Gladbeck. Der TV Gladbeck lädt erstmals seit 2019 wieder zu seinem Borsig-Meeting. Rund 400 Aktive gehen an den Start. Es dürfte einige Höhepunkte geben.

Vier große Meetings werden rund um die Pfingstfeiertage traditionell in Deutschland ausgetragen. Eines davon steigt in Berlin, ein weiteres im niedersächsischen Zeven, eines in Regensburg und schließlich eines, sozusagen für den Leichtathletik-Westen, seit dem Jahr 2003 in Gladbeck. Zweimal nur ist das Sportfest des TVG in dieser Zeit ausgefallen, anno 2020 und 2021 - der Grund ist noch allen nur allzu gut (oder vielmehr ja schlecht) in Erinnerung. Nun dürfen die Blau-Weißen am Pfingstsamstag (4. Juni, ab 11.30 Uhr) die Tore des Wittringer Stadions wieder für ihr Borsig-Meeting öffnen.

„Ich freue mich natürlich, dass es wieder über die Bühne geht“, sagt Heiner Preute, der Leiter der Leichtathletikabteilung im Turnverein. Seine Mitstreiter und er können rund 400 Aktive aus mehr als 100 Vereinen begrüßen. Diese werden 520 Starts absolvieren. „Das ist völlig okay“, sagt Heiner Preute, „vor uns liegt ein knackiger Acht-Stunden-Tag.“

TV Gladbeck schickt beim Borsig-Meeting 20 Aktive an den Start

Vor allem aus Nordrhein-Westfalen natürlich reisen viele Leichtathleten an die Bohmertstraße an. Aber auch aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz haben Sportlerinnen und Sportler gemeldet und einmal mehr auch aus den Niederlanden. Drei Vereine aus dem Nachbarland sorgen somit bei dem Comeback des Borsig-Meetings für internationales Flair.

Der TV Gladbeck ist mit insgesamt 20 Aktiven vertreten. Für den Gastgeber wird beispielsweise Mehrkampf-Top-Talent Pia Meßing an den Start gehen. Zum einen mit Lilli Preute, Amira Adio und Franziska Burchett in der 4x100-Meter-Staffel der weiblichen U18, deren erklärtes Ziel es ist, beim Heimspiel die Norm für die Deutschen Jugend-Meisterschaften zu knacken.

Mehrkampf-Toptalent Pia Meßing stellt sich viermal der Konkurrenz

Heiner Preute geht davon aus, dass dem Quartett, das in der vergangenen Hallensaison bei der Jugend-DM im Sindelfinger Glaspalast ein tolles Rennen geboten und den achten Rang belegt hat, dies auch gelingt. 50,20 Sekunden sind zu unterbieten. Dazu Preute: „Eigentlich sind 48,50 Pflicht.“ Man darf also gespannt sein . . .

Amira Adio, Pia Meßing, Lilli Preute und Franziska Burchett (von links) vom gastgebenden TV Gladbeck wollen beim Borsig-Meeting in der 4x100-Meter-Staffel die Norm für die Jugend-DM knacken.
Amira Adio, Pia Meßing, Lilli Preute und Franziska Burchett (von links) vom gastgebenden TV Gladbeck wollen beim Borsig-Meeting in der 4x100-Meter-Staffel die Norm für die Jugend-DM knacken. © TV Gladbeck | TV Gladbeck

Zum anderen wird sich Pia Meßing aber auch in anderen Disziplinen der Konkurrenz stellen. Genauer: über 100 Meter Hürden, im Weitsprung und im Speerwurf. Das alles dient bereits der Vorbereitung auf die U18-Europameisterschaften im Siebenkampf, für die sich die Gladbeckerin unlängst in Bernhausen mit 5620 Punkten eindrucksvoll qualifizieren konnte.

Sprint der Männer dürfte ein Höhepunkt des Meetings werden

„Ihre Starts beim Borsig-Meeting“, sagt Heiner Preute, „dienen noch einmal der Überprüfung und der Verfeinerung des bereits sehr guten Leistungsvermögens.“ Viel Zeit bleibt Pia Meßing und ihren Trainern Oliver Sell und Heiner Preute nach dem Borsig-Meeting nicht mehr, die kontinentalen Titelkämpfe des Nachwuchses gehen schließlich bereits vom 4. bis zum 7. Juli in Jerusalem/Israel über die Bühne.

Ein Höhepunkt des Borsig-Meetings 2022 dürfte der Sprint der Männer werden - einst eine Domäne des TV Gladbeck. 31 Meldungen sind eingegangen, „knapp zwei Drittel davon sind schon unter 11 Sekunden gelaufen“, sagt Heiner Preute. Die deutschen Topstars werden allerdings nicht vor Ort sein, sie messen sich bei der Sparkassen Gala im Regensburger Universitätsstadion.

Die Wetterprognose klingt so schlecht nicht

Ein vergleichsweise recht hohes Niveau erwartet Heiner Preute des Weiteren in den Staffel-Wettbewerben. Die werden in Gladbeck traditionell zu Beginn ausgetragen, entsprechend frisch und auch schnell sind daher zumeist die schnellen Frauen und Männer. „Viele“, mutmaßt der Leichtathletik-Chef der Blau-Weißen, „werden deshalb versuchen, bei uns DM-Normen zu rennen.“

Die Wetterprognose für Pfingstsamstag klingt übrigens so schlecht nicht. Es soll 25 Grad warm werden, allerdings werden auch Regenschauer vorhergesagt. Das kümmert den TV Gladbeck aber in keiner Weise. „Wir haben beim Borsig-Meeting schon alles erlebt, es war heiß, es war kalt, es war nass und auch stürmisch“, so Heiner Preute. Ausfallen musste das Pfingstsportfest bloß zweimal wegen der Pandemie - wen interessiert da noch ein Regenschauer?

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