Gladbeck. Der 19-Jährige Gladbecker Marc Pinkowski startet für Dortmund in der 2. Triathlon-Bundesliga. Diese Karriere war ganz und gar nicht vorgezeichnet.
Als Marc Pinkowski 2018 die Ziellinie überquerte, dachte er sich, das sei es gewesen. Ein weiterer Triathlon schien zu diesem Zeitpunkt wie eine Dystopie. „Ich dachte, ich mach das nie wieder, weil es so hart war. Aber nur zwei Stunden später fand ich es doch cool“, so der heute 19-jährige Triathlet des SV Gladbeck 13, der mit einem Zweitstartrecht auch für die Tri-Geckos Dortmund und dort in der 2. Triathlon-Bundesliga aktiv ist.
Schon früh eiferte Marc Pinkowski seinem Vater Frank nach, der selbst als Triathlet aktiv war. „Er ist irgendwann einfach mitgekommen und wollte es ausprobieren. Da war er sieben oder acht Jahre alt“, erinnert sich Frank Pinkowski.
Marc Pinkowskis innerer Schweinehund bellte zu laut
Doch das Interesse ließ mit der Zeit wieder nach, die zu überspringende Hürde mit regelmäßigem Training war zu hoch, der innere Schweinehund bellte zu laut. „Als ich älter wurde, habe ich gemerkt, dass man für die Wettkämpfe mehr trainieren musste. Ich hatte aber andere Interessen und bin deshalb vom Sport abgekommen“, so Marc Pinkowski.
Eine Zeit lang machte er gar nichts, genoss sein Leben als Jugendlicher, irgendwann wurde sein Sportler-Gen aber dann doch wieder dominant. „2018 kam er zu mir und sagte: ‘Papa, ich möchte mal wieder einen Triathlon machen’“, sagt sein Vater. „Ich weiß auch nicht, warum ich genau darauf gekommen bin. Ich wollte einfach fit sein und es noch einmal ausprobieren. Und dann hat es mich so angefixt, dass ich immer weitergemacht habe“, so Marc Pinkowski.
2018 hat Marc Pinkowski sein Triathlon-Comeback gegeben
Der Ehrgeiz, der ihm früher noch fehlte, war nun vorhanden – auch, durch die selbstgewählte Pause. „Ich glaube, die ist wichtig gewesen für meine mentale Entwicklung.“ 2018 gab Pinkowski sein Comeback als Triathlet, 2019 schloss er sich dem SV Gladbeck 13 an und fand Gleichgesinnte, trainierte im Freibad das Schwimmen und in der Gruppe das Radfahren und Laufen.
Seine Entwicklungstrend zeigte steil nach oben, sein Ehrgeiz wuchs immer weiter und führte ihn nach Dortmund, zu den Tri-Geckos. „2019 habe ich mich weiter verbessert und habe gerade am Anfang große Sprünge gemacht. Ein ehemaliges Vereinsmitglied des SV Gladbeck 13 ist dann nach Dortmund gezogen. Über ihn kam der Kontakt zustande und ich wurde in die Mannschaft aufgenommen.“
Durch die Coronapandemie war der Abstieg ausgesetzt
Aus dem Jugendlichen ohne Motivation war ein Zweitliga-Triathlet geworden. Eine große Entwicklung – für den Körper wie für den Kopf. „Das Problem war, dass ich vorher noch keine einzige Ligaerfahrung gemacht hatte. Ich wurde direkt reingeschmissen. Das war schon etwas anderes, es ist ein ganz anderes Niveau. Ich habe das erste Jahr dafür genutzt, um mich daran zu gewöhnen“, blickt Marc Pinkowski auf seine Premieren-Zeit als Leistungssportler.
Durch die Coronapandemie war der Abstieg ausgesetzt, was Pinkowski und den Tri-Geckos in die Karten spielte. Zudem wurden oft nur Duathlons – also Radfahren und Laufen – ausgerichtet: die perfekten Bedingungen für einen sanften Einstieg. Denn so war es kein Problem, dass er zunächst im hinteren Drittel landete.
Zwei Zweitliga-Wettbewerbe sind bereits absolviert
In dieser Saison aber „soll es laufen“, wie Marc Pinkowski selbst sagt. Oder wie es sein Vater ausdrückt: „Es geht darum, sich zu etablieren und dann im nächsten Jahr etwas weiter vorne anzugreifen.“
Der Abstieg ist wieder möglich, der Klassenerhalt das Ziel. Die ersten beiden Wettbewerbe in der 2. Liga sind bereits absolviert, beim Auftakt in Gütersloh Ende Mai landete Pinkowski mit 59:44 Minuten auf dem 70. Rang, sein Team auf Platz 17 von 19. Anfang Juni in Eutin wurde Pinkowski 67. in 1:05.35 Stunden, die Tri-Geckos 14. Insgesamt liegen sie aktuell auf Rang 17, einem Abstiegsplatz am Ende der Saison. Weiter geht es am 10. Juli in Verl. Zuvor gewann Pinkowski aber den Aasee-Triathlon in Bocholt und setzte so ein kleines Ausrufezeichen.
Marc Pinkowski will jeden Wettkampf gewinnen
Im August und nach der Saison in Wesel wird Marc Pinkowski gemeinsam mit seinem Vater einen Triathlon absolvieren. Alles, um sich bestmöglich vorzubereiten auf die kommenden Aufgaben. Denn der Ehrgeiz, der ihn 2018 wieder packte ist mittlerweile zur Standard-Emotion geworden.
„Ambitionierte Ziele hatte ich auch 2018, damals waren sie nur nicht realistisch. Ich wollte gewinnen, war aber weit davon entfernt. Wenn ich aber in einen Wettkampf starte, möchte ich immer gewinnen, sonst brauche ich ja gar nicht anzufangen“, so Pinkowski lachend. Dieses Ziel hat er auch in der 2. Liga, obwohl er es auch diesmal für kaum erreichbar hält. Marc Pinkowski: „Das ist utopisch, da sind viel bessere unterwegs. Aber ich brauche dennoch diese Einstellung, auch für die Mannschaft, um sie zu pushen. Wenn man sich denkt, man kann eh nichts ausrichten, erreicht man auch nichts.“
Keine leichte Aufgabe – mental und körperlich.
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