sagt Rose. Und: „Wir wollen eine gute Runde spielen und Spaß haben.“
Neu im Aufgebot der Braucker steht Leon Gralla. Mit 16 Jahren ist er der mit Abstand jüngste Spieler des Süd-Teams. „Er muss noch dazulernen“, sagt Rose. Der Sportwart der DJK betont aber auch: „Leon kann Bezirksliga spielen, deshalb ist er dabei.“
Personell sieht es beim TTV Grün-Weiß Schultendorf besser aus als bei den Brauckern. Zwar hat in Thorsten Zurek auch ein langjähriger Stammspieler aus persönlichen Gründen den Schläger vorübergehend an den Nagel gehängt. Dafür steht dem Team aber Mathias Langer wieder zur Verfügung. Den hatte es zwischenzeitlich nach München verschlagen. „Wir gehen also mit einer vergleichbar starken Mannschaft wie zuletzt in die Saison“, sagt Sebastian Hermanski.
Darum hat GW Schultendorf auf den Aufstieg verzichtet
Da stellt sich natürlich die Frage, warum die Schultendorfer auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet haben? Denn zum Zeitpunkt des Abbruchs der Runde 2021/2022 lagen die Grün-Weißen in der Bezirksliga auf Rang eins und hätten in die Landesliga zurückkehren dürfen. Sebastian Hermanski: „In der Landesliga müssten wir am Samstag oder Sonntag spielen. Wir möchten aber freitags ran, mittlerweile haben die meisten von uns Familie und Kinder, da haben sich die Prioritäten verändert.“
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Wenn am ersten Spieltag der TTV Grün-Weiß Schultendorf auf die DJK TTG Gladbeck-Süd trifft, sind die Gastgeber favorisiert. Das sehen die Grün-Weißen so, das sehen die Braucker so. „Wir“, sagt Torsten Rose, „hoffen auf einen schönen und fairen Abend.“
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